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GK189 - Dämonen an Bord

GK189 - Dämonen an Bord

Titel: GK189 - Dämonen an Bord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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war eine von vielen Partys. Ohne besonderen Höhepunkt, und man begegnete denselben Gesichtern wieder, die man vor einer Woche im Haus eines anderen Prominenten gesehen hatte und die man nächste Woche wiederum in einem anderen Haus sehen würde.
    Mabel York reichte Vicky Bonney überall mit sichtlichem Stolz herum. Man unterhielt sich mit der sympathischen Engländerin kurz, wünschte ihr viel Erfolg für ihren ersten Film, sprach dann von den eigenen Plänen, denn diese waren in jedem Fall wichtiger als alles andere.
    Der Mann, der Vicky überallhin auf Schritt und Tritt begleitete, wurde von allen mit erstaunten Augen gemustert. Er war mehr als zwei Meter groß, wat ein Bild von einem Mann, gutaussehend und muskulös. Er hatte strenge, perlmuttfarbene Augen. Sein Haar und die Brauen bestanden aus reinen Silberfäden.
    Mr. Silver war kein Mensch, sondern ein ehemaliger Dämon, dem Tony Ballard – als ihn eines seiner Abenteuer ins zwölfte Jahrhundert verschlug – das Leben gerettet hatte. Seither war Mr. Silver Ballards Freund und Kampfgefährte, und er eignete sich vorzüglich als Leibwächter für Vicky Bonney.
    Mabel York nippte an ihrem Drink. Sie war zweiundfünfzig – und somit genau doppelt so alt wie Vicky. Mabels Gesicht war bereits mehrfach geliftet. Die jährlichen Aufenthalte auf einer Schönheitsfarm verhinderten, daß Mabels Hüften zuviel Speck ansetzten. Sie hatte violett gefärbtes Haar und die schärfste Zunge Hollywood, was sie auch meisterhaft aufs Papier zu bringen verstand. Es war nicht übertrieben, zu behaupten, daß Mabel York einen Star machen und einen Star vernichten konnte. Die raffinierte Mabel war nämlich mit allen Wassern gewaschen, und es gab rein gar nichts, das in Hollywood passierte und ihr nicht zu Ohren kam.
    »Im Grunde genommen sind Sie ein beneidenswertes Mädchen, Miß Bonney«, sagte Mabel mit einem offenen Lächeln. Vicky spürte, daß die Klatschbase sie mochte, und zu den Leuten, die Mabel leiden konnte, war sie ganz reizend.
    »Wieso?« fragte Vicky. Mr. Silver stand neben ihr und schaute dem Treiben der Gäste gelangweilt zu.
    »Sie reisen morgen ab. Wir alle müssen bleiben«, seufzte Mabel.
    »Gefällt es Ihnen, denn nicht in Hollywood?« fragte Vicky erstaunt.
    »Mein liebes Kind, wenn man so lange hier lebt wie ich, läßt man sich von der schönen Fassade nicht mehr täuschen. Ich habe zu weit hinter die Kulissen gesehen, und ich muß Ihnen ehrlich sagen, Hollywood ist eine ganz und gar üble Kloake. Rauschgift. Prostitution. Erpressung. Hier gedeiht alles viel üppiger als anderswo.«
    »Woran liegt das?«
    »Am Geld. Ja, ja, Miß Bonney. Geld verdirbt den Charakter. An diesem Sprichwort ist sehr, sehr viel Wahres dran.«
    Mabel wies mit den Augen auf ein hübsches, rothaariges Mädchen, das einen grauhaarigen, dickbäuchigen Mann im Schlepptau hatte.
    »Was meinen Sie«, sagte die Journalistin, »was Ireen mit dem alten Knacker jetzt vorhat.«
    Vickys Augen weiteten sich vor Staunen. »Sie meinen, die beiden gehen jetzt…«
    »Das ist Hollywood.«
    »In Ihrem Haus?«
    »Mein Haus ist ihr Haus. Und ihr Haus ist mein Haus«, sagte Mabel York achselzuckend. »Wenn Sie’s einrichten können, bleiben Sie von Hollywood weg, so gut Sie können, Miß Bonney. Es wäre zu schade, wenn dieses Sündenbabel auch Sie verderben würde.«
    »Ich werde während der Dreharbeiten hier sein. Das läßt sich nicht vermeiden.«
    »Dann bringen Sie einen festen, standhaften Charakter mit. Übrigens – Sie können von Glück sagen, daß man Kookie Banks für Ihren Film gewonnen hat.«
    Vicky nickte. »Ja, ich weiß.«
    »Kookie ist ein prachtvoller Bursche«, schwärmte Mabel. »Er verwandelt das durchschnittlichste Drehbuch in einen phänomenalen Kassenerfolg. Das soll natürlich keine Spitze gegen Ihr Drehbuch sein.«
    »Ich habe noch nicht damit angefangen.«
    »Es wird großartig. Ich weiß es«, sagte Mabel. Sie leerte ihr Glas und stellte es auf ein schwarzes Highboard, in dem viele gerahmte Fotos standen, die Mabel York mit diversen Hollywood-Größen zeigten. »Schade, daß Kookie nicht hier ist. Ich hätte Sie gern mit ihm bekanntgemacht«, meinte die Journalistin mit bedauerndem Tonfall.
    »Er wurde mir bereits im Studio vorgestellt«, sagte Vicky Bonney.
    »Oh. Und wie finden Sie ihn.«
    »Er ist ungemein sympathisch. Eine Persönlichkeit. Es gibt nicht viele Männer, die so sind wie er.«
    Mabel York nickte sofort beipflichtend. »Da haben Sie recht, Miß Bonney,

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