Glanz

es wie ein gewöhnliches Buch vom Anfang
bis zum Ende durchgeblättert wird. In linearer Reihenfolge gelesen ergeben die einzelnen Textabschnitte keinen Sinn.

     
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Stopp!
     
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»Ich suche den Tempel der Wahrheit«, sage ich. »Kannst du mir sagen, wo ich ihn finde?«
    Die Frau unter dem Schleier antwortet erst nach ein paar Sekunden. »Warum suchst du einen solchen Tempel, meine Tochter? Ist dir das
wahre Glück unserer Königin nicht genug, um grenzenlose Glückseligkeit zu spüren?«
    Die Antwort irritiert mich ein wenig. »Mein Sohn wartet dort auf mich«, erkläre ich.
    »Ist es dir wirklich so wichtig, diesen angeblichen Tempel der Wahrheit zu finden? Wichtiger sogar als das Glück unserer Königin?«

     
    Was soll ich darauf antworten – ja oder nein ?

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»Ja«, bestätige ich. »Es gibt nichts auf der Welt, das mir mehr bedeutet als mein Sohn!«
    Die Frau stößt ein heiseres Seufzen aus. »Nun, meine Tochter, du wirst lernen müssen, dass es nichts gibt, das wichtiger ist als das Glück
unserer Königin. Dann erst wirst du wahre Glückseligkeit empfinden.« Sie dreht sich um und ruft: »Führt sie ab!«
    Ehe ich richtig begreife, was geschieht, stürzen aus einem durch einen dunklen Vorhang abgetrennten Seitenabteil des Zelts zwei Soldaten hervor.
Sie müssen dort die ganze Zeit gelauert und das Gespräch belauscht haben.
    Mir wird klar, dass die angebliche Wahrsagerin in Wahrheit eine Spionin ist, die Menschen, die ihr ihre Traurigkeit offenbaren, an die Soldaten
verrät. So eine Art Geheimdienst offensichtlich. Doch diese Erkenntnis kommt zu spät. Die Soldaten packen mich. Einer reißt mir die Maske vom
Gesicht. Dann fesselt er mit einem groben
Strick meine Hände hinter dem Rücken, legt einen Lederriemen um
meinen Hals und zerrt mich daran aus dem Zelt wie ein Stück Schlachtvieh.

     
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Irgendetwas an der Art dieser Frau gefällt mir nicht. Ich entscheide mich spontan, vorsichtig zu sein. »Nein«,
sage ich, »so habe ich das natürlich nicht gemeint. Ich bin beim Gedanken an das Glück unserer geliebten Königin von Glückseligkeit erfüllt!«
    Die Frau nickt unter ihrem Schleier. Ich scheine so einigermaßen den richtigen Tonfall getroffen zu haben. »Ein Tempel der