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GK195 - Totentanz im Hexenclub

GK195 - Totentanz im Hexenclub

Titel: GK195 - Totentanz im Hexenclub Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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wissen.
    »Inspektor French.«
    »Würden Sie ihm sagen, daß ich hier bin? Mein Name ist Selby. Professor Lance Selby.«
    »Sie könnten der Kaiser von China sein, Mann.. Ich rühr’ mich von hier nicht weg.«
    Wir hatten Glück. Larry French erschien in der Diskothektür. Lance rief ihn sofort, und dann tat sich die Polizeikette für uns auf. French wischte sich ächzend über die Glatze.
    »Mein Freund Tony Ballard, Inspektor. Er ist Privatdetektiv«, stellte Lance mich vor.
    »Zufällig vorbeigekommen?« fragte French den Parapsychologen.
    Selby schüttelte den Kopf. »Absichtlich vorbeigekommen. Ich wollte, daß Tony mal Claudia Kent kennenlernt.«
    »Da sind Sie ein bißchen spät dran.«
    »Wieso?«
    »Claudia Kent lebt nicht mehr. Sie hat sich mit einem Strick das Leben genommen.«
    Wir starrten den Inspektor verwirrt an, und es blieb uns beiden schlagartig die Luft weg.
    ***
    »Dürfen wir sie sehen?« fragte Lance, als er seine Stimme wiedergefunden hatte.
    Der Inspektor nickte. »Sie hängt noch.«
    »Wer hat sie gefunden?«
    »Wissen wir nicht. Anonymer Anruf.«
    Larry French stieg mit uns die Treppe hinunter. Er seufzte schwer. »Die Sache wird immer rätselhafter. Vier Selbstmorde. Drei Selbstmordversuche. Avery Joyce, den Disc-Jockey, haben wir überprüft. Hatte mit Rauschgift zu tun. Wir fanden ein paar Heroinbriefchen in seiner Wohnung. Jetzt sitzt er. Mit diesen geheimnisvollen Selbstmorden will er nichts zu tun haben. Und er hat auch keine Ahnung, wem man die Sache in die Schuhe schieben könnte.«
    »Glauben Sie ihm?« fragte Selby. »Fast«, gab der Inspektor zurück. Lance schaute mich verwirrt an. Claudia Kent tot. Das paßte meinem Freund sichtlich nicht in den Kram. Er hatte sie für die Urheberin allen Übels gehalten. Doch nun war sie selbst ein Opfer jener unheimlichen Macht geworden, deren Existenz zwar feststand, die jedoch noch nicht lokalisiert werden konnte.
    »Sie muß es in einer Anwandlung von geistiger Umnachtung getan haben«, sagte Inspektor French.
    »Wieso?« fragte Lance.
    »Sie hat vorher die Diskothek noch schrecklich verwüstet.«
    Sergeant Priestley kam uns entgegen. Lance machte mich mit ihm bekannt.
    Und dann standen wir in der Diskothek. Die Spiegel waren kaputt. Sämtliche Schnapsflaschen lagen geborsten hinter dem Tresen. Tische und Stühle türmten sich zu einem wirren Haufen auf. Und in der Mitte des Lokals hing Claudia Kents schlaffer Körper. Ein dicker Hanfstrick lag um ihren schlanken Hals.
    Lance trat näher an die Tote heran.
    Er wurde blaß und warf mir einen nervösen Blick zu. »Sie dir dieses Gesicht an, Tony.«
    »Sie scheint zu grinsen«, sagte ich. Etwas strich mir dabei eiskalt über den Nacken. »Sieht so aus, als würde sie sich diebisch über etwas freuen.«
    Selby nickte wütend. »Ich kann dir verraten, worüber sie sich dermaßen freut…«
    »Nun?«
    »Daß sie uns auf diese Weise entwischen konnte. Sie hat uns ein Schnippchen geschlagen, das verfluchte Luder.«
    »Lance!« sagte ich vorwurfsvoll. »So spricht man nicht von einer Toten!«
    ***
    Sergeant Phil Smallbridge gähnte herzhaft.
    Der Streifenpolizist war ein stattlicher Mann mit rosigen Backen und goldenen Brauen über einem wasserhellen, gutmütigen Augenpaar. Smallbridge war seit sechs Jahren verheiratet. Er führte eine gute Ehe, obwohl ihm seine Frau keine Kinder schenken konnte. Gott, was hatten sie nicht alles versucht. Drei Jahre waren sie von einem Arzt zum anderen gewandert. Sogar in Frankreich und in Italien hatten sie versucht, das Glück zu zwingen. Doch dann hatten sie eingesehen, daß die Natur gegen sie war, und sie hatten begonnen, sich damit abzufinden.
    »Andere kriegen die Kinder wie die Kaninchen«, hatte Ella Smallbridge einmal verbittert gesagt. »Und wir…«
    »Rabeneltern kriegen so viele Kinder, wie sie wollen!« hatte Smallbridge grimmig genickt.
    »Bei uns würde es einem Kind gutgehen…«
    »Verwöhnen würden wir es.«
    »Ich bin so entsetzlich unglücklich, Phil.«
    Und Phil Smallbridge hatte seine zarte Frau in die kräftigen Arme genommen, hatte sie an sich gedrückt, ihr Gesicht geküßt und gesagt: »Wir haben uns. Das ist immer noch mehr als viele andere Menschen auf dieser Welt haben, Ella. Es könnte noch schlimmer sein.«
    Der Streifenpolizist dachte an dieses Gespräch, während er die Borough Road entlangschlenderte. Niemand kann im Leben alles haben, das hatte er inzwischen begriffen. Man muß mit dem zufrieden sein, was man vom Schicksal

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