Glanz
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»Nein danke. Entschuldigen Sie nochmals, dass ich sie gestört habe, Mrs. Turner«, antworte ich.
»Aber das macht doch gar nichts«, sagt sie. »Dafür sind wir doch Nachbarn, nicht wahr?« Sie lächelt.
Ich weiß nicht genau, warum, aber in diesem Moment empfinde ich eine tiefe Sympathie für die ältere Frau. Dabei weiß ich eigentlich fast
gar nichts über sie. Ihr Mann ist vor Jahren gestorben und sie lebt von ein paar Immobilien auf Long Island – das ist so ziemlich alles.
Ich nehme mir vor, sie demnächst einmal
zum Kaffee einzuladen; im richtigen Leben, versteht sich, wenn all das hier vorbei ist.
»Wenn ich auch einmal etwas für Sie tun kann ...«
»Ich komme gern darauf zurück. Gute Nacht, Mrs. Demmet.«
»Gute Nacht, Mrs. Turner.«
Ich wende mich ab und brauche länger als gewöhnlich, um den Schlüssel ins Schloss zu bekommen.
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Das Lamm blickt mich an, und mir wird plötzlich schrecklich kalt. Ich will zu ihm gehen, doch mein Körper weigert sich. Schweiß bricht aus allen
meinen Poren. Ich kann seinen Anblick nicht ertragen, ohne genau zu wissen, was mich daran so erschreckt.
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Ich lege mein Ohr an das kalte Metall und lausche. Mein Herz schlägt heftig, als ich vertraute Geräusche höre: Das stetige Rauschen des Verkehrs,
hin und wieder ein Hupen oder eine Polizeisirene, die disharmonische und doch beruhigende Melodie der Großstadt.
Plötzlich ahne ich, was das rhythmische Leuchten zu bedeuten hat.
Gespannt öffne ich die Tür.
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»Haben Sie Eric in letzter Zeit gesehen, Mrs. Turner?«, frage ich.
Sie sieht mich mit hochgezogenen Augenbrauen an, als verstehe sie die Frage nicht. »Eric? Ist der denn nicht im Krankenhaus?«
Ich nicke. »Ja, natürlich, das ist er. Entschuldigen Sie, ich bin ein bisschen durcheinander.«
»Sie sehen nicht gut aus, Anna. Sie sollten sich mal ein bisschen Ruhe gönnen.«
»Das werde ich. Vielen Dank, Mrs. Turner.«
»Keine Ursache. Und gute Besserung an Eric!«
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