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GK0110 - Hochzeit der Vampire

GK0110 - Hochzeit der Vampire

Titel: GK0110 - Hochzeit der Vampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wurde Sheila mißtrauisch.
    »Hat dich John in einen Fall verwickelt? Willst du wieder auf Geisterjagd gehen?«
    »Nein, nein«, lachte Bill, »so schlimm ist es nicht.« Dann berichtete er Sheila von den Horror-Touren.
    Seine Frau blieb mißtrauisch. Schließlich stimmte sie doch zu, denn sie wußte, daß Bill sowieso nicht zu halten war.
    Die beiden wechselten noch ein paar Worte, und Bill Conolly schrieb sich anschließend Mr. Ruffs Telefonnummer auf.
    Hoffentlich hat er noch einen Platz frei, dachte er und fing im selben Moment an zu grinsen.
    »Nee, eigentlich zwei Plätze«, sagte Bill Conolly zu sich selbst. »Vielleicht hat John, der alte Geisterjäger, auch noch Lust, mitzukommen.«
    Der Reporter ahnte nicht, daß der Entschluß, den er gefaßt hatte, der Beginn eines unheimlichen und haarsträubenden Abenteuers war…
    ***
    Das Grauen packte Janos Ruff wie eine eisige Faust. Er war unfähig, einen klaren Gedanken zu fassen, sondern starrte immerzu auf den offenen Sarg. Es war ein Prunkstück. Aus edlem Holz gefertigt und mit weißem, seidigem Stoff ausgeschlagen.
    Doch das alles nahm Ruff nur am Rande wahr. Magisch wurde sein Blick von dem Mann angezogen, der in dem Sarg lag.
    Richtig konnte Ruff nur den völlig haarlosen Schädel erkennen, in dessen Höhlen die Augen wie zwei dunkle Kohlenstücke lagen. Die Finger des Mannes waren lang und dürr. Der Unheimliche hatte die Hände auf seine Brust gelegt. An einem Finger – Ruff konnte nicht genau erkennen, an welchem – steckte ein Ring, in dessen rubinrote Oberfläche ein weißer Totenkopf graviert war. Der Körper des Unheimlichen war eher schmächtig zu nennen.
    Die Hände des Mannes lösten sich von der Brust und umklammerten zu beiden Seiten die Kanten des Sarges.
    Der Mann stemmte sich hoch.
    Ruff erkannte, daß er ganz in Schwarz gekleidet war. Ein Umhang, an den Schultern festgesteckt, verdeckte seinen Rücken.
    »Graf Montesi?« ächzte der noch immer schreckensstarre Janos Ruff.
    Der Unheimliche lachte leise. Es klang blechern, ohne jedes Gefühl.
    »Ja, so kannst du mich nennen«, lautete seine Antwort. »Für dich bin ich Graf Montesi.«
    Mit geschmeidigen Bewegungen stieg Montesi aus dem Sarg.
    Geduckt sprang er nach draußen. Der Umhang bauschte sich auf wie ein Vorhang.
    Janos Ruff konnte nicht erklären, welche Gefühle ihn in diesen Augenblicken beherrschten. War es Angst, Grauen oder Neugierde? Vielleicht alles zusammen, und Janos Ruff spürte von Sekunde zu Sekunde mehr, daß dieser Mann Macht über ihn gewann und seinen Willen ausschaltete.
    Ruff atmete gepreßt.
    Unhörbar waren die Wölfe herangeschlichen, kauerten sich zu beiden Seiten des Grafen nieder. Die Raubtieraugen funkelten böse. Leises Knurren drang aus den halboffenen Mäulern.
    Montesi hob die rechte Hand. Das Knurren der Wölfe verstummte.
    »Du bist also gekommen, um dich in meine Dienste zu begeben«, stellte der Graf fest.
    Ruff wollte etwas antworten, doch er brachte nur ein Nicken zustande.
    Montesi fuhr fort. Seine Stimme war klar und deutlich. »Ich habe mich in dieses Land zurückgezogen, um einen ganzen Staat in meine Gewalt zu bekommen. Und dabei wirst du mir helfen, Janos Ruff!«
    Der Arm des Grafen schoß vor, und Janos Ruff sah, wie der Ring an Montesis Finger seine Farbe änderte. Das Rubinrot verschwand, und der Totenkopf begann zu strahlen, wurde zu einem Sender, der seine Schwingungen in Ruffs Gehirnzentrum schickte.
    Janos Ruff war geblendet. Er sah nur den Ring und spürte plötzlich das drängende Gefühl in seinem Innern, nur noch diesem Mann zu dienen.
    Unbeweglich standen sich die beiden verschiedenen Personen gegenüber.
    Dann – nach Minuten – nahm der Ring wieder sein normales Aussehen an.
    Janos Ruff erwachte wie aus einem Traum. Er war begierig darauf, die nächsten Worte seines Meisters zu hören.
    »Ja«, hörte er sich flüstern, »ich werde alles tun. Alles«, fügte er noch einmal hinzu.
    »Ich wußte, daß du mir gehorchen wirst«, sagte Montesi.
    »Doch nun höre gut zu. Du wirst zurück nach England reisen und dort eine Gruppe zusammenstellen, die in dieses Land fährt. Du führst sie auf mein Schloß. Sie sollen Gäste bei einer Hochzeit sein. Bei der Hochzeit der Vampire. Es wird ein herrliches Fest, und danach gehören die Menschen selbst dem Fürsten der Finsternis. Ich werde sie zu Vampiren machen. Aber das ist erst der Anfang. Andere werden folgen. Und du hast die Aufgabe, sie mir zu bringen. Doch solltest du dich jemals

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