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GK206 - Der schwarze Golem

GK206 - Der schwarze Golem

Titel: GK206 - Der schwarze Golem Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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anrennen werden. Ihre Aufgabe, Mr. Ballard, wird es sein, Messer den schwarzen Golem vom Leib zu halten, denn gegen den sind meine Freunde machtlos. Major Noryan ließ mich wissen, daß nur Sie den Golem zur Hölle schicken können.«
    Ich hob die Schultern und sagte: »Zumindest werde ich es versuchen.«
    Endlich hörte Omduran an seiner Wasserpfeife zu paffen auf. Ganz nervös hatte er mich mit seiner verflixten Ruhe schon gemacht. Endlich kam Leben in seinen Körper.
    Er erhob sich, verließ den Raum, kam mit einer Landkarte wieder, die er auf dem grob gezimmerten Holztisch vor mir ausbreitete. Sein schmutziger Zeigefinger wies auf zwei Stellen in der Libyschen Wüste. »Trupp eins liegt hier. Khaleb Ibn Bakal führt ihn an.«
    »Wieviel Mann?« erkundigte ich mich.
    »Zehn.« Omdurans Finger stand jetzt steif inmitten der Wüste. »Trupp zwei befindet sich ungefähr hier. Er wird von Karim Dabroh befehligt.«
    »Ebenfalls zehn Mann?« fragte ich.
    »Ja.«
    »Also wird der Schutzwall aus zwanzig Mann bestehen. Und wieviel Leute glauben Sie, wird General Kareb losschicken, um den Ausreißer nach Bir el-Kubba zurückzuholen und Beta vier zu töten?«
    Omduran zuckte mit den schmalen Aschsein. »Das kann ich nicht voraussagen. Vielleicht dreißig. Oder vierzig.«
    »Vierzig Mann überrennen Ihre zwanzig Freunde doch wie nichts.«
    Omduran grinste zuversichtlich. »Unterschätzen Sie meine Freunde nicht, Mr. Ballard. Die haben in solchen Dingen verdammt was los.«
    ***
    Karim Dabroh hockte einfach im Sand. Er war ein muskulöser Brocken, der nur noch von einem seiner Männer überragt wurde: von Dambu Assban, einem kraftstrotzenden Sudanneger.
    Die glühende Hitze flirrte über die Wüste. Wie eine riesige Heizlampe hing die Sonne am wolkenlosen Himmel und brannte unbarmherzig auf die Männer herab, die mit verschlossenen Mienen an den Leibern ihrer Kamele lehnten und auf den Einbruch der Nacht warteten.
    Dambu Assban rümpfte die breite flache Nase. »Und das alles wegen eines Engländers!« knurrte er. Seit fünf Jahren arbeitete er nun schon für den israelischen Geheimdienst, und man setzte ihn zumeist da ein, wo das Herz eines mutigen Draufgängers vonnöten war.
    Hinter den trügerischen Kulissen des Weltfriedens hatte Dambu schon so manchen erbitterten Kampf ausgetragen, und sein Konto in der Schweiz wuchs von Einsatz zu Einsatz.
    Irgendwann mal wollte er dem Geheimdienst adieu sagen und sich ein stilles Fleckchen Erde aussuchen, wo er sich – abseits vom hektischen Agententrubel – zur Ruhe setzen konnte.
    »Es geht hier nicht nur um den Engländer«, stellte Karim Dabroh richtig. Er war während des legendären Sechstagekrieges von den Israelis gefangen worden und hatte damit gerechnet, daß man ihm mit ein paar Kugeln den Boden unter den Füßen wegziehen würde. Doch Israel konnte tüchtige Männer gebrauchen. Major Noryan machte dem Ägypter ein Angebot, das dieser nach längerem Überlegen annahm. Bis zum heutigen Tage hatte er diesen Entschluß noch nicht zu bereuen gehabt. »Es geht auch«, fuhr Dabroh fort, »um die Forschungsarbeit in Bir el-Kubba. Ohne Alec Messer kommen General Karebs Männer nicht mehr weiter. Die ganze Sache gerät ins Stocken, wenn sich der Engländer nicht mehr darum kümmert. Auf diese Weise erreichen wir, daß Israel das, was in Bir el-Kubba ausgebrütet wird, nicht mehr zu fürchten braucht.«
    »Ich finde, es wäre eine glattere Lösung, wenn man Bir el-Kubba stürmte und dort alles kurz und klein schlüge.«
    »Das hätte einen neuen Krieg zur Folge.«
    »Und das, was wir jetzt tun, nicht?«
    »Davon weiß die israelische Regierung offiziell nichts«, erwiderte Karim Dabroh lächelnd.
    Dambu Assban schüttelte verdrossen den Kopf. »Diese verdammte Politik.«
    »Ohne Politik könnte kein Staat dieser Welt existieren.«
    »Wieso eigentlich nicht?«
    Dabroh schmunzelte. »Das erkläre ich dir ein andermal. Bring mir den Wasserschlauch.«
    Dambu erhob sich. Er hatte bemerkt, daß die Kamele unruhig geworden waren und schaute sich nun suchend um. Plötzlich gefror ihm das Blut in den Adern. »Oh, Allah!« stieß er aufgewühlt hervor. Er wies auf eine rasch größer werdende Staubwolke, und dann brüllte er, so laut er konnte: »Beduinen! Beduinen! Sie kommen direkt auf uns zu!«
    ***
    Zum selben Zeitpunkt, als Dambu Assban die räuberischen Beduinen entdeckte, traf Beta vier, Dahlia Gold, mit eiskalter Routine ihre Vorbereitungen für die Flucht aus Bir el-Kubba.
    Sie

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