GK078 - Das Todeslied des Werwolfs
meine rechte Hand zur Faust und stieß meinen Ring nach dem zuckenden Herz des Werwolfs.
Beide Hälften stießen das schaurigste Geheul aus, das ich jemals gehört hatte.
Die Hälfte, die Vicky angreifen wollte, krümmte sich in der Luft, erstarrte und krachte donnernd auf den Boden. Ein gewaltiger Sturm entstand mitten im Raum. Er drückte die Fenster auf. Die Vorhänge knatterten wie Fahnen. Das Monster verlor sein silbriges Fell. Dr. Cracken kam zum Vorschein. Er hatte das Gesicht des Teufels. Die Haut trocknete ein, wurde welk, brach ein, löste sich vom Knochen. Dann zerfielen die Knochen zu Staub und alles, was den Werwolf gebildet hatte, wurde von dem eisigen Wind erfasst, mitgerissen und aus dem Fenster gerissen.
Der zu Staub zerfallene Werwolf formte sich noch einmal zu einem glühenden, leuchtenden Mahnmal. Glühend flog die Erscheinung die nächtliche Straße entlang und löste sich schließlich in Nichts auf.
»Was hättest du wohl ohne den silbernen Säbel gemacht«, sagte Vicky aufseufzend hinter mir.
»Ich weiß es nicht«, gab ich erschöpft zurück. »Ich weiß es wirklich nicht.«
Eine plötzliche Müdigkeit erfasste mich. Ich sank zu Boden. Jetzt hatte ich endlich Ruhe. Jetzt konnte ich mich entspannen. Die Bestie war vernichtet.
ENDE
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