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GK0172 - Die Killerpuppen

GK0172 - Die Killerpuppen

Titel: GK0172 - Die Killerpuppen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Fall feststellen«, erwiderte John. »Allerdings erscheint mir diese Möglichkeit unwahrscheinlich.«
    »Ja, daß ich dieses Mädchen kennengelernt habe, war ein reiner Zufall.«
    John wechselte das Thema. »Wie lange sind Sie eigentlich schon verheiratet?«
    »Seit fünf Jahren. Ich habe meine Frau auf einer Schiffsreise kennengelernt. Es war eine Mittelmeerfahrt, eine kombinierte Reise. Wir haben auch Landausflüge gemacht. Unter anderem nach Ägypten und haben dort die Pyramiden im Tal der Könige besichtigt.«
    »Was für Ihre Frau sicherlich eine Fundgrube war«, meinte John.
    »Und ob. Diana war damals rein weg verrückt. Sie hat allen möglichen Kram mitgebracht. Sie hat regelrecht die Andenkenläden gestürmt. Da erst ist ihre Begeisterung für die Archäologie richtig entflammt.«
    »Hat sie sich weiterhin mit den alten Ägyptern beschäftigt?«
    »Und wie. Sie hat sich Bücher gekauft und tagelang nur gelesen. Dann ist sie noch einmal nach Ägypten gereist. Drei Wochen war sie weg, und als sie wiederkam, hatte sie sich einen Talisman mitgebracht.« John und Bill tauschten einen raschen Blick.
    »Einen Talisman?« wiederholte John. »Wie sieht er denn aus?«
    »Noch nicht einmal so groß wie eine Hand. Er stellt eine Schlange dar, die sich selbst in den Schwanz beißt.«
    »Einen Abraxas, also.«
    »Wie das Ding heißt, weiß ich nicht. Auf jeden Fall läßt Diana es nicht aus den Fingern. Ich habe auch mit ihr gar nicht weiter darüber gesprochen. Ich habe für diesen Kram kein Interesse. Mich wundert es sowieso, daß ein erwachsener Mensch an so etwas glauben kann.« John enthielt sich einer Antwort. Er hatte schon mehr als einmal erlebt, daß Talismane gewaltige magische Kräfte besaßen. Oft in beide Richtungen, sowohl zum Guten, als auch zum Bösen.
    »Ich hätte den Abraxas gern einmal gesehen«, meinte der Oberinspektor.
    »Das geht leider nicht. Diana hat ihn ja immer mit. Wieso interessiert sie das Ding eigentlich? Meinen Sie, es hätte etwas mit dem Mord zu tun?«
    »Man muß jeder Möglichkeit nachgehen«, erwiderte John Sinclair unbestimmt.
    Rick Torkano schaute auf seine Uhr. »Es tut mir leid, Gentlemen«, sagte er, »aber ich möchte versuchen, noch ein wenig zu schlafen.«
    »Wollen Sie hierbleiben?«
    »Ja. Ich werde noch meinen Gärtner anrufen, damit er kommt und auf das Haus achtet. Noch einmal möchte ich diese höllische Überraschung nicht erleben.«
    »Gut, wir haben auch heute keine Fragen mehr«, sagte John. Er wollte gerade aufstehen, als er draußen das Brummen eines Automotors wahrnahm.
    »Sie bekommen Besuch, Mister Torkano.«
    »Wüßte nicht, wer jetzt noch zu mir wollte.«
    Zwei Lichtspeere huschten für wenige Sekunden durch das große Zimmer.
    Rick Torkano stand auf. Mit unsicheren Schritten ging er auf das zerbrochene Fenster zu.
    »Der fährt direkt zur Garage«, sagte er und stieß dann einen überraschten Ruf aus.
    John war ebenfalls aufgesprungen. »Was ist denn?«
    Torkano drehte sich wieder um. Jetzt war er noch blasser im Gesicht als vorher.
    »Wissen sie, wer da gekommen ist?« fragte er mit leiser Stimme. John und Bill schüttelten die Köpfe.
    »Meine Frau!«
    ***
    Mit einem dumpfen Geräusch fiel die Tür hinter der Puppe ins Schloß. Absolute Dunkelheit umgab das künstliche Monster. Die Puppe blieb einen Moment auf dem Fleck stehen und setzte sich dann in Bewegung.
    Es schien, als habe sie Radaraugen. Sie stieß nirgendwo an, ging den direkten Weg zu ihrem Ziel.
    Ihre Schritte dröhnten wie Hammerschläge auf dem Betonboden. Dann hatte sie eine kleine Eisentreppe erreicht und stieg die fünf Stufen hoch.
    Sie gelangte auf einen Holzboden, und ihre ausgestreckten Arme ertasteten einen Vorhang.
    Der Stoff geriet in wallende Bewegungen. Dann hatte die Puppe den Spalt gefunden, durch den sie hinter den Vorhang schlüpfen konnte. Rötliches Licht umspielte nun ihre Gestalt und ließ sie aussehen wie in Blut getaucht.
    Noch neun weitere Puppen standen auf der kleinen Bühne. Sie bildeten eine Reihe, sahen alle gleich aus mit ihren kalten wimpernlosen Augen und dem starren Blick.
    Links außen war noch ein Platz frei. Ihn nahm die Mörderpuppe ein. Steif blieb sie stehen. Die blutigen Tränen hatten rote Spuren auf ihrem Gesicht hinterlassen, die sich bis zum Hals hinzogen. Aber das war es nicht, was einen Betrachter so erschreckt hätte. Es war vielmehr das gesamte Gesicht, das sich so verändert hatte. Es war lebendig geworden, hatte menschliche Züge angenommen.

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