GK0148 - Der Voodoo-Mörder
der beiden Todfeinde trafen sich.
John hielt die Puppe so, daß die Untote sie sehen konnte. Dann stieß er wortlos mit der Nadel zu.
Jane Archer schrie nicht. Sie zuckte nur unter einem unsichtbaren Stoß zusammen, krümmte sich am Boden und wand sich in verzweifelten Krämpfen.
Ihre Glieder zuckten, als wären sie elektrisch geladen. Die Hände peitschten über den Boden. Fingernägel brachen, und dann war es vorbei.
Jane Archer starb lautlos.
Diesmal endgültig.
John Sinclair reichte Kommissar Mallmann die Hand und zog ihn hoch.
»Wir haben es geschafft, John«, sagte Mallmann und blickte auf die leblose Nelly Parker, die sich in ihrem verzweifelten Todeskampf die Kleider selbst zerfetzt hatte.
Die gesamte Auseinandersetzung hatte nicht mal zwei Minuten gedauert. Vielleicht hundert Sekunden, doch eine Zeit, die John nie in seinem Leben vergessen würde.
***
Für John Sinclair war der Fall noch nicht zu Ende. Auf ihn wartete noch eine traurige Pflicht.
Er fuhr mit Jorys Tasche zum Hyde Park, parkte den Wagen an einer einsamen Stelle und stieg aus. Schon bald brannte ein kleines Feuer.
John nahm die erste Puppe und warf sie in die Flammen.
Plötzlich zuckte er zusammen.
Ein leiser, wehklagender Ruf war an seine Ohren gedrungen.
John blickte in die Flammen und sah das Gesicht der Puppe, das schmerzverzerrt war. Dann gab es nur noch Asche.
Siebenmal noch wiederholte sich der makabre Vorgang.
Danach löschte John das Feuer, setzte sich in seinen Bentley, und starrte durch die breite Frontscheibe.
Fast eine Stunde saß er allein in seinem Wagen. Dann fuhr er zurück zum Yard-Gebäude. Auf seiner Zunge spürte der Geisterjäger einen bitteren Geschmack.
ENDE
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