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GK078 - Das Todeslied des Werwolfs

GK078 - Das Todeslied des Werwolfs

Titel: GK078 - Das Todeslied des Werwolfs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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die Bestie war, nach der wir suchten.
    ***
    So oft wie in diesem Fall hatte ich mich noch nie geirrt.
    Mit eiskalter Überlegung begann ich an meiner Falle zu basteln. Als ich wusste, wie ich das Monster erledigen konnte, griff ich zum Telefon. Das Gespräch, das ich führte, war kurz und freundlich. Ich scherzte und lachte mit dem Mann, den ich heute Nacht töten wollte. Ich war hundertprozentig sicher, dass er die Bestie war. Und ich wusste, dass es keine andere Möglichkeit gab, als ihn zu vernichten.
    Als ich den Hörer auf die Gabel zurücklegte, entstand ein prickelndes Gefühl in meinem Nacken.
    Der Köder war ausgelegt.
    Bei Einbruch der Dunkelheit würde das Monster zu mir kommen, würde kommen, um mich ein für allemal zu erledigen.
    Aber das Gegenteil würde geschehen. Nicht der Werwolf, sondern ich würde den nächsten Tag begrüßen.
    Schlimme, quälende Stunden lagen noch vor uns. Plötzlich hatte ich das Warten satt. Vicky und ich verließen unsere Wohnung, in die wir nach unserem Besuch in Ken Racks Haus zurückgekehrt waren. Wir fuhren zu dem Krankenhaus, in das man Francis Stevenson und dessen blonde Freundin eingeliefert hatte.
    Das Mädchen schlief, als wir mit Blumen in ihr Zimmer traten. Vicky steckte die Gladiolen in eine Vase, füllte diese mit Wasser, stellte sie auf den Nachttisch, und als das Mädchen dann immer noch schlief, stahlen wir uns auf Zehenspitzen aus dem Raum. Stevenson war wach.
    »Wie geht es Mary?«, fragte er, als ich erwähnte, dass wir soeben bei seiner Freundin gewesen waren.
    Ich nickte ihm beruhigend zu.
    »Sie schläft.«
    »Wie sieht sie aus?«
    »Ein bisschen bleich. Aber ich glaube, Sie brauchen sich keine Sorgen um sie zu machen, Mr. Stevenson.«
    Francis Stevenson schloss die Augen. »Sie hätten mir beinahe den Arm abgenommen«, sagte er gequält. Er schaute uns ernst an. »Ich glaube, das hätte ich nicht überlebt. Ich hätte mir das Leben genommen, wenn sie mich mit einem Arm nach Hause geschickt hätten.«
    Er war bis oben hin bandagiert und konnte sich kaum bewegen.
    »Wie fühlen Sie sich, Mr. Stevenson?«, fragte ich ihn.
    Er versuchte ein mattes Lächeln. »Mein ganzer Körper ist eine einzige große Wunde, Mr. Ballard.« Er stockte, bückte mich mit zusammengezogenen Brauen an. »Ich weiß nicht, wie ich Ihnen Ihre Hilfe jemals danken soll.«
    Ich lächelte.
    »Ich möchte je ein Gratis-Exemplar von allen Büchern, die Ihr Verlag von nun an herausbringt, Mr. Stevenson.«
    Er schloss wieder die Augen.
    »Wieso waren Sie zur Stelle, als wir Sie brauchten, Ballard?« Er leckte sich über die Lippen. »Wieso, Ballard?«
    »Ich wusste, dass in Ihrem Haus etwas passieren würde.«
    »Woher?«
    »Jemand hat es mir gesagt.«
    »Wie konnte er das wissen?«
    »Es gibt Menschen, die können in die Zukunft sehen«, sagte ich. Dass ich ihn eine Zeitlang verdächtigt hatte, der Werwolf zu sein, behielt ich für mich. Schließlich brauchte ich auf diesen Irrtum nicht gerade stolz zu sein.
    »Wer ist dieser Teufel, Ballard? Wer war es, der mich umbringen wollte?«, fragte Stevenson aufgeregt. »Warum wollte er Mary und mich…? Ich verstehe das alles nicht.«
    Ich legte meine Hand auf seine bandagierte Schulter. Er öffnete schnell die Augen.
    »Morgen«, sagte ich ernst und von meinen Worten überzeugt, »morgen wird es den Werwolf nicht mehr geben, Mr. Stevenson.«
    »Wer ist es? Wer, Ballard?«
    »Morgen«, erwiderte ich. »Ich sage es Ihnen morgen.«
    Dann gingen wir.
    ***
    Der Abend kam. Und je näher die Stunde der Entscheidung rückte, desto mehr wuchs unsere Aufregung. Mademoiselle Florence rief mich an. Sie bedankte sich für den Scheck und sagte eindringlich, dass ich mich in der kommender Nacht sehr vorsehen müsse. Sie hatte es sehr eilig. Wir konnten kaum zwei Minuten lang miteinander sprechen. Ich fand nicht einmal die Zeit, ihr von gestern Nacht zu erzählen.
    Um halb neun bat ich Vicky, die Wohnung zu verlassen.
    Doch meine Freundin schüttelte kategorisch den Kopf.
    »Nein, Tony. Du kannst tun, was du willst. Ich gehe nicht. Ich bleibe.«
    Seufzend versuchte ich Vicky klar zu machen, wie gefährlich es für sie in dieser Wohnung werden könnte. Ich erinnerte sie an die Nacht in Hugo Brissons Wohnung. Dort hätte sie beinahe ihr Leben eingebüßt.
    »Zu einer solchen Situation wird es nicht mehr kommen«, behauptete Vicki überzeugt.
    »Warum seid ihr Frauen nur so schrecklich unvernünftig!?«, ächzte ich.
    »Ich gehöre zu dir, Tony. Mein Platz ist an

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