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GK388 - Der Blutrichter

GK388 - Der Blutrichter

Titel: GK388 - Der Blutrichter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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gottverdammten Teufel. Nun wird sich Judy einen anderen Mann suchen müssen, mit dem sie glücklich werden kann …«
    »Noch leben wir, Mr. Stevens«, sagte Lance Selby ernst.
    »Aber bestimmt nicht mehr lange.«
    »Wir sollten hoffen, solange unser Herz schlägt.«
    »Um so größer wäre dann die Enttäuschung«, sagte Rock Stevens kopfschüttelnd. »Ich kann nicht mehr, Professor. Ich gebe mich geschlagen. Der Blutrichter und seine Höllenschergen haben gesiegt.«
    ***
    George Wills riß sich zusammen. Schmal wie Messerklingen lagen sein Lippen aufeinander. Trotzig war sein Kinn vorgeschoben, als die Schatten ihn vor den Blutrichter stellten. Angst kann man nur bis zu einem gewissen Punkt haben. Danach kommt die Gleichgültigkeit.
    Der Blutrichter starrte Wills mit seinen glühenden Augen durchdringend an. Seine skelettierte Krallenhand wies auf den Mann. Er zählte die Anklagepunkte auf.
    Das schwerwiegendste Verbrechen, das Wills im Sinne der Hölle begangen hatte, war vor drei Jahren geschehen. Damals hatte er einen Selbstmörder davon abgebracht, sich das Leben zu nehmen.
    »Bekennst du dich im Sinne der Anklage schuldig?« wollte der Blutrichter wissen.
    Wills’ Gesicht verzerrte sich. »Ich verachte dich und deine schwarzen Teufel!« sagte er mit erstaunlich fester Stimme. »Du kannst mir mein Leben nehmen, aber nicht meinen Stolz. Jawohl, ich bin stolz auf das, was ich getan habe. Stolz auf die guten Taten, stolz darauf, einen Menschen vor einer Verzweiflungstat bewahrt zu haben. Ich verabscheue die Hölle und wäre niemals dazu zu bewegen gewesen, nach den Gesetzen des Bösen zu leben!«
    »Hoffentlich weißt du, daß dich deine Rede um Kopf und Kragen bringt«, sagte der Blutrichter.
    »War ich nicht schon verloren, als ich diesen Raum betrat?« fragte Wills hart. »War es nicht von vornherein beschlossene Sache, daß ihr mich töten würdet? Meinetwegen tut es. Ich kann euch nicht daran hindern. Aber ich betone noch einmal, daß ich stolz darauf bin, niemals nach euren Gesetzen gelebt zu haben!«
    »Wir haben David McKay dem Höllenfeuer übergeben«, sagte der Blutrichter. »Und es soll auch dich verschlingen!«
    Wieder schoß die grelle Lohe aus dem Boden. In Gedankenschnelle fächerte sie auseinander. Die Drachenschädel warteten ungeduldig auf das Opfer. Zwei Schatten flankierten George Wills.
    Sein Gesicht war fingerdick mit Schweiß bedeckt. Er sträubte sich kurz. Als ihn die Schatten aber vorwärtsdrängten, ging er freiwillig auf die Flammen zu. Sie brauchten ihn nicht hineinzustoßen.
    Er sprang selbst.
    Mit einem verzweifelten Satz warf er sich in die Flammen und wurde noch im selben Moment von den Drachen getötet.
    ***
    Ich biß auf meine Unterlippe.
    Vicky in der Gewalt der schwarzen Teufel. Mir war, als würde sich eine unsichtbare Hand um meine Kehle legen und zudrücken. Eine Vielzahl von Gedanken wirbelte mir durch den Kopf. Die Schatten hatten sich Lance Selby geholt. Nun hatten sie sich Vicky Bonney geschnappt. Hatten sie es nur getan, um mich unter Druck setzen zu können? Oder wollten sie Vicky zu Lance bringen?
    Das durfte nicht geschehen.
    »Laßt das Mädchen los!« herrschte ich die Schatten an, obwohl ich eine denkbar schlechte Position innehatte.
    Eigentlich hätte ich überhaupt nichts fordern dürfen. Nichts gab mir dieses Recht. Ich hatte nichts in meinen Händen, womit ich Vicky Bonneys Freilassung hätte erzwingen können.
    Sie hatten das Mädchen.
    »Laßt sie los!« schrie ich aggressiv.
    »Du verkennst die Lage, Tony Ballard!« knurrte eines der beiden Wesen.
    »Ich schätze die Situation völlig richtig ein!« gab ich schneidend zurück.
    »Wir haben nicht diesen Eindruck.«
    »Habt ihr vor, Vicky zu verschleppen?«
    »Vielleicht.«
    Meine Wangenmuskeln zuckten. Ich streifte Mr. Silver mit einem raschen Blick und sagte dann leise: »Was haltet ihr von einem Tausch?«
    Der Ex-Dämon starrte mich entgeistert an. »Tony…«
    Ich winkte ab. »Laß nur, ich weiß, was ich tue.«
    »Mach deinen Vorschlag, Dämonenhasser!« verlangte der Schatten.
    »Ihr laßt Vicky frei, dafür begebe ich mich in eure Gewalt.« Ich legte meinen Colt Diamondback weg, damit sie sahen, daß es mir mit meinem Angebot ernst war. Es war mir unerträglich, Vicky in der Gewalt dieser Wesen zu sehen. Lieber sollten sie mich haben. Sie würden mich zu Lance bringen, und vielleicht bot sich dem Parapsychologen und mir dann eine Möglichkeit, den Blutrichter zu vernichten und das Weite zu

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