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GK099 - Das Bildnis des Samurai

GK099 - Das Bildnis des Samurai

Titel: GK099 - Das Bildnis des Samurai Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Herr. Ich werde alles wiedergutmachen. Meine Leute haben einige Polizisten auf grauenvollste Weise umgebracht.«
    »Das will ich dir zugute halten!«, fauchte das Monster, während ein grünlicher Brodem aus seinen Nasenlöchern stieg.
    »Ich werde Ballard für dich töten, Herr! Ich bin sicher, dass ich es schaffen kann! Ich war schon nahe daran. Er wird sterben. Und dieser Silver mit ihm!«
    ***
    Am Nachmittag des nächsten Tages kam Tucker Peckinpah zu uns.
    Ich war gerade dabei, mein Versprechen, das ich Mey gegeben hatte, einzulösen. Mir ging es bereits wieder gut. Nicht bloß besser, sondern richtig gut.
    Das kam daher, dass Mr. Silver mich um die Erlaubnis gebeten hatte, mich massieren zu dürfen. Ich hatte zuerst befürchtet, er würde mit einer Massage meine Schmerzen nur noch verschlimmern.
    Doch das Gegenteil war der Fall.
    Er massierte mir alle Schmerzen aus meinem Körper. Und er brachte mit seinen Wunderhänden alle meine Verletzungen zum Verschwinden.
    Ich war wieder kräftig und tatendurstig wie eh und je.
    Das war Silvers Werk.
    Er war ein Teufelskerl. Ich war froh, ihn zu meinen Freunden zählen zu dürfen.
    Wir setzten uns in einer Ecke zusammen.
    James Mey zog sich auf sein Zimmer zurück. Er meinte, er habe noch zu arbeiten.
    »Na, Partner!«, grinste ich Peckinpah über den Tisch an. »Glaubt man hierzulande immer noch, dass Sie nicht ganz richtig im Oberstübchen sind?«
    »Ich fürchte, das bringe ich nicht mehr ganz los«, seufzte der Industrielle verärgert. »Wohin ich auch komme, man sieht mich mit scheelem Blick an.«
    »Werden die Japaner trotzdem Ihre Tanker bauen?«
    »Zum Glück trennen sie Privates streng vom Geschäft. Die Tanker werden selbstverständlich gebaut.«
    »Wann kehren Sie nach England zurück?«, wollte ich wissen.
    »Wollen Sie mich denn schon loswerden?«, fragte Peckinpah zurück.
    »Nicht die Spur. Ich würde es begrüßen, wenn Sie noch eine Weile blieben, damit Sie aus nächster Nähe mitbekämen, was hier so alles läuft, denn glauben tut einem das sowieso keiner, wenn man's ihm bloß erzählt.«
    »Ich habe noch nie an Ihren Worten gezweifelt, Tony!«
    »Wie schön. Wissen Sie, dass ich gestern dachte, Sie nie mehr wiederzusehen?«
    »Wie denn das?«, fragte mich der Industrielle verblüfft.
    Ich erzählte ihm meine haarsträubende Geschichte.
    »Was!«, staunte Tucker Peckinpah. »Und da sind Sie bereits wieder dermaßen auf dem Posten, Tony? Verdammt, sind Sie denn plötzlich ein Supermann geworden?«
    »Ich bin immer noch derselbe«, erwiderte ich. »Aber der da verfügt über Fähigkeiten, von denen sich unsereiner nicht mal was träumen lässt.« Mein Daumen wies auf Mr. Silver. Es war ihm unangenehm. Er schaute verlegen auf seine Hände.
    »Das war also der Grund, weshalb ich den ganzen Tag gestern nichts von euch gehört habe«, grinste Tucker Peckinpah.
    »Sind Sie deshalb heute hierher gekommen?«, fragte ich ihn.
    »Nicht nur deshalb.«
    »Haben Sie Sorgen?«
    »Ja, Tony. Sie wollten doch wissen, wo ich mich so herumgetrieben hatte, ehe ich Sie vom Flughafen Heneda abgeholt habe. Sie meinten, ich könnte auf diesem Weg einem Dämon begegnet sein, der mir eingab, ich solle Harakiri begehen.«
    »Ich erinnere mich.«
    »Ich sagte, ich war bei Togo.«
    »Ja.«
    »Aber ich war nicht nur bei Togo. Ich war außerdem auch bei einem Mann namens Abraham Jacobs. Er gab mir Togos Adresse. Ich hatte das vergessen. Obgleich mir das als äußerst unwichtig erscheint, möchte ich hiermit nachholen, es zu erwähnen.«
    Unwichtig?
    Wirklich unwichtig?
    In meinem Kopf hatte eine Glocke angeschlagen.
    Ich erinnerte mich an meinen Besuch bei Kommissar Nobunaga.
    Er hatte Michiko Yamatos Weg rekonstruiert, den sie am Tag ihres Todes gegangen war.
    Und dieser Weg hatte in Mr. Abraham Jacobs Haus geführt.
    Jacobs war nach Nobunagas Worten ein Starkstromingenieur. Ein Amerikaner. Er befand sich zu Studienzwecken in Japan.
    Ich hatte immer noch seine Adresse in der Tasche.
    War so ein Hinweis wirklich unwichtig?
    Michiko Yamato hatte Tucker Peckinpah nicht gekannt. Auch er hatte das Mädchen nie gesehen, hatte nichts von ihrer Existenz gewusst. Und doch hatten sie einen gemeinsamen Bekannten: Mr. Abraham Jacobs aus Amerika.
    Kurz nachdem die beiden bei Mr. Jacobs gewesen waren, griffen sie zum Harakiri-Dolch.
    Ich nahm mir vor, diesen Mann mal unter die Lupe zu nehmen.
    ***
    Eigentlich wollte ich Mr. Silver mitnehmen.
    Aber als James Mey hörte, dass ich zu Jacobs fahren

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