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GK099 - Das Bildnis des Samurai

GK099 - Das Bildnis des Samurai

Titel: GK099 - Das Bildnis des Samurai Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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letzte Kugel ausgeschaltet hatte, erschien Abraham Jacobs auf der Terrasse seines Hauses.
    Seine Augen strahlten wie rote Lampen.
    Er stieß ein wütendes Dämonenfauchen aus, kreiselte herum und hetzte ins Haus.
    Silver war nicht mehr zu bremsen. Er jagte dem Dämon hinterher.
    Ich hastete neben Silver in das Gebäude.
    Wir sahen Abraham Jacobs vor dem Bildnis des Samurai knien.
    Er flehte den Dämon an, ihm Kraft zum Überleben zu geben.
    Als wir in den Raum schnellten, sprang Jacobs mit einem Schrei hoch. Er rannte in eine Ecke, presste sich da zitternd an die Wand.
    Ich lief zu jener Glasvitrine, in der Yorimoto Waras Schwert aufbewahrt wurde.
    Mit Schwung drosch ich einen Stuhl darauf, aber das Glas wurde von einer magischen Kraft geschützt. Es war nicht kaputtzukriegen.
    Silver ging auf den schlotternden Jacobs zu.
    Ich rief ihn.
    Er kam unwillig zu mir.
    »Lass ihn mich erst töten, Tony!«, fauchte er mit rauer Kehle.
    »Du kannst ihn gleich haben. Schlag erst dieses Glas entzwei!«
    »Schaffst du es mit deinem Ring nicht?«
    »Nein.«
    Silver konzentrierte sich.
    Seine Rechte wurde zu purem Silber.
    Er riss sie hoch, zertrümmerte mit einem einzigen Hieb das Glas.
    Prasselnd flogen die Splitter auseinander.
    Ich fasste nach dem Samuraischwert, stürzte damit zum Gemälde, zerfetzte es mit wuchtigen Hieben.
    Jacobs stieß ein irres Gelächter aus.
    »Damit erreichen Sie gar nichts, Ballard! Sie müssen Waras Körper zerstören. Nicht sein Bild!«
    »Wo finden wir Wara?«, fragte ich schneidend.
    »Das erfahren Sie von mir niemals. Lieber lasse ich mir die Zunge aus dem Mund reißen!«, brüllte Abraham Jacobs mit hassglühenden Augen.
    Ich nickte eiskalt.
    »Okay, Silver. Reiß ihm die Zunge heraus!«
    Mr. Silver stürzte sich auf den Dämon. Er knurrte wie ein Raubtier.
    Sein ganzer Geist war von Vernichtungswillen erfüllt.
    Er wollte Jacobs töten.
    Der Amerikaner duckte blitzschnell ab, als Silver auf ihn zusprang.
    Die Hände des kräftigen Hünen schnappten daneben.
    Jacobs nahm seine Chance auf der Stelle wahr.
    Er riss eine Tapetentür auf. Sie war zuvor nicht zu sehen gewesen.
    Mit weiten Sätzen flog er eine Wendeltreppe hinunter.
    »Ihm nach!«, schrie ich. »Er darf uns nicht entkommen. Er muss uns sagen, wo wir Wara finden!«
    Wir rasten in halsbrecherischem Tempo die Stufen hinunter.
    Unten verliefen Gänge sternförmig in alle Richtungen.
    Silver starrte mich ratlos an.
    »Ich weiß nicht, in welche Richtung er gelaufen ist, Tony!«
    »Entscheide dich für eine!«, gab ich atemlos zurück.
    »Ich fühle hier unten etwas«, sagte Mr. Silver bleich.
    »Es ist die Spur des Dämons«, meinte ich.
    Silver rannte in die Richtung, aus der er seine Impulse bekam.
    Zweimal hörte der Gang unvermittelt auf. Wir mussten die Richtung ändern.
    Bald wussten wir nicht mehr, wo wir in diesem Ganglabyrinth eigentlich waren. Ob noch unter dem Haus, oder schon weit davon entfernt.
    Plötzlich gelangten wir in einen großen Raum. An den Wänden steckten brennende Fackeln in eisernen Ringen.
    »Meinst du, dass Jacobs hier in der Nähe ist?«, fragte ich den Hünen.
    Mr. Silver schüttelte ernst den Kopf.
    »Jacobs ist nicht da, Tony.«
    »Er ist uns entwischt?«
    »Ja.«
    »Fühlst du denn gar nichts mehr?«
    »Doch.«
    »Was?«
    »Etwas anderes. Etwas Stärkeres.«
    »Was?«, fragte ich noch einmal. »Was fühlst du?«
    »Frag lieber wen. Yorimoto Wara!«
    »Du fühlst ihn hier unten?«, fragte ich.
    »Er ist hier, Tony. Ganz in unserer Nähe.«
    »Wo?«
    »Er befindet sich hinter dieser Mauer!«, sagte Silver und wies auf das Gemäuer, das er meinte.
    Meine Finger umschlossen das Samuraischwert sogleich fester.
    Meine Augen wurden schmal. Ich starrte die Mauer nervös an.
    »Mach, dass er herauskommt, Silver!«, sagte ich heiser. »Hol ihn heraus, damit ich ihm den verdammten Schädel abschlagen kann!«
    »Er ist sehr stark, Tony!«
    »Stärker als du?«
    »Das nicht.«
    »Na also. Worauf wartest du dann noch?«
    »Ich habe Angst um dich, Tony.«
    »Ich pass' schon auf mich auf. Hol ihn aus der Mauer raus, Silver. Nun mach schon.«
    Mr. Silver wandte sich der bröckeligen Mauer zu.
    »Wara!«, knurrte er eiskalt. »Yorimoto Wara! Wir wissen, dass du dich hinter dieser Mauer verbirgst. Komm heraus! Zeige dich! Komm und stell dich zum Kampf! Oder fehlt es dir am nötigen Mut? Darf ein Samurai ein Feigling sein?«
    Stille.
    »Irrst du dich auch nicht?«, fragte ich.
    Mr. Silver schüttelte den Kopf.
    »Er ist da

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