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GK0110 - Hochzeit der Vampire

GK0110 - Hochzeit der Vampire

Titel: GK0110 - Hochzeit der Vampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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einen Blick zum Galgenbaum hinüber. Die vier Wölfe hatten sich vor dem dicken Stamm niedergelassen und belauerten Ruff.
    Unruhig ging Janos Ruff hin und her. Wirre Gedanken tanzten in seinem Schädel. Er war neugierig und ängstlich zugleich.
    Wenn das Geschäft klappen sollte, dann brauchte er sich keine Sorgen mehr um die Zukunft zu machen.
    Hufgetrappel schreckte Ruff aus seinen Gedanken. Es kam von Osten und wurde schnell lauter.
    Auch die Wölfe hatten das Geräusch gehört. In lauernder Haltung starrten sie in die entsprechende Richtung.
    Sollte der Graf etwa auf einem Pferd kommen? Oder waren es Soldaten, die…
    Etwas schälte sich aus der Dunkelheit. Etwas Großes, Wuchtiges. Pferde schnaubten.
    Janos Ruff sprang unwillkürlich einen Schritt zur Seite, als die beiden schwarzen Tiere vor ihm auftauchten und, wie von Geisterhand gestoppt, anhielten.
    Janos Ruff stockte der Atem.
    Die Pferde zogen einen Wagen.
    Einen Leichenwagen!
    Jede Einzelheit prägte sich in Ruffs Gehirn ein. Der Leichenwagen war pechschwarz. Vier hohe Räder trugen ihn. An den vier Ecken steckten in eisernen Haltern Kerzen, die ebenfalls schwarz waren. Die Flammen wurden von einem Glaszylinder vor dem Wind geschützt. Die Fenster waren im Innern des Leichenwagens durch dunkle Vorhänge verhängt. Zwei prächtige Pferde zogen den Wagen.
    Die Tiere standen still und hatten die Köpfe gesenkt. Aus ihren Nüstern drang warmer Atem, der wie eine Wolke vor den Mäulern stand.
    Janos Ruff räusperte sich die Kehle frei. Er traute sich nicht, die Tür des Leichenwagens zu öffnen. Mit pochendem Herzen wartete er ab, was geschah.
    Zuerst blieb es still.
    Dann hörte Ruff ein Geräusch aus dem Innern des Leichenwagens. Die Tür wurde geöffnet.
    »Komm her!« hörte Ruff eine leise, aber dennoch befehlsgewohnte Stimme.
    Janos Ruff setzte sich in Bewegung. Da er seitlich des Leichenwagens gestanden hatte, mußte er um ihn herumgehen, um zur Hinterseite zu gelangen.
    Der Dreck knirschte unter Ruffs Sohlen. Überlaut kam ihm das Geräusch vor.
    Janos Ruff wich den Türflügeln aus und konnte endlich in den Leichenwagen sehen.
    In derselben Sekunde traf ihn der Schock.
    Im Leichenwagen stand ein offener Sarg!
    ***
    In London blätterte ein gewisser Bill Conolly einen Stapel Zeitungen durch. Unter anderem fiel ihm auch ein Blatt in die Hände, das erst seit einem Jahr auf dem Markt war und meistens von Skandalen berichtete.
    Bill Conolly war freier Reporter. Da seine Frau Sheila ein großes Vermögen mit in die Ehe gebracht hatte, konnte er sich seine Beschäftigung aussuchen. Meistens jedenfalls. Er schrieb mal für diese Zeitschrift und mal für jene. Im Augenblick arbeitete er an einem Reisebericht über Südamerika. Er hatte den Kontinent vor einigen Wochen mit seiner Frau bereist, und die Eindrücke waren noch dementsprechend frisch. Wenn Bill nicht schrieb, ging er meistens mit seinem Freund Inspektor John Sinclair auf Geisterjagd. Sehr zum Ärger seiner jungen Frau Sheila.
    Aber sie war für drei Tage verreist. Es ging um eine Filiale, die das Werk, das Sheila gehörte, in Schweden errichten wollte. Und dazu brauchten die Manager ihr Okay. Bill hatte erst mitfahren wollen, hatte es sich dann aber anders überlegt.
    Bill Conolly fühlte sich in seinem mit allem Komfort eingerichteten Haus ziemlich einsam. Außerdem schmeckte ihm das Frühstück längst nicht so gut.
    Bill nahm einen Schluck Kaffee, verzog das Gesicht und schlug die letzte Seite der Zeitung auf.
    Sie war fast ausschließlich mit Anzeigen bedruckt.
    Eine fiel Bill besonders ins Auge. Ein gewisser Janos Ruff pries Horror-Touren nach Rumänien, in das klassische Vampirland, an.
    Der Reporter las die Anzeige einmal und dann noch ein zweites Mal.
    »Eigentlich sollte man da mitfahren«, murmelte er. Er wußte, daß in letzter Zeit solche Reisen up to date waren. Aber bisher war Ruff der einzige Unternehmer, der nach Rumänien fuhr. Und das klassische Vampirland wollte Bill immer schon mal kennenlernen.
    Eine Woche würde die Reise dauern.
    Bill war noch im Zweifel, als das Telefon anschlug. Sheila, seine Frau, war am Apparat.
    »Es tut mir leid, Bill. Aber ich muß noch einige Tage länger bleiben«, teilte sie ihrem Mann mit. »Vor einer Woche bin ich nicht in London.«
    »Ist es denn so wichtig?«
    »Ja. Du kennst mich, Bill. Ich wäre viel lieber zu Hause.«
    Das war kein leeres Gerede, Sheila meinte es tatsächlich so.
    »Gut, dann kann ich ja auch etwas unternehmen.«
    Sofort

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