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Glaesener Helga

Glaesener Helga

Titel: Glaesener Helga Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfe im Olivenhain
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Kerle hinter ihr her waren. Er …« Sein Kopf deutete auf Inghiramo. »… wurde von ihm umgebracht, und der andere von ihr, aus Rache.«
Rossi schien seine Benommenheit abgeschüttelt zu haben. Cecilia sah es in seinen Augen glitzern.
»Und wer hat am Ende die da erschossen?«, fragte Smeraldina.
»Ich puste ihr das Gehirn raus und drück ihr danach die Pistole in die Hand. Sie hat es selbst getan – aus Verzweiflung.«
»Aber …« Zeit gewinnen, dachte Cecilia, ohne zu wissen, was für einen Vorteil das haben sollte. Inzwischen summte es in ihren Ohren, hören konnte sie immer noch nicht gut. »Aber warum haben Sie Mario umgebracht?«
»Seine eigene Schuld.« Smeraldina bestätigte, was Rossi bereits vermutet hatte. »Es geschah amtlich. Weil er an den Dampfmaschinen gespielt hat.« Schauspieler als Spione. Wie nah er dran gewesen war.
»Halt’s Maul«, fauchte Arlecchino.
»Warum? Weitersagen kann sie’s …«
»Aber wer hat es denn befohlen?«, fragte Cecilia. Zeit gewinnen.
»Halt’s Maul!«
»Der Granduca.« Smeraldina gefiel sich darin, die Gefangene zu verblüffen. »Die Thermen«, erklärte sie geduldig. »Der Granduca wollte, dass wir herausfinden, wer seine Baupläne sabotiert. Auf das Wie pisst er genau wie alle anderen. Seit Pilatus sind die Hände sauber, stimmt’s, Mädchen? Dass dieser Mario dabei war, hatten wir vom Abate. Aus dem Mund der himmlischen Heerscharen, sozusagen. Über Feretti hat Mario dann gesungen …«
»Aber Feretti gehörte gar nicht zu den Saboteuren.«
»Das stimmt oder stimmt nicht«, sagte Smeraldina, und man konnte hören, wie egal ihr das war. Genuss am Quälen … Hatten sie sich des Geldes wegen als Spione anheuern lassen, und das Quälen war der kleine Bonus? Und war es ihnen von vornherein darum gegangen, ihre gottlosen Gelüste zu befriedigen – im Namen des Granduca, was vielleicht einen besonderen Reiz besaß?
Mario, dem es so schlimm ergangen war wie ihnen, hatte jedenfalls seine letzte Stunde dazu genutzt, dem Nebenbuhler eins auszuwischen.
Der Arlecchino spannte den Hahn seiner Pistole.
»Und Leo?« Cecilia schrie es fast.
Sie sah die Smeraldina kichern. »Auch ein Name, den Mario uns gegeben hat. Wir haben ganz viele Namen von ihm bekommen, am Ende. Wir könnten das ganze Nest ausheben, wenn wir wollten. Und nun ist Schluss.«
Cecilia starrte zu Rossi, und er starrte zurück. Sie wunderte sich über die Kälte seines Blicks. Aber unter der Kälte lauerte die Angst. Natürlich war ihm klar, warum man ihn gefesselt hatte, statt ihn zu erschießen, was das Einfachste gewesen wäre, da man ihn sowieso umbringen wollte. Und dass Smeraldina Cecilia jetzt ebenfalls einen Knebel in den Mund schieben wollte, gefiel ihm auch nicht.
Cecilia drehte den Kopf zur Seite. »Aber Bruno …« Sie versuchte, auf die Füße zu kommen. Im selben Moment war der Arlecchino über ihr. Ein flinker Harlekin. Er riss sie auf den Boden zurück und hielt sie fest, damit Smeraldina sie endlich knebeln konnte.
Cecilia hatte es die ganze Zeit vermieden, einen Blick auf Inghiramo zu werfen. Als sie es nun tat – tun musste , weil der Arlecchino ihren Kopf in einer Weise umklammerte, dass sie nicht umhin kam, direkt in sein zerstörtes Gesicht zu sehen –, überkam sie die Panik mit aller Macht. So würde es also enden. Sie wollte schreien, aber da saß ihr der Knebel schon zwischen Zunge und Gaumen. Er war riesig. Er füllte die gesamte Mundhöhle, und sie begann zu würgen.
Arlecchino band ihr nun doch Hände und Füße. Dann stieß er sie zurück, und sie fiel auf die Seite, fast wahnsinnig vor Furcht, sie könnte einen der Flatschen berühren, die aus Inghiramos Gehirn geflogen waren. Sie bekam keine Luft … O Gott, vielleicht würde sie bewusstlos werden. Und wenn es geschähe … Mach bitte , dass es geschieht , Gott . Ich halte das nicht aus . Du weißt doch , dass ich mein Kind nicht ermorden wollte . Das weißt du doch … Sie rollte sich zusammen wie eine Katze und zerrte an den Stricken …
Und dann wieder ein Schuss.
Cecilia schloss die Augen und atmete gierig durch die Nase. Sie wollte ersticken, aber sie konnte nicht an gegen den Willen ihres Körpers zu überleben. Atmen …
Undeutlich meinte sie, Rufe zu vernehmen, doch ihr Gehör taugte nichts mehr. War es Smeraldina oder Arlecchino, der kommandierte? Smeraldina. Die Stimme klang weiblich.
Sie haben ihm ins Bein geschossen, dachte Cecilia, irgendwohin, woran man nicht stirbt …
Jemand hantierte an dem Stoffstreifen, der

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