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GK195 - Totentanz im Hexenclub

GK195 - Totentanz im Hexenclub

Titel: GK195 - Totentanz im Hexenclub Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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schließlich so schnell, daß sie zu einem wirbelnden Kreisel wurde. Dabei stieß sie schrille Schreie aus, und sie fluchte ganz gotteslästerlich. Worte aus einer uralten Sprache, die niemand mehr kannte, quollen aus ihrem Mund.
    Als sie aufhörte, sich wie ein Wirbelwind zu drehen, war sie völlig außer Atem. Ihr Blick verriet, daß sie schon wieder eine neue Gemeinheit vorhatte.
    »Lance Selby!« fauchte sie gereizt. »Ein Würstchen. Ein armer Wurm. Was will er mir schon anhaben?« Sie lachte schrill. »Ich werde ihm beweisen, daß er ein Nichts ist. Ein Niemand. Einer, der sich mit Claudia Kent niemals messen kann.«
    So, als wollte die rothaarige Hexe ihre Worte unterstreichen, starrte sie die Schnapsflaschen an, die auf dem gläsernen Regal hinter dem Tresen standen.
    Sie gab sich selbst eine kleine Kostprobe ihres Könnens. Grinsend beobachtete sie, wie die Schnäpse in den Flaschen zu brodeln anfingen. Schließlich zerplatzte eine Flasche nach der anderen. Wodka, Whisky, Cognac… Alle Getränke rieselten auf den Boden und bildeten da eine große dampfende Lache.
    Ein einziger Blick genügte, um einen der Wandspiegel zu zertrümmern. Klirrend fiel das Glas aus dem Rahmen. Claudia kreischte vor Vergnügen auf.
    »Kann Selby das? Nie im Leben bringt er das fertig! Wie will er es dann anstellen, mir das Handwerk zu legen, der arme Irre?«
    Sie hob die rechte Hand und schnippte mit dem Finger. Ein heftiger Sturm fing sogleich zu toben an. Er warf sämtliche Tische und Stühle um, zerrte an Claudias Kleid, ließ ihre lange rote Mähne um ihr grinsendes Gesicht flattern.
    Beim nächsten Fingerschnippen herrschte schlagartig Totenstille im Lokal. Claudia lächelte zufrieden. »Kein Mensch macht mir all das nach!« behauptete sie mit stolz erhobenem Kopf.
    Die Hexe stemmte ihre Fäuste in die Seiten. »Strick!« schrie sie. Und plötzlich schwebte ein dicker Hanfstrick in der Luft. Claudia lachte kreischend. Sie klatschte begeistert in die Hände. Sie wies auf den Strick. »Mit dir allein könnte ich jede Magier-Konkurrenz gewinnen.«
    Wie eine Schlange stand der Strick in der Luft.
    Claudia Kents Miene wurde ernst. Ihre grünen Augen verengten sich. »Komm her!« flüsterte sie leise. »Komm zu mir, leg dich um meinen Hals und reiß mir das Leben aus dem Körper!«
    Gebannt wartete die Hexe.
    Der Strick gehorchte. Langsam kam er näher. Er schien ein unheimliches Eigenleben zu führen, denn während er auf Claudia Kent zuschwebte, formte er sich zu einer Schlinge, die sich wenige Augenblicke später um den schlanken Hals der Hexe legte…
    ***
    Lance Selby setzte sich zu mir in den Wagen.
    Ich ließ meinen weißen Peugeot 504 TI langsam anrollen. Wir verließen Paddington. Ich steuerte Bermondsey an. Lance sprach während der ganzen Fahrt kein Wort. Er saß mit versteinerter Miene neben mir, nagte an seiner Unterlippe und hing mit schmalen Augen seinen Gedanken nach.
    Das Witch Corner befand sich in der Tanner Street. Wir kamen die New Kent Road entlang. Als ich den Peugeot in die Tanner Street zog, rückten meine Brauen nach oben. »Nanu«, sagte ich verwundert.
    Lance richtete sich schnell auf. »Da ist was passiert!«
    Vor der Discothek standen zahlreiche Neugierige. Uniformierte Polizeibeamte versuchten Ordnung zu schaffen. Polizeifahrzeuge standen halb auf dem Bürgersteig.
    »Diese verdammte Hexe hat schon wieder etwas ausgefressen!« fauchte mein Freund grimmig. Er ballte zornig die Fäuste. »Hoffentlich hat es nicht schon wieder ein unschuldiges Mädchen erwischt.«
    »Wir werden gleich erfahren, was los ist«, sagte ich und nahm den Fuß vom Gaspedal.
    Augenblicke später falteten wir uns aus dem weißen Wagen. Die Leute wollten uns nicht durchlassen. Ich sagte dem einen, ich wäre von der Presse. Dem anderen sagte ich, ich wäre von der Polizei. So verschaffte ich uns freie Bahn. Vor einem rotgesichtigen, dicken Polizeibeamten war dann vorläufig Endstation. Der Mann musterte mich mit einem Blick, als wäre ich ihm widerlich.
    »Mein Name ist Anthony Ballard«, sagte ich freundlich. »Ich bin Privatdetektiv. Was geht hier vor?«
    »Etwas, das Sie nichts angeht, Mr. Ballard«, sagte der Uniformierte abweisend. Ich zeigte ihm meine Lizenz und bat ihn, mich und Lance durchzulassen, doch er schüttelte energisch den Kopf und sein Doppelkinn und meinte ohne Bedauern: »Nichts zu machen. Ich habe meine Weisungen, und an die halte ich mich.«
    »Wer leitet diesen Einsatz?« wollte Lance Selby

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