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GK231 - Der Herr der Ratten

GK231 - Der Herr der Ratten

Titel: GK231 - Der Herr der Ratten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Mann!«
    »Mensch, du bist ja noch verrückter, als ich gedacht habe!« stieß der Soldat heiser hervor.
    »Gib mir deine Pistole!« verlangte Lago schneidend.
    »Was hast du vor?«
    »Das wirst du gleich sehen!«
    »Mann, du machst alles nur noch viel schlimmer, als es ohnedies schon für dich ist!«
    »Her mit deiner Waffe!« schrie Lago zornig. Er bekam die Pistole und schob sie in seinen Hosenbund. »So. Und jetzt stellst du alles, was du eingepackt hast, wieder an seinen Platz zurück! Aber ein bißchen plötzlich, sonst kracht es!«
    Als der Soldat damit nicht sofort anfing, drückte Lago seinem Gefangenen die Pistole noch fester gegen den Kopf. Der Gefangene röchelte: »Hank, ich flehe dich an, tu, was er sagt, sonst dreht er noch vollends durch.«
    Widerstrebend begann der Amerikaner mit dem Auspacken. Sobald der letzte Gegenstand wieder an seinem Platz war, warf Lago die beiden Soldaten aus seiner Hütte. »Macht, daß ihr auf euer Schiff zurückkommt! Sagt eurem Kommandanten, er soll ohne mich abfahren! Und sagt ihm noch etwas: Sollte noch mal einer von euch meine Insel betreten, kriegt er von mir eine Kugel in den Schädel!«
    Die Männer legten mit bleichen Gesichtern ab…
    ***
    Brook London bekam einen Wutanfall, als er die Botschaft erfuhr.
    Er brüllte mit seinen Männern. »Zwei ausgebildete amerikanische Soldaten! Bewaffnet! Und sie sind nicht imstande, einen Insulaner, der nichts weiter als einen Knüppel besitzt, von dieser verfluchten Insel herunterzuholen! Das darf doch wohl nicht wahr sein! Das wird für Sie beide ein Nachspiel haben, meine Herren! Sie haben diesem Irren Heeresgut überlassen! Beten Sie zu Gott, daß dieser Wahnsinnige mit Ihrer Waffe keinen Ihrer Kameraden umbringt, sonst sitzen Sie verdammt tief in der Tinte, dafür sorge ich!«
    Die beiden Soldaten schwiegen zerknirscht.
    »Fort!« schrie London. »Gehen Sie mir aus den Augen! Begeben Sie sich in Ihre Kajüte, und lassen Sie sich erst wieder blicken, wenn ich es Ihnen gestatte.«
    London ließ seine Mannschaft antreten und hielt eine kurze, zornige Ansprache.
    »Holt mir diesen Narren auf dieses Schiff!« schrie er abschließend. »Wir können hier nicht tagelang vor Anker liegen, schließlich haben wir auch noch andere Dinge zu tun, als uns mit diesem gottverdammten Starrkopf herumzuärgern!«
    Sechs Mann machten sich daraufhin auf den Weg zur Insel. Kapitän Yale blickte ihnen mit kummervoller Miene nach. Er sagte zu Brook London: »Sie werden Gewalt anwenden müssen…«
    »Na schön«, blaffte London wütend, »wenn er es nicht anders haben will!«
    »Haben Sie sich schon überlegt, wie Sie dann den Aufstand der 135 Eniwetokesen niederkämpfen werden?«
    »Ich werde ihnen klarmachen, daß wir keine andere Wahl hatten. Sie alle kennen Lago. Sie werden mich verstehen.«
    »Das wollen wir hoffen«, seufzte der Kapitän und begab sich mit langsamen Schritten zur Kommandobrücke.
    ***
    Lago legte sich hinter einen Erdwall, und als die ersten Soldaten die Insel betraten, begann er zu schießen.
    Wie Hühner, in deren Mitte man einen Knallfrosch geworfen hat, stoben die Soldaten nach allen Richtungen auseinander. Sie warfen sich flach auf den Boden, robbten keuchend in Deckung, erwiderten das Feuer.
    Während der rechte Flügel den Insulaner unter Beschuß nahm, arbeitete sich der linke Flügel vorsichtig vorwärts, doch Lago durchschaute das Spiel und jagte mehrere Kugeln in diese Richtung.
    Dabei wagte er sich zu weit aus der Deckung.
    Drei Kugeln trafen ihn gleichzeitig. Er stieß einen krächzenden Schrei aus, schnellte hoch, tanzte über den Erdwall, verlor die Pistolen, in denen sich ohnedies nur mehr eine Patrone befand, stolperte über die eigenen Füße und schlug lang hin.
    Sein Blut sickerte aus schmerzenden Wunden und tränkte die Erde, die er über alles liebte.
    Verzweifelt wollte er sich hochkämpfen, doch er fühlte sich mit einem Mal schwach und hilflos wie ein Säugling.
    Tränen rollten aus seinen flatternden Augen.
    Er krallte die Finger in den Heimatboden, als wollte er ihn nie mehr loslassen.
    Die Amerikaner näherten sich ihm nur zögernd. Sie hielten ihre Waffen schußbereit in der Hand.
    Lago starrte auf die Pistole, in der noch eine Kugel war, sie lag einen halben Meter weit weg, doch seine Energie reichte nicht mehr, um an sie heranzukommen. Er sah Militärstiefel, die sich seinem Gesicht näherten. Als sie ihn erreicht hatten, senkte sich ein schwarzer Schleier über seinen Geist. Seiner Meinung

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