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GK0160 - Die Totenkopf-Gang

GK0160 - Die Totenkopf-Gang

Titel: GK0160 - Die Totenkopf-Gang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Schutzhaft und auch auf meine Aussage. Die können Sie ja in den Akten nachlesen. Ich werde keine Minute länger in dieser verdammten Zelle zubringen. So, und nun sorgen Sie für meine Entlassung.«
    Jamie Tyler sah nicht, wie John Sinclair grinste. Nichts anderes hatte er erreichen wollen. Tyler hatte sich freiwillig bereiterklärt, die Schutzhaft aufzugeben. Aber er würde auch weiterhin unter Beobachtung bleiben. Dafür wollte John Sinclair schon sorgen.
    Inspektor Spencer hatte bisher kein Wort gesagt. Erst als sie draußen auf dem Gang standen, meinte er: »Geschickt gemacht, Kollege, wirklich. Sie wissen, wie man mit diesen Burschen umspringt.«
    »Ja, manchmal gelingt mir eben auch etwas.«
    »Und wen wollen Sie zur Überwachung nehmen?« fragte der Inspektor.
    »Das mache ich selbst«, erklärte John. »Ich bin nämlich auf diese Knochenmänner sehr gespannt.«
    »Dann glauben Sie im Ernst, daß die Typen kommen werden?«
    »Ja.«
    Spencer schüttelte den Kopf. »Ihnen ist wirklich nicht zu helfen. Aber ich möchte zu gern Ihre Blamage miterleben. Außerdem sollen wir ja zusammen operieren. Ich werde mich Ihnen also heute abend anschließen.«
    »Ich kann Sie nicht hindern, Kollege«, sagte John. »Aber ich muß Sie warnen, die Sache kann verdammt gefährlich werden.«
    Spencer winkte ab. »Wenn Sie das durchgemacht hätten, was ich schon erlebt habe, würden Sie anders reden.«
    »Das ist eben die Frage«, sagte John und verschwand in einem Aufzug.
    Spencer folgte ihm. Auf der Fahrt in die oberen Etagen fragte er: »Und womit wollen Sie den Nachmittag herumkriegen, Sinclair?«
    »Das bleibt jedem selbst überlassen. Ich habe so meine Pläne, und sicherlich werden auch Sie etwas vorhaben. Wir treffen uns dann heute abend in meinem Büro.«
    »Einverstanden«, sagte Inspektor Spencer.
    ***
    Lana Leroy hatte in ihrem Leben schon einiges durchgemacht und war nicht gerade als ängstlich zu bezeichnen, aber der Eindringling flößte ihr doch einen gehörigen Schrecken ein.
    Der Mann trug einen dunkelgrünen Mantel mit hochgestelltem Kragen. Auf der Brust des Mantels prangte ein knallrotes M. Der obere Teil des Gesichtes war durch eine rote Halbmaske verdeckt, so daß Lana so gut wie nichts von der Physiognomie erkennen konnte.
    Die Hände hatte der Unheimliche auf die Sessellehne gelegt. Die schmalen Finger wirkten wie Spinnenbeine, die Spitzen waren zu Klauen gekrümmt und hatten sich in den Sesselstoff vergraben. Der Eindringling hatte die Rollos ziemlich weit heruntergelassen, so daß das Zimmer im Halbdunkel lag.
    Lana Leroy erfaßte die neue Situation innerhalb von Sekunden, eine Zeit, die reichte, um eine gräßliche Angst in ihr aufkeimen zu lassen.
    Auf dem Absatz warf sie sich herum, wollte wegrennen.
    Lana Leroy stoppte schon nach zwei Schritten.
    Und diesmal entlud sich ihre Angst in einem gellenden Schrei, der schaurig durch das weitläufige Haus hallte.
    Zwei grinsende Totenschädel starrten Lana Leroy an. Die Frau sah die leeren Augenhöhlen, die blanken hohen Stirnen und die halboffenen Mäuler, in denen die faulen Zahnstummel standen.
    Zwei MPi-Läufe waren auf ihren Leib gerichtet, und Lana war mitten in der Bewegung zu einer Salzsäule erstarrt.
    Sie erwartete jeden Augenblick, von den schrecklichen Gestalten umgebracht zu werden, aber nichts geschah. Die Knochenmänner standen stumm vor ihr. Nicht ein Luftzug bewegte ihre dunklen Gewänder.
    »Kommen Sie ruhig wieder ins Zimmer, Miß Leroy«, hörte Lana die Stimme des Eindringlings. »Wenn Sie sich so verhalten, wie ich es Ihnen befehle, werden Ihnen meine beiden Freunde nichts antun. Sollten Sie aber ungehorsam sein, werden Sie sterben.«
    Die Frau gehorchte.
    Sie setzte sich nur auf die Kante, so als wolle sie jeden Moment aufspringen. Aber genau das Gegenteil war der Fall. Lana hatte zuviel Angst. Sie wagte noch nicht einmal, sich zu bewegen.
    Die beiden Knochenmänner waren ihr gefolgt. Sie hatten sich zu beiden Seiten des Sessels aufgebaut und die Hände mit den Waffen gesenkt. Sie wirkten wie eine stumme, gefährliche Drohung.
    Der Unheimliche blickte Lana Leroy lange und prüfend an. Dann sagte er: »Du hast zwei Möglichkeiten. Entweder du bist für mich – oder gegen mich. Wählst du die zweite Möglichkeit, dann lebst du nicht einmal mehr zehn Sekunden. Also – entscheide dich.«
    Lana schluckte. »Ich – ich werde tun, was Sie verlangen«, sagte sie mit schwacher Stimme.
    Der Unheimliche lachte. »Ich hatte nichts anderes

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