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GK078 - Das Todeslied des Werwolfs

GK078 - Das Todeslied des Werwolfs

Titel: GK078 - Das Todeslied des Werwolfs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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antrat, musste es Florence erleiden.
    Das Untier verwandelte sich blitzschnell zurück. Florences Gesicht kam wieder zum Vorschein. Sie lächelte mich an.
    »Zufrieden, Mr. Ballard?«
    »Zutiefst beeindruckt«, gab ich zurück.
    »Habe ich Ihnen den Namen genannt?«
    »Ja. Sie haben Stevensons Namen genannt. Ich bin mir jetzt aber nicht im Klaren darüber, ob er das Opfer sein wird oder ob er der Werwolf ist.«
    »Das kann ich Ihnen leider nicht sagen. Kommen Sie. Binden Sie mich los.«
    »Neiiin!«, kreischte plötzlich Vicky entsetzt auf. »Tu es nicht, Tony!«
    »Was hast du denn?«, fragte ich beinahe zornig.
    »Sie ist nicht Florence!«
    »Quatsch!«
    »Sieh dir ihre Krallen an. Sie ist noch der Werwolf. Wenn du sie losbindest…!«
    Ich sah die Krallen. Ein eiskalter Schauer raste über meinen Rücken, Das Mädchen stieß ein teuflisches Gelächter aus, das immer tiefer wurde, bis wieder ein Mann aus ihr lachte. Und gleichzeitig verwandelte sie sich noch einmal in diesen scheußlichen Werwolf.
    Großer Gott, das war knapp gewesen.
    Mich schauderte schrecklich bei dem Gedanken, dass ich beinahe die Bestie losgebunden hätte.
    Das Monster hätte ein furchtbares Blutbad in diesem kleinen Raum angerichtet.
    Erschüttert wich ich vor dieser heimtückischen Bestie zurück.
    Wilder und ungestümer als zuvor trieb es das widerwärtige Scheusal. Aber es gelang ihm nicht, die Fesseln zu sprengen.
    Allmählich beruhigte sich der fellbewachsene Körper. Florences Brüste begannen wieder zu sprießen. Sie nahm wieder weibliche Formen an, die Haare verschwanden. Es war keine Wolfsschnauze mehr vorhanden. Florence erwachte. Ich warf einen Blick auf ihre Hände. Die Krallen waren weg. Das Mädchen schaute uns benommen an, als wäre sie soeben aus einem tiefen Schlaf erwacht. Ihr Körper war schweißüberströmt. Die Anstrengung war sicherlich mörderisch gewesen. Nun war sie total erschöpft.
    Pierre und ich nahmen ihr die Riemen ab.
    Als wir damit fertig waren, stellten wir fest, dass die Erschöpfung das Mädchen überwältigt hatte. Sie hing schräg auf dem Stuhl und schlief mit tiefen, regelmäßigen Atemzügen.
    »Besser Sie gehen jetzt«, sagte Pierre.
    Ich nahm mein Scheckheft heraus und schrieb den Betrag von zehntausend Pfund auf das Papier.
    Pierre wollte den Scheck nicht nehmen.
    »Das ist zu viel, Monsieur.«
    »Florence hat mir sehr geholfen«, sagte ich.
    »Sie wäre beleidigt, Monsieur.«
    »Nehmen Sie den Scheck, Pierre. Der Betrag macht mich nicht ärmer.« Es war Tucker Peckinpahs Geld. Aber ich war sicher, dass ich es in seinem Sinne verwendete.
    »Ich darf den Scheck nicht annehmen, Monsieur«, sagte Pierre hartnäckig.
    »Sie soll den Betrag ihren Bedürftigen zukommen lassen«, sagte ich eindringlich. Und nun nahm Pierre den Scheck seufzend an.
    »Vielen Dank, Monsieur«, sagte er. »Florence wird sich noch persönlich bei Ihnen für Ihre Großzügigkeit bedanken.«
    Wir verließen den kleinen Raum.
    Zutiefst von dieser Privatvorstellung beeindruckt stiegen wir die Stufen des Kellertheaters hinauf.
    Francis Stevenson also.
    Opfer oder Werwolf!
    Das war nun die Frage.
    ***
    Damit gab es für mich in diesem Fall voller Überraschungen mit einem Mal zwei Verdächtige.
    Einmal war da Ken Rack, der Bruder von Alice, der von sich selbst behauptet hatte, er wäre der Werwolf.
    Zum andern war da Francis Stevenson, der Kompagnon Racks. Ich erinnerte mich an meinen Besuch im Verlagshaus. Stevenson war mir sehr nervös vorgekommen. Hatte das etwas zu bedeuten gehabt?
    Rack oder Stevenson.
    Wer von beiden war nun der Werwolf?
    ***
    Gelangweilt holte Vicky ihren Schminkspiegel aus der Handtasche. Sie zeichnete die Konturen ihrer Lippen nach, obwohl dies nicht nötig gewesen wäre. Sie wusste einfach nicht, womit sie die Zeit totschlagen sollte.
    Plötzlich sah sie Licht in Ken Racks Haus. Darüber erschrak sie, denn sie hatte Rack nicht heimkommen gesehen. Aufgeregt verstaute sie den Schminkspiegel. Dann richtete sie sich hinter dem Lenkrad gespannt auf.
    Sie war versucht, auszusteigen und über die Straße zu gehen. Doch sie erinnerte sich an meine Worte. Ich hatte ihr ausdrücklich verboten, so etwas zu tun. Ein Glück, dass ich eindringlich genug auf sie eingeredet hatte. Die Worte hatten den gewünschten Erfolg. Sie blieb in ihrem Wagen sitzen und rührte sich nicht.
    Die Aufregung griff mit kalten Fingern nach ihrem Nacken, als drüben plötzlich das Licht ausging.
    Augenblicke später tauchte Ken Rack auf. Vicky

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