Glamorous Love - vollkommenes Glück
Heimweg. Tess holte ihr Handy heraus, um George Bescheid zu geben. Wieder wollte er in fünf Minuten vor der Tür sein. Wir bemühten uns in Richtung Ausgang. Von dort aus begleitete uns der Security-Mann zurück zum Auto, wie er es George versprochen hatte. Er öffnete uns die Tür. „Kommt gut nach Hause, Ladys, eine gute Nacht und bis bald.“
Fragend schaute George uns an. „Na, wie hat es Ihnen gefallen?“
Wir lachten und erzählten, dass wir einen wunderbaren Abend verlebt hatten.
„Das ist schön, wo darf ich Sie jetzt hinbringen?“
„George, seien Sie so gut und bringen uns bitte zurück ins Hotel. Der Abend war lang und wir wollen morgen fit für das Konzert sein.“
Er ließ den Motor des Phaetons an und fuhr los.
Nach nur zehn Minuten Fahrt fuhren wir in die Bayswater Road ein. Direkt vor dem Hotel stoppte er den luxuriösen Wagen und ließ uns aussteigen.
Mit dem Fahrstuhl fuhren wir in den fünften Stock. Vor der Tür nahm Tess mich in den Arm. „Schlaf gut, meine Süße, bis morgen.“
„Dito, wer zuerst wach ist, meldet sich, ja?“
„Klar!“
4. Kapitel
– Junos Sicht –
Ein Geräusch weckte mich. Fragend sah ich mich um und bemerkte, dass meine Jacke durch meine Bewegungen vom Bett gefallen war. Die Sonne stand hoch und schien mir mitten ins Gesicht. Voller Tatendrang hüpfte ich aus meinem Bett und öffnete zum Lüften die Balkontür.
„Oh, ist das wunderbar!“, flüsterte ich und schloss meine Augen, um jeden einzelnen Sonnenstrahl aufzufangen. Ein Bimmeln lenkte mich ab und ich suchte nach der Quelle des Geräusches. Am hoteleigenen Telefon blieb ich nach kurzer Suche hängen und nahm ab. „Ja?“
„Hallöchen, na gut geschlafen?“ Ich erkannte die Stimme von Tess.
„Aaahh, du bist es, es war eine Supernacht. Ich glaub, ich habe geschlafen wie ein Baby. Und selbst?“
„Bin mir nicht ganz sicher. Du, heute ist es endlich soweit, mein Gott, ich bin so was von aufgeregt! Die Luminous … live …“, sprudelte es aus Tess heraus.
„Nun beruhig dich. Es dauert ja noch den halben Tag. Sag mal, was hältst du davon, wenn wir nach dem Frühstück in den Wellness-Bereich gehen?“
Sie überlegte kurz. „ Ja, gute Idee, vielleicht komme ich dort ein wenig runter. Holst du mich gleich zum Frühstücken ab?“
Wir wollten den Frühstücksbrunch im Hauptrestaurant ausprobieren. Von einigen Besuchern, die wir gestern im Pub kennen gelernt hatten, wurde der in den höchsten Tönen gelobt. Davon wollten wir uns nun selbst überzeugen.
Nach unserem Telefonat ging ich ins Badezimmer und anschließend rüber zu Tess. Sie war natürlich noch nicht fertig. Die Balkontür stand offen. Ich begab mich auf direktem Wege hinaus und beobachtete die vielen Menschen, die sich im Park tummelten. Mein Blick blieb an einem jungen blonden Mann mit einem blauen Basecap hängen. Ich nahm das Opernglas vom Schreibtisch in Tessys Zimmer und konnte ihn jetzt besser erkennen. Er trug eine coole, große Sonnenbrille, die die Hälfte des Gesichtes verdeckte. Das graue Kapuzen-Sweat-Shirt, dem am Rücken eine Siebenundsiebzig in blau aufgenäht war, stach mir besonders ins Auge. Am See warf er Brot zum Füttern der Fische und Enten ins Wasser. Ich mochte sportliche Männer, die nicht zu auffällig waren. Und das war er.
Tess rief mich energisch rein, da ich die letzten beiden Rufe einfach ignoriert hatte. Fragend schaute sie mich an, in der Hoffnung, eine Erklärung für meine „Taubheit“ zu bekommen. Ich winkte einfach ab, als wäre nichts weiter. Damit war das Thema abgehakt. Wir fuhren hinunter. Zielstrebig gingen wir ins Restaurant. Endlich sahen wir die großen, weißen Schwenktüren mit den Bullaugen im oberen Drittel. Draußen erwartete uns ein Kellner, der eine schicke schwarze Schürze umgelegt hatte. Er hielt uns die schwere Tür auf und führte uns an einen Platz, der hinter einer Art Paravent lag. Hier waren wir für uns, quasi abgeschottet von den restlichen Besuchern. Es gab es ein fürstliches Buffet, das für die wenigen Plätze in diesem Bereich viel zu üppig war. Im Hintergrund lief leise Musik. Wie gediegen! Tess fing gleich an zu plaudern.
„Mein Gott, jetzt schau dir doch mal dieses edle Besteck an.“ Mit einer Hand strich sie über die Wand.
„Und die Tapeten erst, nicht zu fassen!“
Die Getränke gehörten nicht zum Buffet, sondern mussten separat geordert werden. Meine Freundin bestellte ein Kännchen schwarzen Kaffee und ich eine große Tasse Milchkaffee. Der
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