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GK0080 - Das Höllenheer

GK0080 - Das Höllenheer

Titel: GK0080 - Das Höllenheer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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zerrte an seinen Nerven. Dazu kam das Wissen, in einem Reich gelandet zu sein, von dessen Existenz nur die wenigsten wußten. John Sinclair schüttelte das Angstgefühl ab. Er durfte sich nicht selbst verrückt machen, mußte sich voll auf seine Aufgabe konzentrieren. Aber war es nicht bereits zu spät? Hatte die Schreckengöttin nicht schon längst gewonnen? John ging weiter. Schritt für Schritt durchmaß er die drohende Dunkelheit. Er verlor jegliches Gefühl für Raum und Zeit. Plötzlich hörte er die Stimmen. Sie schienen von allen Seiten zu kommen. Wispernde, raunende Laute.
    Die Stimmen kreisten John ein. Gelächter drang an seine Ohren. Etwas wischte über sein Gesicht.
    Die Dämonen waren da! John brach der Schweiß aus. Er hatte plötzlich das Gefühl, den Kampf verloren zu haben. Er malte sich bereits in schrecklichen Farben sein Ende aus. Ende…?
    Johns Gedanken stockten. Noch war es nicht soweit. Aber wie kam er überhaupt drauf? Sollten es die Dämonen bereits geschafft haben, in sein Bewußtsein zu dringen? John Sinclair hielt es nicht mehr länger aus. Er hob den Arm, drückte auf den Knopf der Taschenlampe. Das Licht flammte auf.
    Wie unter einem Peitschenschlag zuckte John zusammen. Die Dämonen standen vor ihm. Es waren Mönche Diener Kalhoris. John sah unter den Kapuzen Gesichter, die keine waren. Blaugraue, schwammige Flächen starrten ihn an. Aus den weiten Ärmeln schauten verbrannte, klauenartige Hände. John Sinclair wirbelte herum. Sie standen auch hinter ihm. Der Inspektor war eingekreist. Er war in der Gewalt der Höllenheere. Überall standen sie. Hatten einen dichten Ring um den Inspektor gebildet. Für wenige Augenblicke flammte der Kampfeswille in John Sinclair auf, doch dann sah er ein, daß Widerstand zwecklos war. Die Gestalten kamen näher, zogen den Kreis dichter. Die schwammigen Gesichtsflächen verzogen sich. Höhnisches Kichern traf Johns Ohren. Die Dämonen freuten sich über ihren Sieg, wußten, daß ihr Opfer nicht mehr entkommen konnte. Zwei Klauen packten Johns Arme. Die Gestalten, die ihn festhielten, standen hinter seinem Rücken. Andere wollten nach Johns Beinen greifen. Der Inspektor trat wild und verzweifelt um sich. Seine Fußspitzen drangen in die widerlich, weichen Körper der Dämonen, ohne ihnen jedoch Schmerz zufügen zu können. Die Taschenlampe fiel John aus der Hand. Sie brannte am Boden weiter. Ab und zu sah John die schrecklichen Gestalten in den Lichtstrahl eintauchen. Dabei wurde ihm wieder das Aussehen dieser Dämonen überdeutlich bewußt. John wehrte sich verbissen. Es war ein aussichtsloser Kampf. Irgend etwas wurde ihm plötzlich über den Kopf gezogen. Das war für John das Ende.
    Etwas krachte mit mörderischer Gewalt gegen seinen Kopf. Einen Lidschlag später war John Sinclair bewußtlos.
    ***
    Der Inder Mandra Korab kauerte in der riesigen Tempelhalle. Noch hatten Sie ihn nicht entdeckt.
    Mandra war, als er das Tor ins Dämonenreich durchschritten hatte, hier aufgetaucht. Vergeblich hatte er nach John Sinclair gesucht und sich schließlich fast damit abgefunden, daß der Inspektor nicht mehr am Leben war. Mandra Korab war in das Zentrum der Dämonenwelt geschleudert worden.
    In das Reich der Göttin!
    Die riesige Steinfigur der Kalhori hob sich vor ihm ab. Die Göttin sah aus wie ein unheimlicher Vogelkopf mit einem langen, gekrümmten Schnabel, der fast bis zur Erde reichte. Eine rötlich, grüne Lichtaura umfloß die Umrisse des Vogels. Aus zwei großen Öffnungen links und rechts oberhalb des Schnabels kroch ätzender Rauch, der sich in der Unendlichkeit der Tempelhalle verlor. Zu Füßen der Steinfigur waren Altäre aufgebaut. Skelette der unglücklichen Opfer lagen darauf, die die Göttin ausgespien hatte. Der Inder hockte hinter einem mannshohen Stein und beobachtete ein grauenhaftes Ritual.
    Ein Mensch sollte geopfert werden!
    Kalhoris Diener, gesichtslose, gräßliche Gestalten in langen Kutten hielten den Unglücklichen fest.
    Es war ein Mensch aus der normalen Welt. Der Mann war nicht bewußtlos. Aus weit aufgerissenen Augen, in denen der Irrsinn flackerte, starrte er auf die Schreckensgestalten. Der Mensch lag auf dem Altar. Eine der Horror-Gestalten trat dicht vor die Göttin. Sie breitete beide Arme aus und begann mit einem seltsamen Gesang, von dem Mandra Korab kein Wort verstehen konnte. Aber er sah den Erfolg. Der Rauch, der aus den Augenhöhlen der Figur gequollen war, stockte. Mandra sah, wie sich die leeren Höhlen mit einer

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