Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
GK198 - Der Stierdämon

GK198 - Der Stierdämon

Titel: GK198 - Der Stierdämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
Vom Netzwerk:
Ngassa gehabt«, gab Vladek Rodensky ehrlich zu.
    »Wer hat den Unhold dann aber zur Strecke gebracht?« fragte Weber.
    »Ein Brite. Ein Mann, der sich auf den Kampf mit Dämonen spezialisiert hat. Tony Ballard ist sein Name«, sagte Rodensky ernst, und er dachte, daß er Tony irgendwann mal wieder einen Brief schreiben sollte. Gott, wenn er bloß nicht so entsetzlich schreibfaul wäre. Rodensky mußte den Freunden erzählen, wie das Abenteuer damals in der Serengeti ausgegangen war. Sie hörten ihm aufmerksam zu, und sie hielten das Ganze für eine gute Geschichte. Aber für mehr nicht. Wahr konnte das alles einfach nicht sein.
    Als sich die Freunde trennten, ging Götzinger noch ein Stück mit Rodensky mit. Sie schwiegen eine Weile. Dann platzte es plötzlich aus Götzinger heraus: »Es gibt Dämonen. Ich weiß es.«
    Rodensky blieb abrupt stehen und schaute seinen Freund erschrocken an. »Was willst du damit sagen?«
    »Daß es nicht nur Beweise für die Existenz des Guten, sondern auch für die Existenz des Bösen gibt.« Götzinger rieb sich die Nase. »Unsere Firma erzeugt Webstühle, das weißt du.«
    »Ja.«
    »Wir bekamen den Auftrag, eine ganze Weberei mit unseren Maschinen einzurichten.«
    »Weiß ich auch. Du warst drei Monate in Teheran.«
    Götzinger nickte, und es schien, als ob er sich nicht gern an jene Zeit erinnerte. »Mysteriöse Dinge geschehen in dieser Stadt, sag’ ich dir. Auf den Leuten, die dort wohnen, liegt seit einiger Zeit ein schrecklicher Alpdruck. Niemand hat den Mut, ein offenes Wort darüber zu verlieren. Nachts wagt sich kaum mehr einer auf die Straße…«
    »Was ist los in Teheran?« fragte Rodensky interessiert.
    »Man munkelt, daß dort ein Terror ganz besonderer Art Einzug gehalten hat.«
    »Ich verstehe dich nicht.«
    »Die Bande des geflügelten Stiers verbreitet Angst und Schrecken in dieser Stadt«, sagte Götzinger gepreßt.
    »Was hat es mit diesem geflügelten Stier auf sich?« wollte Rodensky wissen.
    »Es ist ein Dämon, der schon einmal Persien heimgesucht hat. Nun ist er zurückgekehrt. Mesos, sein Diener, soll ihn aus der siebten Hölle auf die Erde zurückgeholt haben. Vladek, ich habe Kinder um ihre Eltern weinen sehen. Männer verloren ihre Frauen. Frauen ihre Männer. Es heißt, wer sich den Weisungen des Dämons widersetzt, wird von diesem von der Welt geholt und ins Schattenreich verbannt. Von da ist noch kein Mensch zurückgekommen. Ich kann dir nicht sagen, wie froh ich war, als wir mit unserer Arbeit fertig waren und die Heimreise antraten. Keine zehn Pferde bringen mich jemals wieder nach Teheran zurück.«
    Rodensky leckte sich aufgeregt die Lippen. »Die Polizei… die Regierung … Was tun die gegen die Bande des geflügelten Stiers?«
    Götzinger lächelte matt. »Polizei. Regierung. Offiziell gibt es diese Bande ja nicht. Offiziell gibt es auch keinen Dämon. Wogegen sollen Polizei und Regierung also ankämpfen? Gegen nichts?«
    Die Freunde verabschiedeten sich bald darauf.
    Vladek Rodensky verbrachte eine ruhelose, schlaflose Nacht. Im Morgengrauen hatte er sich entschieden. Er wollte nach Teheran fliegen und der Geschichte seines Freundes an Ort und Stelle nachgehen. Er erledigte noch rasch seine Arbeit, sagte einige unbedeutende Verpflichtungen ab, und jene, die etwas mehr Gewicht hatten, verschob er für einige Wochen…
    Und nun war er hier.
    Soeben in Teheran angekommen – und furchtbar gespannt auf die Dinge, denen er hier auf die Spur kommen wollte.
    ***
    Angst verzerrte das Gesicht des Mannes.
    Zitternd preßte er den Hörer an sein Ohr. Schweiß perlte auf seiner hohen Stirn. Eine unsichtbare Faust würgte ihn. Warum er? Wie war die Bande des geflügelten Stiers ausgerechnet auf ihn gekommen? Geld wollten sie haben. Und er hatte ihnen ein Angebot gemacht, über das sie schallend gelacht hatten. Eintausend Rials hatte er ihnen geben wollen, um vor ihnen Ruhe zu haben. Aber diese Teufel waren grenzenlos unmäßig.
    »Hör zu, Tahir Khan!« sagte Mesos am anderen Ende der Leitung nun schneidend. »Der geflügelte Stier läßt sich von dir nicht zum Narren halten!«
    »Aber… ich …«
    »Still!« bellte Mesos wütend. »Wir lassen uns nicht mit lächerlichen Almosen abspeisen, das kannst du von uns nicht erwarten.«
    »Zweitausend Rials«, ächzte Tahir Khan verzweifelt.
    »Du beleidigst uns schon wieder!« knurrte Mesos.
    »An wieviel habt ihr denn gedacht?« fragte Khan mit bebender Stimme.
    »Du wirst uns eine Spende von drei Millionen

Weitere Kostenlose Bücher