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GK453 - Wolfsmond

GK453 - Wolfsmond

Titel: GK453 - Wolfsmond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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ein Park wie der andere aus.«
    »Ich wollte, wir würden den Werwolf heute erwischen, und zwar bevor er zuschlägt.«
    Das war auch mein Wunsch, aber ob er auch in Erfüllung gehen würde, lag nicht bei uns, sondern bei unserem gefährlichen Gegner. Würde er sich heute hier blicken lassen? Oder wechselte er in ein anderes Revier über? Bei diesem Gedanken rieselte es mir kalt über den Rücken. Wenn das Ungeheuer in einem anderen Stadtteil auftauchte, konnten wir hier auf ihn warten, bis wir schwarz wurden.
    Mr. Silver grinste. »Ich kann dich denken hören, Tony.«
    »So? Und woran habe ich soeben gedacht?«
    »An den Wolf.«
    »War ja nicht schwer zu erraten.«
    »Du befürchtest, er könnte sich für ein anderes Jagdrevier entscheiden.«
    Es verblüffte mich nicht, daß Mr. Silver meine Gedanken lesen konnte. Hin und wieder gelang ihm das. Wir setzten unseren Weg fort. Der Sommer war schon fast zu Ende. Das Laub wurde allmählich welk und fiel von Bäumen und Büschen. Geisterhafte Nebelfetzen tanzten über dem Boden und gaben dem finsteren Park einen unheimlichen Rahmen. Gespenstisch raschelte es hier und dort, als wir den Park betraten. Es war eine Szene wie aus einem Gruselfilm.
    Ich prüfte den Sitz meines Colt Diamondback, der in meiner Schulterhalfter steckte. Die Waffe war mit geweihten Silberkugeln geladen. Davor mußte sich der Werwolf höllisch in acht nehmen, denn geweihtes Silber konnte er nicht vertragen. Damit war die Teufelskreatur zu vernichten.
    Mr. Silver streifte mich mit einem kurzen Blick. »Nervös?«
    »Was dagegen?«
    »Du brauchst nicht mitzukommen, Tony. Ich kann im Park auch allein…«
    »Weißt du denn nicht, daß du ohne mich nur halb so gut bist?«
    Der Ex-Dämon grinste. »Ach, wirklich? Das wußte ich nicht.«
    »Dann weißt du es jetzt.«
    Ein Geräusch, das nicht in den stillen Park paßte, ließ uns jäh verstummen. Mit der Schnelligkeit eines Taschenspielers zog ich meinen Revolver aus dem Leder, und auch Mr. Silvers Nervenstränge strafften sich. Wir blickten beide in dieselbe Richtung. Durch das trübe Grau des Nebels huschte eine Gestalt. Groß und kräftig. Sie schien es sehr eilig zu haben.
    »Das kann er sein!« flüsterte Mr. Silver.
    »Dann nichts wie hinterher!« zischte ich und rannte los.
    ***
    Paula Blackburn war unglücklich und verzweifelt. Seit vier Tagen war ihr Mann James nun schon vermißt. Er war abends weggegangen, um Zigaretten zu holen, und nicht mehr wiedergekommen. Paula hatte bange Stunden verbracht. Nervös und besorgt war sie im Living-room ihres bungalowähnlichen Hauses auf und abgelaufen. Alle möglichen Theorien hatte sie durchgespielt. Die harmloseste davon war gewesen: James hat einen alten Freund getroffen, er wird anrufen und sagen, daß es sehr spät werden wird…
    Aber auch andere Gedanken waren Paula gekommen. So zum Beispiel: James ist einem Verbrechen zum Opfer gefallen. Straßenräuber. James in seinem Blut liegend, ausgeraubt, halb tot, sterbend. Solche Visionen folterten Paula Blackburn an dem Abend, als ihr Mann verschwand.
    Bis Mitternacht unternahm sie nichts. Dann konnte sie sich nicht mehr länger beherrschen. Sie rief die Polizei an. Man versuchte sie zu trösten.
    »Ihr Mann kommt bestimmt bald wieder, Mrs. Blackburn.«
    »Er ist vier Stunden weg, wollte doch nur Zigaretten holen. So lange ist er noch nie fortgeblieben. Er hätte zumindest angerufen. Sie müssen mir helfen.«
    »Natürlich können Sie mit unserer Hilfe rechnen, Mrs. Blackburn. Dazu ist die Polizei schließlich da, aber es gibt Vorschriften und Gesetze.«
    »Die interessieren mich nicht. Ich will meinen Mann wiederhaben!«
    »Ich kann Sie durchaus verstehen, Mrs. Blackburn.«
    »James kann das Opfer eines Verbrechens geworden sein.«
    »Eine reine Vermutung, Mrs. Blackburn, die durch nichts erwiesen ist. Ich bedaure, Ihnen sagen zu müssen, daß Sie sich bis morgen früh gedulden müssen. Wenn Ihr Mann bis dahin immer noch nicht zurückgekehrt ist, kommen Sie zu uns, und wir werden ihn suchen, okay?«
    So war es gekommen. Nach einer schlaflosen Nacht, in der James kein Lebenszeichen von sich gegeben hatte, begab sich Paula Blackburn zur Polizei. Sie mußte viele Fragen beantworten. Unangenehme Fragen zum Teil.
    »Haben Sie sich mit Ihrem Mann kurz vor seinem Weggehen gestritten, Mrs. Blackburn?«
    »Nein, ich sagte Ihnen doch schon, wir waren mit dem Abendessen fertig, und James stellte fest, daß er keine Zigaretten mehr hatte. Er wollte sich welche

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