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GK311 - Die Todesengel

GK311 - Die Todesengel

Titel: GK311 - Die Todesengel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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und gingen mir durch Mark und Bein. Eine ungeheùre Kraft schien sich ihren Weg durch die Finsternis zu bahnen.
    Ich sah eine graue Säule, die sich unglaublich schnell auf Zazu zubewegte. Heulend, brausend und pfeifend wirbelte die Säule heran.
    Sie drehte sich wie ein riesiger Kreisel, sah aus wie das gefährliche Zentrum eines alles vernichtenden Wirbelsturms.
    Die kreiselnde Säule erreichte das Mädchen. Zazu ging darin auf. Ich konnte sie nicht mehr sehen. Das Girl wurde nach irgendwohin fortgerissen.
    Die Säule raste weiter.
    Auf mich zu!
    Ich brüllte einen Bannspruch und warf mich aus der Bahn des Höllenkreisels. Er fegte haarscharf an mir vorbei und verschwand einen Augenblick später im Nichts.
    Ich mußte gestehen, mir zitterten die Knie, als ich mich - bis auf die Haut durchnäßt - atemlos wieder erhob.
    Irgendwo in London war ein neuer Dämon aufgetaucht. Er führte sicherlich eine große Gemeinheit im Schilde, und er schien die Kraft zu besitzen, sogar Naturgewalten für seine miesen Zwecke einspannen zu können.
    Es versteht sich von selbst, daß ich die Herausforderung von Octopus annahm. Schließlich nennt man mich in der Jenseitswelt nicht umsonst den Dämonenhasser.
    ***
    Grimmig machte ich kehrt. Ich beeilte mich nicht. Naß war ich ohnehin schon. Nasser konnte ich nicht mehr werden.
    Es ärgerte mich, daß es mir nicht gelungen war, Zazu festzunageln. Sie hätte mir wertvolle Informationen über Octopus geben müssen. Ich hätte sie verdammt hart angepackt, denn Wesen ihresgleichen verdienen es nicht, geschont zu werden.
    Sie würden es einem niemals danken.
    Im Gegenteil.
    In diesem Fall wäre Güte eindeutig Schwäche, und Wesen wie Zazu würden jede Schwäche sofort für sich nützen…
    Ich betrat Barry Brennans Haus. Er kam mir entgegen. Allein!
    »Hast du das Mädchen erwischt, Tony?« fragte er mich.
    »Beinahe«, gab ich zurück. »Als sie merkte, daß ich sie überwältigen wollte, hat sie sich in Octopus’ Obhut begeben.« Ich berichtete dem Bibelforscher, wie sich das abgespielt hatte.
    Barry blickte mich betroffen an. »Sie war eine Dämonin. Allmächtiger, ich hatte einen weiblichen Dämon unter meinem Dach!«
    »Du hattest Glück. Niemand kann sagen, was sie dir angetan hätte, wenn du mit ihr allein geblieben wärst.«
    Barry Brennan schauderte. »Warum ist sie zu mir gekommen?«
    »Es muß irgend etwas zwischen ihr und Octopus gegeben haben. Vielleicht einen Streit. Der Dämon hat sie mißhandelt. Sie floh vor ihm zu dir. Ich nehme an, sie glaubte, in deinem Haus vor Octopus’ Nachstellungen sicher zu sein. Sein Befehl, zurückzukehren, scheint sie aber auch hier erreicht zu haben. Deshalb stieg sie aus dem Fenster und setzte sich ab.«
    »Warum hat Dr. Spaak sie nicht aufgehalten?«
    »Zazu war zu stark für ihn. Wo ist Spaak übrigens?«
    »Nach Hause gefahren. Mir kam vor, als hätte ei es plötzlich sehr eilig, von hier wegzukommen.«
    »Wundert dich das? Nach dem, was er mit Zazu erlebte, scheint mir das eine ganz natürliche Reaktion zu sein.« Ich wischte mir mit dem Taschentuch das Gesicht trocken.
    »Du triefst ja vor Nässe«, sagte Barry besorgt. »Möchtest du nicht deine Kleider ausziehen? Ich könnte dir trockene Sachen geben.«
    Ich schüttelte nachdenklich den Kopf. »Spaak hat mit dem Mädchen gesprochen. Er erfuhr von ihr, daß sie Zazu hieß. Hat er dir erzählt, was sie ihm sonst noch gesagt hat?«
    »Nein. Er verlor kein Wort mehr über das Mädchen.«
    »Gib mir seine Adresse. Ich möchte ihm noch ein paar Fragen stellen.«
    »Noch heute nacht?«
    »Je eher, desto besser. Octopus scheint etwas Großes zu planen. Wenn die Lawine erst mal losgetreten ist, kann ich nicht mehr verhindern, daß sie zu Tal donnert. Deshalb ist jede Stunde, die ich gewinne, von größter Wichtigkeit.«
    Barry Brennan nannte mir die Anschrift des Arztes. Ich sagte dem Bibelforscher, er möge mich zu jeder Tages-und Nachtzeit anrufen, falls er Zazu noch einmal zu Gesicht kriegen würde.
    Auch sonst sollte er sich unverzüglich mit mir in Verbindung setzen, wenn sich etwas Verdächtiges in seiner Umgebung erreignen sollte.
    Er versprach mir, das zu tun.
    Ich schlug ihm zum Abschied auf die Schulter und verließ dann sein Haus. Wieder klatschte mir der Regen ins Gesicht, doch das störte mich schon lange nicht mehr.
    ***
    Alles Menschliche war tot in ihm. Abgestorben. Verfault. Er lebte nicht mehr, und doch konnte er sich bewegen, gehen, reden. Der Todeskuß hatte ihn

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