GK0168 - Die Nacht des Schwarzen Drachen
Chinese wurde von der Wucht des Einschlages gestoppt.
Direkt vor John Sinclair fiel er zu Boden, schrie und wand sich in ekstatischen Zuckungen.
Ein grauenvoller Schrei drang über seine Lippen. Ein Schrei, der John das Blut in den Adern stocken ließ. Die Hände des Chinesen hatten sich um die Tätowierung gekrallt, die sich plötzlich veränderte, anfing zu brodeln und eine graue Farbe annahm.
Schwefelgelber, ätzender Rauch wölkte auf, hüllte den Chinesen ein wie ein Schleier.
John Sinclair konnte sich nicht weiter um den Mann kümmern, denn schon war der zweite da.
Wie angewurzelt blieb er auf der obersten Stufe stehen. Seine Augen wurden weit, als er seinen am Boden liegenden Kumpan sah. Er war für Sekunden abgelenkt.
John Sinclair nutzte die Gelegenheit, sprang vor und schlug mit dem Lauf der Beretta zu.
Der Chinese kippte zur Seite, und ehe John ihn auffangen konnte, rollte er die Stufen hinunter, sprang aber am ersten Absatz blitzartig auf die Füße und rannte weg.
John hätte ihn mit einer Kugel stoppen können, aber er war kein Killer. Er wunderte sich nur, daß dieser Mann den Schlag verdaut hatte. Jeder normale Mensch wäre davon bewußtlos geworden. Aber anscheinend erhöhte die Kraft des Drachen auch die Widerstandskraft seiner Diener.
Ein ächzender, verzweifelter Laut ließ John herumfahren. Einen seiner Gegner hatte er ausschalten können, aber drei Kerle waren noch da.
Suko lag halb auf dem Boden, mit dem Rücken an der Wand gestützt. Er sah schrecklich aus. Eine Messerklinge hatte ihn an der Stirn gestreift und eine tiefe Furche gerissen. Unaufhaltsam rann das Blut aus der Wunde und lief über das linke Auge, so daß Suko in seiner Sicht behindert war.
Verzweifelt versuchte er die heimtückischen Messerstöße abzuwehren.
Durch einen blitzschnell geführten Hieb schaffte er es, sich einen der Gegner vom Hals zu schaffen. Wuchtig krachte der Mann gegen eine Tür.
Aber noch waren zwei Kerle da. Eine Messerklinge fegte auf Sukos Hals zu.
Der große Chinese konnte gerade noch den Kopf zur Seite nehmen. Die Klinge ratschte über die Wand.
Sukos Finger packten die Haare des Chinesen, zogen den Kopf nach unten, um ihn gegen die Wand zu schlagen.
Der Chinese trat zu, traf Suko empfindlich, daß er vor Schmerz aufschrie und für wenige Herzschläge die Kontrolle über sich und seine Reaktionen verlor.
Doch da war John Sinclair heran.
Seine Hände rissen einen der Drachendiener nach hinten, der jedoch katzengewandt herumwirbelte, um John mit einem Messerstich zu erledigen.
Der Geisterjäger steppte zur Seite. Hautnah wischte die Klinge an seiner Hüfte vorbei. Ein mörderischer Haken schleuderte den Chinesen zur Seite. Er krachte mit seinem Kumpan zusammen, der gegen die Tür gefallen war und sich soeben wieder erheben wollte.
Suko war inzwischen mit seinem Gegner fertig geworden. Der Chinese lag auf dem Bauch und rührte sich nicht mehr.
Aber die andern beiden bewegten sich wieder.
»Weg hier!« schrie John und half Suko auf die Beine.
Der Leibwächter taumelte. Mit dem Handrücken wischte er sich das Blut aus dem Auge.
John und Suko rannten auf die Treppe zu, vorbei an dem toten Chinesen, den Johns Kugel in die Brust getroffen hatte.
Die Drachenfratze war verschwunden, Dafür hatte sich ein kreisrunder, schneeweißer Fleck ausgebreitet, aus dem noch immer fingerdicke, gelbliche Rauchschwaden stiegen.
John Sinclair und Suko rannten so schnell es ging die Treppe hinunter.
Der Geisterjäger hielt die Beretta schußbereit in der Rechten, immer darauf gefaßt, plötzlich angegriffen zu werden.
Doch nichts geschah.
Unbehelligt erreichten die beiden Männer den großen Waschsaal. Als sie die Tür aufrissen, drang ihnen der Dunst entgegen, sonst war der Raum dunkel.
Niemand hielt sich mehr darin auf.
Oder…?
John und Suko gingen hinter zwei Waschmaschinen in Deckung. Draußen war es bereits dunkel geworden. Es brannten nur wenige Laternen, und der Schein, der durch die großen Fenster in das Innere des Waschsalons fiel, reichte kaum aus, um den hölzernen Tresen erkennen zu können.
John zischte durch die Zähne, und Suko verstand. Geduckt und immer wieder hinter den Maschinen Deckung suchend, arbeiteten sie sich bis zum Ausgang vor. Überall konnten ihre Feinde lauern. Ein Angriff aus dem Hinterhalt, ein blitzschneller Messerstich…
Unbehelligt erreichten sie den Tresen.
Sie flankten darüber hinweg und standen nach wenigen Schritten vor der Eingangstür.
Sie war nicht
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