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GK189 - Dämonen an Bord

GK189 - Dämonen an Bord

Titel: GK189 - Dämonen an Bord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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vollkommen recht haben Sie. Sein schauspielerisches und Ihr schriftstellerisches Talent… das ist eine Verbindung, die auf der ganzen Welt wie eine Bombe einschlagen wird, das gebe ich Ihnen heute schon schriftlich.«
    ***
    Sally und Ina hörten den grellen, markerschütternden Schrei, den Kookie Banks ausgestoßen hatte. Sie sprangen bestürzt auf und starrten sich erschrocken an.
    »Kookie!« rief Sally besorgt. Sie wollte losrennen, doch Ina hielt sie zurück.
    »Bleib lieber hier, Sally.«
    »Mein Gott, Ina, er braucht vielleicht unsere Hilfe. Dieser Schrei…«
    »Das war der Schrei eines Wahnsinnigen, Sally. Glaub mir, ich weiß, was ich sage. Kookie hat den Verstand verloren. Das ist zwar bedauerlich, aber es läßt sich leider nicht ändern. Es hat damit angefangen, daß er Dinge hörte, die wir nicht hörten, du erinnerst dich? Und es hat damit aufgehört, daß er diesen gräßlichen Schrei ausstieß.«
    Sally blickte Ina verstört an. »Aufgehört? Was willst du damit sagen?«
    »Daß er nun vollends geistig hinüber ist.«
    »Woher willst du das wissen?«
    »Mein Vater… Er hat genauso geschrien wie vorhin Kookie Banks.« Ina senkte den Blick. »Sie haben ihn in eine Irrenanstalt gesteckt. Drei Wochen später war er tot. Er hat sich den Kopf an der Wand eingerannt.«
    Sally schluckte. »Das… das wußte ich nicht, Ina.«
    Ina seufzte. »Ich hab’s vor dir noch niemandem erzählt.«
    Sally meinte besorgt: »Wir können Kookie jetzt aber trotzdem nicht sich selbst überlassen!«
    Ina blickte Sally starr in die Augen. Mit warnender Stimme sagte sie: »Was ist, wenn er nun gewalttätig wird?«
    »Kookie? Bestimmt nicht«, entgegnete Sally kopfschüttelnd. Sie ging an Ina vorbei. Eine lästige Unruhe saß in ihrem schlanken Nacken. Noch vor Kookie Banks von den Jachtaufbauten verdeckt. Drei Schritte noch. Dann konnte ihn Sally sehen. Kookie lag gekrümmt auf den Planken. Sally eilte zu ihm, kniete neben ihm nieder, strich ihm mit einer fahrigen Handbewegung übers Gesicht, fühlte nach seinem Puls.
    Sie hörte Ina kommen. »Wie steht’s um ihn?«
    Sally erwiderte, ohne sich umzudrehen: »Er ist nur ohnmächtig.«
    Ina blickte über die Reling. Das Wasser war glatt wie gewalztes Glas. Ringsherum herrschte Stille. Kein Lüftchen regte sich. Sally hob den Kopf. »Komm, Ina. Faß mit an.«
    »Was hast du mit ihm vor?«
    »Er darf nicht länger in der Sonne liegenbleiben.«
    »Er ist ein schwerer Brocken. Ohnmächtig wiegt er bestimmt doppelt soviel.«
    »Zu zweit schaffen wir’s schon. Wir bringen ihn unter Deck.« Sally hatte drei Semester die Schwesternschule San Francisco besucht, ehe sie die Idee gehabt hatte, sich darum zu bemühen, beim Film unterzukommen.
    Ina zeigte nicht sehr viel Lust, sich mit Kookie abzuschleppen. Sie weigerte sich schließlich aber doch nicht. Keuchend und ächzend zerrten die Mädchen den Ohnmächtigen in die Kombüse. Sie legten ihn da auf die Schlafcouch. Sally drehte das Radio ab. Es störte jetzt. Ina wischte sich den Schweiß von der Stirn, spritzte sich ein Glas mit Sodawasser voll und trank es auf einen Zug aus. Inzwischen durchstöberte Sally die Bordapotheke.
    Sie entdeckte eine Schachtel, in der sich zehn Phiolen eines kreislaufstärkenden Mittels befanden. Schnell entschlossen griff sie danach. Sie machte mit geübten Griffen die Spritze fertig, suchte nach der eingesunkenen Ader, drückte die Spritze aus, das Medikament floß langsam in Kookies Vene.
    Schon wenige Augenblicke später wich die Blässe aus seinem Gesicht. Ina stand mit verkniffenem Mund abwartend neben der Couch. Jetzt hielt sie einen Bourbon in der Hand. Sie hatte Angst vor dem Moment, wo Kookie die Augen aufschlug. Sie konnte sich nicht erklären, wovor sie sich fürchtete. Es gibt eben Ängste, deren Motivation tief im Unterbewußtsein eines Menschen stecken.
    Kookies Brustkorb hob und senkte sich etwas schneller. Er atmete regelmäßig. Sally prüfte wieder seinen Puls. Sie schaute Ina an und meinte: »Er wird gleich wieder zu sich kommen.«
    Banks’ Lider flatterten.
    »Es ist soweit«, sagte Ina ohne Freude. Sie hoffte, daß mit Kookie nach dem Erwachen wieder alles normal sein würde. Während der Schauspieler noch um sein Bewußtsein rang, leerte Ina ihr Bourbonglas.
    Dann schlug Kookie Banks die Augen auf. Er schaute sich verwirrt um. Sein Blick traf Sally. »Was… was ist los?« fragte er irritiert. »Warum siehst du mich so an? Wieso liege ich in der Kombüse? Ich war doch … Wir waren

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