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GK0160 - Die Totenkopf-Gang

GK0160 - Die Totenkopf-Gang

Titel: GK0160 - Die Totenkopf-Gang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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werden konnte, würden noch Jahre vergehen.
    John ging los. Er wandte sich nach rechts, in Richtung Fluß. Er hielt die Taschenlampe in der linken Hand, während er sich mit der anderen an der Gangwand abstützte, um nicht nur balancieren zu brauchen.
    John hielt den Strahl der Lampe zu Boden gerichtet. Er hoffte, irgendwelche Spuren zu finden, doch er sah sich getäuscht. Von der niedrigen Decke tropfte Wasser in seinen Nacken und lief in kleinen Rinnsalen den Rücken hinunter. An den Gestank hatte der Geister-Jäger sich inzwischen gewöhnt.
    Ein schmaler Seitenkanal kreuzte den Hauptkanal. John leuchtete in den Seitenkanal hinein und erkannte an dessen Ende ein Eisengitter, durch welches das schmutzige Wasser schäumte.
    Mit einem langen Schritt übersprang John den Seitenkanal und hatte Mühe, auf der anderen Seite das Gleichgewicht zu behalten. John war wütend, weil er sich das Knie gestoßen hatte, und machte sich Vorwürfe, daß er diesen verdammten Marsch auf sich genommen hatte.
    Vielleicht fünfzig Yards hatte John schon zurückgelegt, als er vor sich einen hellen Fleck entdeckte.
    Der Ausgang!
    John ging etwas schneller. Er hoffte nur, daß die Mündung des Kanals nicht durch ein Gitter versperrt war.
    Sie war es nicht.
    Wenige Minuten später stand John Sinclair in der heißen Luft. Nur noch aus der Öffnung des Kanals drang ihm der bestialische Gestand entgegen.
    John stand am Ufer der Themse.
    Der breite Fluß führte wenig Wasser, und man konnte schon einige Yards hineingehen, ohne direkt schwimmen zu müssen.
    Allerlei Unrat war an das Ufer geschwemmt worden. Leere Konservenbüchsen, Holz und auch zwei tote Ratten.
    John ging ein paar Schritte zur Seite. Soviel Platz hatte er gerade noch, denn dann begann schon wieder die hohe Mauer des Piers, und die nächste Trittleiter war doch zu weit entfernt.
    John ließ seinen Blick über den Fluß wandern. Es herrschte wenig Schiffsverkehr. Die großen Schlepper konnten nicht fahren, dafür führte die Themse nicht genügend Wasser.
    Motorboote durchschnitten die grauen Fluten. Besetzt mit Menschen, die ihren freien Tag auf dem Wasser zubringen wollten.
    Plötzlich stutzte John Sinclair.
    Direkt in seiner Nähe schaukelte ein großes Kajütenboot auf den Wellen. Es war grau angestrichen, besaß einen holzverkleideten Oberaufbau und eine Radar-Antenne.
    Normalerweise hätte John das Boot gar nicht interessiert, aber er sah plötzlich eine huschende Bewegung auf Deck. Und im Bruchteil einer Sekunde vermeinte er, das gräßliche Gesicht eines Knochenmannes zu sehen.
    Sollte er tatsächlich die richtige Spur gefunden haben?
    John wollte der Sache auf den Grund gehen.
    Mit vorsichtigen Schritten watete er in das Wasser…
    ***
    »Okay«, sagte Inspektor Spencer. »Sie können hier unterschreiben, Tyler.«
    Der Gangsterboß grinste süffisant. »Mister Tyler, wenn ich bitten darf.«
    »Meinetwegen auch Mister«, erwiderte Spencer bissig. »Ich hätte Sie ja noch lieber hierbehalten. Aber für immer«, fügte er schnell hinzu.
    Tyler unterschrieb die Entlassungsbestätigung. »Sie werden mir kaum an den Karren fahren können, Inspektor. Ich bin ein freier Bürger, der sein Geld mit einem Speditionsgeschäft verdient und regelmäßig Steuern zahlt. Denken Sie immer daran, Mister Spencer.«
    Mit einer gezielten Bewegung warf Tyler den Kugelschreiber auf den Schreibtisch. Dann blickte er zu Killer-Pete hinüber, der ebenfalls seine Entlassung unterschrieben hatte. Durch Grafs Tod war Tylers langgehegter Wunsch in Erfüllung gegangen. Er hatte Killer-Pete auf seine Seite ziehen können. Der Mörder mit dem harmlosen Gesicht schoß und tötete jetzt für ihn.
    Jamie Tyler und der Inspektor blickten sich an. Spencer war ein alter Fuchs. Ihm entging nicht der unruhige Ausdruck in Tylers Augen. So sicher, wie sich Tyler gab, war er längst nicht. In Wirklichkeit hatte er Angst, auch auf der Abschußliste zu stehen.
    »Wir sehen uns bestimmt wieder«, sagte Spencer zum Abschied.
    »Ach, hol Sie der Teufel«, zischte Tyler.
    »Erst nach Ihnen, Mister Tyler.«
    Tyler machte auf dem Absatz kehrt, winkte Killer-Pete zu, und nebeneinander verließen sie das Yard-Gebäude. Draußen wartete schon das bestellte Taxi.
    Spencer sah ihnen vom Fenster aus nach. Nachdenklich zog der eckige Inspektor an seiner Pfeife. Sicher, er hätte die beiden noch dabehalten können. Zum Beispiel wegen unerlaubten Waffenbesitzes. Auf der anderen Seite je doch gab es keinen besseren Lockvogel als Jamie

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