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GK467 - Der Killer-Geist

GK467 - Der Killer-Geist

Titel: GK467 - Der Killer-Geist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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stark genug. Miles Manda setzte abermals seinen Willen durch.
    Man sah es Jir Karobec auf einmal an, daß ihn Manda wieder auf seine Seite geholt hatte. Haß und Fanatismus leuchteten in seinen Augen. Aggressivität verzerrte sein Gesicht.
    Die Frontscheibe seines Wagens wurde wieder durchsichtig.
    Er wußte, wohin er fahren mußte, und er trat kräftig aufs Gaspedal, um schneller dort zu sein.
    ***
    Wir fühlten die unheimliche Atmosphäre körperlich. Miles Manda hatte dieses Gebäude vor hundert Jahren in ein Magiezentrum verwandelt, um jederzeit leicht Kontakt mit der Hölle bekommen zu können. In die Türrahmen waren schwarzmagische Symbole eingeschnitzt.
    Vor uns lag eine großzügige Halle.
    Alte Möbel standen umher. Geisterhaft mit Laken zugedeckt.
    Mein Blick streifte Mr. Silvers mißtrauisches Gesicht. »Ist er hier drinnen?« fragte ich den Ex-Dämon.
    »Er hält sich im Haus auf, ja«, gab der Hüne mit den Silberhaaren leise zurück.
    »Kannst du ihn orten?«
    »Nicht genau. Ich weiß nur, daß er sich mit uns unter ein und demselben Dach befindet.«
    Ich holte meinen Colt Diamondback aus der Schulterhalfter. Wenh ich damit einen guten Treffer anbringen konnte, war Miles Manda erledigt. Das geweihte Silber würde ihm sein unseliges Leben rauben. Aber würde er mir die Zeit für einen Schuß lassen?
    Wir schritten gespannt durch die Halle, deckten alle Möbelstücke ab, denn theoretisch konnte sich Miles Manda unter jedem Laken verbergen.
    Über dem offenen Kamin hing ein Ölgemälde, das Manda zeigte. Damals waren seine Wangen noch nicht aufgeschlitzt gewesen und Tang und Gewürm hatten noch nicht in seinem Gesicht geklebt, aber er war trotzdem kein schöner Mensch gewesen.
    Eine fühlbare Feindseligkeit ging von dem Gemälde aus. Mir war es ein Rätsel, warum es noch keiner vom Haken genommen und in den Keller getragen hatte. Vielleicht hatte es Miles Manda selbst verhindert.
    Nachdem alle Möbel in der Halle abgedeckt waren, Miles Manda aber nicht zum Vorschein gekommen war, meinte Mr. Silver: »Er hat uns gegenüber einen großen Vorteil.«
    »Welchen?« fragte ich.
    »Er kennt sich in seinem Haus aus, während wir zum erstenmal hier drinnen sind. Außerdem braucht er nur auf uns zu warten, während wir ihn suchen müssen.«
    »Ich hoffe, wir finden ihn bald«, knirschte ich.
    »Ich auch«, sagte Mr. Silver.
    Er drehte sich langsam im Kreis. Dann blies er seinen mächtigen Brustkorb auf und rief Manda mit lauter Stimme.
    »Manda, du feiges Schwein!« versuchte er den Mörder mit der Geisterschlinge zu reizen. »Wir wissen, daß du hier bist! Komm und zeig dich!«
    Mr. Silvers Stimme verhallte zwischen den dicken Mauern des alten Hauses. Nichts passierte. Manda ließ sich nicht blicken.
    »Warum versuchst du uns nicht zu killen, Manda?« forderte ihn der Ex-Dämon weiter heraus.
    Und darauf reagierte der Unheimliche. Seine rasselnde Stimme schien von überallher auf uns zuzukommen. »Das wird bald geschehen, Mr. Silver. Verlaß dich drauf!«
    Der Hüne mit den Silberhaaren wirbelte herum. Seine perlmuttfarbenen Augen verengten sich. Es hatte den Anschein, als hätte Miles Manda aus den Wänden gesprochen.
    Aber blicken ließ er sich weiterhin nicht.
    Meine Augen tasteten die Wände ab. Plötzlich erschrak ich, denn ich hatte einen Blutfleck entdeckt. Ich machte Mr. Silver darauf aufmerksam. Der Blutfleck wurde langsam größer.
    »Manda fängt an, seine Register zu ziehen«, raunte mir Mr. Silver zu.
    Im selben Moment brach da, wo sich der Blutfleck befand, die Mauer auf, und eine krallenbewehrte Dämonenhand packte mich an der Gurgel!
    ***
    Jir Karobec war nicht mehr er selbst. Wie schon einmal, unterstand er wieder völlig Miles Mandas Befehlsgewalt. Er hatte keinen eigenen Willen mehr. Sein Wille war jetzt der von Miles Manda. Daß er den Mörder mit der Geisterschlinge unterstützen würde, war für ihn nun eine Selbstverständlichkeit.
    Der Zigeuner lachte eiskalt.
    Er freute sich auf ein neuerliches Zusammentreffen mit Tony Ballard. Diesmal würde er den Dämonenjäger nicht bloß eine Treppe hinunterstoßen. Diesmal sollte es dem verhaßten Gegner an den Kragen gehen.
    Jir Karobec wollte Tony Ballard für den Tod in der Geisterschlinge vorbereiten, und er wußte auch schon - weil es ihn Miles Manda wissen ließ -, wie er das anstellen würde.
    Ungeduldig raste der Wahrsager durch das nächtliche London, seiner großen Aufgabe entgegen. High Street. London Bridge… Nun war es nicht mehr weit.

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