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GK206 - Der schwarze Golem

GK206 - Der schwarze Golem

Titel: GK206 - Der schwarze Golem Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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sind…«
    Messers Gesicht verzog sich zu einem nervösen Lächeln. Mit glasigen Augen sagte er seufzend: »England. Die Heimat. Mein Gott, Dahlia, Sie wecken in mir Gefühle…«
    »Nun machen Sie schon. Wir haben keine Zeit zu verlieren. Es geht gleich los…«
    »Ja. Ja, ich muß nur noch Abschied nehmen«, sagte Alec Messer leise. Dann verließ er mit Dahlia Gold das Haus. Er dachte an Jenny Cobra und an ihren schrecklichen Golem, und er war sicher, daß sie ihm dieses Scheusal nachschicken würde, wenn sie erfuhr, daß er aus Bir el-Kubba geflohen war. Zornig versuchte er, diesen Gedanken aus seinem Gehirn zu verdrängen. Je später Jenny Cobra von seiner Flucht erfuhr, desto größer war seine Chance, dem Aktionsbereich des schwarzen Golems zu entrinnen.
    Allzu weit würde sich dieses grausame Scheusal wohl kaum von seiner geistigen Schöpferin entfernen können.
    Einundzwanzig Uhr.
    Es passierte auf die Sekunde genau. Alle Sprengsätze gingen zur selben Zeit hoch. Die gewaltige Explosion ließ die Erde erbeben, und dann wölbte sich über den Treibstofftanks der Boden, als würde der Teufel seine Fäuste durch die Erdkruste rammen.
    Der Boden brach auf und zwei grelle Feuersäulen schossen zum dunklen Himmel empor.
    Nach dem ohrenbetäubenden Brüllen der Detonation kam das dumpfe Rattern des Brandes. Aus allen Häusern stürzten verstörte Leute. Soldaten jagten zu den Treibstofftanks. Löschmannschaften rasten auf den Brandherd zu und begannen ihren heroischen Kampf gegen die Gewalten des Feuers. Taghell war die Nacht. Es ging drunter und drüber in Bir el-Kubba. Das Chaos war perfekt.
    Die Fluchtbedingungen waren für Dahlia Gold und Alec Messer ideal.
    Die beiden nahmen ihre Chance unverzüglich war.
    Messer war voll Verwunderung für dieses unscheinbare Mädchen. Sie hatte es doch tatsächlich geschafft, ganz Bir el-Kubba auf den Kopf zu stellen.
    Im Schatten der Häuser lief die Agentin mit ihrem Schützling zu den bestochenen Posten. Die Männer waren nicht zu sehen, zeigten sich erst, als sie sicher sein konnten, daß außer der Agentin und dem Wissenschaftler keiner in der Nähe war.
    Der Hagere führte den Mann und das Mädchen zu einer kleinen Palmengruppe. Er half Dahlia in den Kamelsattel. Um Messer kümmerte er sich nicht. Er wünschte ihnen weder Glück noch sonst was, kehrte wortlos um und wollte von der ganzen Angelegenheit nichts mehr wissen.
    »Kommen Sie, Mr. Messer. Vor uns liegt die Freiheit!« flüsterte Beta vier, und dann trieb sie ihr Kamel mit kräftigen Tritten und leisen Rufen an.
    Messer folgte ihr.
    Das brennende Bir el-Kubba blieb schnell hinter ihnen.
    ***
    Khaleb Ibn Bakal wußte, daß er die Sache mit seinen zehn Mann nun allein durchstehen mußte. Fluchend stellte er fest, daß dies der gefährlichste Auftrag seiner Laufbahn war.
    »Diese verdammten Beduinen!« schimpfte der stämmige Mann mit zusammengezogenen Brauen. »Sie sind die einzige wirkliche Gefahr in dieser endlos weiten Wüste. Man sollte diese verfluchten Räuber alle einmal zusammentreiben und hinter Schloß und Riegel bringen, damit sie hier endlich keinen Schaden mehr anrichten können.«
    Nachdem sich Bakal genügend Luft gemacht hatte, hielt er vor seinen Männern eine zündende Rede, in der er vor allem herausstrich, daß es sich nun erweisen würde, wie tüchtig sie wirklich waren.
    »Heute könnt ihr euch mal so richtig bewähren, Freunde!« sagte Bakal seinen Leuten. »Mit Karim Dabroh können wir nicht mehr rechnen. Ersatz anzufordern hat keinen Zweck. Er würde ja doch nicht rechtzeitig hier eintreffen. Mit anderen Worten schlicht und ergreifend ausgedrückt: Wir haben den Schwarzen Peter jetzt in der Hand. Zehn Mann gegen Gott weiß wie viele Männer aus Bir el-Kubba. Zugegeben, das ist kein leichter Job, aber wir werden ihn trotzdem tun, oder ist einer von euch anderer Meinung?«
    Keiner der Männer widersprach.
    Bakal grinste. »Ich weiß, ihr fühlt euch genauso mies wie ich. Aber glaubt mir, wenn wir unser Herz in beide Fäuste nehmen, können wir diese verdammt hohe Hürde nehmen!«
    Der Abend breitete sich nahtlos über die Wüste. Die Temperaturen sanken. Allmählich war es wieder möglich, einen vernünftigen Atemzug zu tun, ohne sich die Lungenspitzen mit diesem heißen Wüstenbrodem zu versengen.
    Punkt einundzwanzig Uhr spürten auch Bakal und seine Männer das Beben, das von der Explosion in Bir el-Kubba ausgelöst worden war.
    Daraufhin sagte Khaleb Ibn Bakal mit harter Stimme zu seinen

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