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GK170 - Die mordenden Bilder

GK170 - Die mordenden Bilder

Titel: GK170 - Die mordenden Bilder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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behandschuhten Rechten hielt Ross das kleine Kroko-Köfferchen, ohne das Black niemals verreiste. Der Butler räusperte sich diskret.
    Black wandte sich um. »Ist gut, Terence. Bringen Sie den Koffer schon zum Wagen. Und sagen Sie Charles, dass ich gleich komme.«
    Ross nickte servil und stakste davon.
    »Du darfst mir einen guten Flug wünschen, Liebes«, lächelte Black.
    »Einen guten Flug«, seufzte Nora. Und sie dachte: Hoffentlich stürzt dein Privatjet ab.
    Als Black sie wieder an sich zog, hielt sie ihm die Wange hin. Mehr war sie nicht bereit, ihm zu gewähren. Er gab sich damit zufrieden.
    »Hoffentlich lohnt sich die Reise für dich«, sagte Nora, als er sie losließ. Sie fröstelte innerlich. Seltsam , dachte sie. Er hat so kalte Hände wie ein Toter. Und trotzdem scheint er die Absicht zu haben, mich zu überleben.
    »Nur mal ein erstes Kontaktgespräch«, erwiderte Black. »Alles andere müssen dann die Experten aushandeln.«
    Nora ging mit ihm nach draußen. Charles, der Chauffeur, stand wie ein Zinnsoldat neben dem Rolls Royce.
    »Morgen nachmittag bin ich wieder zu Hause«, sagte Black und setzte sich in den Wagen.
    Nora nickte mit einem ergebenen Lächeln um die Lippen. Gott, wie sie diese Heuchlerei hasste. Sei lieb, dachte sie gehässig. Mach deiner Frau eine kleine Freude. Komm nicht mehr wieder!
    Der Royce verließ das Grundstück. Nora winkte ihm nach.
    Seltsam , überlegte sie dabei. Er verliert kaum ein Wort über Barry Gibbson. Er tut so, als ginge ihn der Tod seines Neffen überhaupt nichts an. Hat er nicht das Gemüt eines Fleischerhundes?
    In Gedanken versunken kehrte sie in den Salon zurück. Abgesehen von Terence, dem Butler, war sie nun allein in dem riesigen Haus.
    Sie fühlte sich einsam und verloren. Sie hasste es, allein zu sein. Sie brauchte jemanden um sich. Einen Menschen, mit dem sie reden konnte.
    Terence?
    Nein, der war für sie kein Mensch. Terence war in ihren Augen lediglich ein Einrichtungsgegenstand in diesem hochherrschaftlichen Gebäude. Vergleichbar etwa mit einem Stuhl. Mit ihm konnte sie sich nicht unterhalten. Er war ihr zu minder.
    Als sie spürte, dass sie jemand beobachtete, drehte sie sich hastig um.
    Sie war nicht erschrocken. Sie ärgerte sich bloß darüber, dass dieser Butler immer so lautlos wie ein Geist durchs Haus schlich.
    Man hörte ihn kaum mal kommen. Man wusste nie genau, wo er war. Das hatte ihm M. G. beigebracht. Ein guter Geist soll keinen Lärm machen. Aber wenn man ihn braucht, soll er rasch zur Stelle sein.
    »Haben Sie irgendeinen Wunsch, Mrs. Black?«, fragte Terence höflich.
    Nora blickte den Butler wütend an. Wenn du könntest, würdest du mich ganz anders behandeln, du elender Kretin!
    »Nein!«, sagte sie schnippisch. »Nein, ich brauche nichts, Terence. Sie können sich zurückziehen.«
    »Sehr wohl, Madam.« Der Butler wandte sich um.
    »Oder nein! Warten Sie, Terence!«
    Der Butler machte auf den Hacken kehrt. »Ja, Mrs. Black?«
    »Mixen Sie mir einen Manhattan!«
    »Gern, Madam.«
    Ross begab sich zur Hausbar. Zwei Minuten später bekam Nora ihren Manhattan samt Olive. Sie entließ Terence mit einem gnädigen Kopfnicken.
    Solange sie noch etwas im Glas hatte, hatte sie noch zu tun. Danach kam die Langeweile. Obgleich sie das Haus jederzeit hätte verlassen können – niemand war da, der ihr das verboten hätte –, fühlte sie sich eingekerkert.
    Allmählich steigerte sich dieses Gefühl zur Unerträglichkeit. Sie begann, ruhelos hin und her zu laufen, wusste mit sich nichts anzufangen, trank Bourbon und blieb schließlich unschlüssig vor dem Telefon stehen.
    »Ich halte es in dieser verdammten Gruft nicht mehr aus!«, fauchte sie unwillig.
    Mit einer raschen Bewegung holte sie den Hörer aus der Gabel.
    Egal, was Marco im Augenblick gerade machte. Er musste sich für sie Zeit nehmen. Sie brauchte ihn jetzt. Sie brauchte Zerstreuung.
    Und eine bessere Zerstreuung als Marco Ferrucci gab es für Nora nicht.
    Er war nicht zu Hause.
    Sie stieß einen unfeinen Fluch aus und rief sein Büro an. Da meldete sich dieses Küken mit den platinfarbenen Haaren. Vilma Threat.
    Ferruccis Sekretärin.
    Die Kleine war Nora ein Dorn im Auge. Vilma musste als ernst zu nehmende Konkurrenz angesehen werden. Sie himmelte ihren Chef tagtäglich an. Und sie trug Pullis, die so eng waren, dass sie keiner Frau, die liebte, gefallen konnten.
    Marco hatte das platinblonde Biest immer um sich. Irgendwann musste es Vilma einfach gelingen, ihn zu Fall zu

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