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GK311 - Die Todesengel

GK311 - Die Todesengel

Titel: GK311 - Die Todesengel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Sinne beisammen haben. Das gibt es nicht.«
    »Was war denn plötzlich?« drang ich in meinen Freund.
    »Ihr Gesicht… Es war auf einmal nicht mehr vorhanden. Ein Totenschädel grinste mich an. Aber nur für den Bruchteil einer Sekunde. Dann sah ich wieder ihr Antlitz.«
    »Du machst mich neugierig.«
    »Kann es sein, daß ich eine Halluzination hatte, Tony?«
    »Möglich ist alles. Hast du in letzter Zeit viel gearbeitet?«
    »Nicht mehr als sonst.«
    »Achtzehn Stunden am Tag, nicht wahr?«
    »Ungefähr.«
    »Ich möchte das Mädchen sehen.«
    »Sie ist immer noch ohnmächtig. Ich habe nicht nur dich, sondern auch meinen Hausarzt Dr. Melvyn Spaak angerufen. Er muß in Kürze eintreffen.«
    Ich wies auf die Treppe, die nach oben führte. Barry Brennan ging voraus. Er behauptete, daß mit dem fremden Mädchen in vielerlei Hinsicht einiges nicht stimmen konnte.
    Er wußte nicht, woher sie gekommen war. Er hatte keine Ahnung, wieso sie ausgerechnet an seine Tür geklopft hatte. Ihr Name war ihm unbekannt…
    Wir erreichten das Gästezimmer.
    Barry öffnete vorsichtig die Tür. Zunächst nur einen Spalt weit. Er lugte in den Raum. Eines der beiden Nachttischlämpchen war eingeschaltet.
    Blutrot war das Licht, das den Raum erhellte. Unwillkürlich rief diese Farbe Gedankenassoziationen in mir hervor. Ich dachte an Glut, an Feuer und an die Hölle…
    Das Mädchen lag auf dem Bauch im Bett. Ihr Gesicht war der Tür zugewandt. Die Augen waren geschlossen. Sie war bis über die Schultern hinauf zugedeckt.
    »Warum hast du sie nicht auf den Rücken gelegt?« fragte ich.
    »Hab’ ich ja. Sie muß sich umgedreht haben.«
    »Dann kann sie nicht mehr ohnmächtig sein.«
    Barry beugte sich über die Rothaarige. Er hob eines ihrer Augenlider und stellte fest: »Sie ist schon wieder weg.«
    Der Bibelforscher griff nach der Decke und zog sie zurück. Ich staunte. Das Mächen war - bis auf einen kleinen weißen Slip - nackt.
    »Hast du sie ausgezogen?« fragte ich.
    »Sie war bis auf die Haut naß. So konnte ich sie doch nicht ins Bett legen.«
    »Was hat sie denn da auf dem Rücken?« Ich trat einen Schritt näher an das Bett heran.
    »Sie scheint schwer mißhandelt worden zu sein«, sagte Barry. Ich sah Blutergüsse, Striemen und eine Reihe von kreisrunden Verletzungen. Eine neben der anderen - wie aufgefädelt.
    »Wer mag ihr das angetan haben?« brummte ich.
    »Ich hoffe, sie wird es uns sagen, wenn sie wieder bei Bewußtsein ist«, meinte der Bibelforscher. »Während ich auf dich gewartet habe, habe ich viel über dieses Mädchen nachgedacht«, sagte Barry und ließ die Decke wieder auf das Mädchen fallen. »Für mich sind diese Verletzungen ein Beweis dafür, daß das Girl vor jemandem geflohen ist. Aus irgendeinem Grund wurde sie grausam mißhandelt… Und wenn wir nun einmal annehmen wollen, daß das, was mich so sehr erschreckt hat, keine Halluzination war, dann ist zu befürchten, daß dieses Mädchen möglicherweise schwarzmagisch beeinflußt ist…«
    Ein Wagen fuhr vor.
    Barry Brennan trat ans Fenster.
    »Das ist Dr. Spaak«, sagte der Bibelforscher. Er eilte aus dem Gästezimmer und kehrte wenig später mit Melvyn Spaak zurück.
    Der Arzt war ein mittelgroßer Mann, Mitte Dreißig, gut angezogen. Er sah aus wie einer von diesen Fernsehdoktoren, für die die Frauen von sieben bis siebzig schwärmen.
    Barry machte mich mit ihm bekannt. Sein Händedruck war ehrlich und kräftig. Er bat uns, den Raum zu verlassen, um das Mädchen ungestört untersuchen zu können.
    Wir begaben uns nach unten, ließen ihn allein.
    Allein mit einer tödlichen Gefahr! Aber das konnten wir natürlich nicht wissen.
    Im Hause des Bibelforschers traf man auf Schritt und Tritt auf religiöse Dinge. Hier eine Ikone. Dort eine Heiligenfigur. Da ein großer Rosenkranz. Daneben ein Kruzifix…
    Barry und ich betraten den Living-room. Mein Freund fragte mich: »Möchtest du etwas trinken, Tony?«
    »Als du mich anriefst, wollte ich gerade einen Pernod zur Brust neh- men. Das würde ich jetzt gern nachholen.«
    »Einen Pernod. Du kriegst ihn sofort.« Barry Brennan goß für sich einen Scotch ein. Er brachte die Gläser, und während wir mit unseren Gedanken bei jenem unbekannten Mädchen waren und im Geist auf ihr Wohl tranken, nahm dort oben das Unheil ohne unser Wissen seinen Lauf…
    ***
    Melvyn Spaak stellte seine Bereitschaftstasche auf die Kommode und klappte sie auf. Er kehrte dem Mädchen den Rücken zu.
    Als er nach seinem Stethoskop griff,

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