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Glaub an das Glueck, Annabelle

Glaub an das Glueck, Annabelle

Titel: Glaub an das Glueck, Annabelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennie Lucas
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Dann nahm er spontan ihre beiden Hände in seine.
    „Wirst du das tun?“
    Fasziniert sah sie zu, wie er sanft ihre verkrampften Fäuste öffnete, Finger für Finger, und ihre Hände dann flach auf seine Brust legte, in der sein Herz ebenso schnell schlug wie ihres.
    „Ich …“
    „Bitte, Querida komm mit mir. Keine Kamera, nur du. Wenigstens für einen Tag. Schau nicht mit der Kamera, sondern mit deinem Herzen …“
    Annabelle schluckte mühsam. „Warum liegt dir so viel daran?“
    Sein plötzlich aufblitzendes Lächeln machte sie ganz schwach. „Ich wünsche mir natürlich die bestmöglichste Präsentation von Santo Castillo. Ich will, dass kein Zweifel daran bleibt, dass mein Gestüt das beste der Welt ist.“
    „Das Beste in Europa .“
    Lachend schüttelte er den Kopf.
    „Ist das der einzige Grund?“, fragte sie leise und entzog ihm ihre Hände.
    „Nein. Wenn ich dich anschaue, sehe ich eine wunderschöne, sensible junge Frau, der sehr wehgetan wurde. Unter deiner glatten kühlen Fassade versteckt sich ein gebrochenes Herz.“
    Fast hätte sie laut aufgestöhnt. Wie konnte er das wissen?
    „Das macht mich wütend“, fuhr Stefano heiser fort. „Es ist, als sehe ich einen vielversprechenden Jährling vor mir, der unglücklicherweise in falsche Hände geraten ist.“
    Annabelle drängte verzweifelt die aufsteigenden Tränen zurück und flüchtete sich in Sarkasmus. „Du vergleichst mich mit einem Pferd ?“
    Stefano blieb völlig ernst. „Lass mich dir helfen, Querida. Gib mir wenigstens eine Chance.“
    „Und was, wenn das alles zu nichts führt? Wenn ich versage?“, fragte sie spröde.
    „Das hast du bereits.“
    Sie lachte etwas zittrig. „Du hast eine sonderbare Art, jemandem Mut zu machen.“
    „Zu versagen ist keine Schande, es kann dich sogar befreien. Einen Fehler zu begehen und danach nicht alles hinzuwerfen, wird dich stärker machen. Und für einen Feigling halte ich dich wirklich nicht, Querida .“
    Ein wohliger Schauer lief über ihren Rücken. „Nicht?“
    Langsam schüttelte er den Kopf. „Tatsächlich glaube ich, du würdest lieber sterben als aufzugeben, wenn dir etwas wirklich wichtig ist. Du musst dich nur erinnern.“
    „Erinnern?“, fragte sie rau. „Woran?“
    „Daran, wer du warst, bevor dein Herz gebrochen wurde. An die Person, zu der du bestimmt warst …“

7. KAPITEL
    „Wohin gehen wir?“, fragte Annabelle, als Stefano sie über den Hofplatz führte.
    Er lächelte nur breit und wirkte einfach unwiderstehlich, wie er so lässig und unglaublich selbstbewusst neben ihr herschlenderte. Am alten Stall angekommen hielt er ihr mit großer Geste die Tür auf.
    „Auf die untere Weide, dort werden die Hengstfohlen trainiert.“
    Annabelle holte heimlich tief Luft, während sie zweifelnd die riesenhaften Pferde in den Boxen taxierte.
    „Du solltest dich lieber umziehen“, riet Stefano ihr mit einem Blick auf ihren Designer-Hosenanzug und die teuren Schuhe.
    „Wenn ich jetzt gehe, verliere ich die Nerven und komme bestimmt nicht wieder!“
    Es war fast zwanzig Jahre her, seit sie das letzte Mal auf einem Pferd gesessen hatte. Damals, in jenem Sommer, als sie das erste Mal die Disco im Dorf besucht hatte. Da hatte sie sich frei, stark und unbesiegbar gefühlt.
    Doch am Ende lag sie im Krankenhaus, und Jacob saß als mutmaßlicher Mörder ihres Vaters hinter Gittern.
    Annabelle trat vorsichtig an die Box, neben der Stefano stehen geblieben war. Damals war sie eine begeisterte Reiterin gewesen. So jung und unerschrocken …
    „Kannst du reiten?“
    Langsam streckte sie eine Hand aus, hielt aber kurz vor dem Pferdekopf inne. „Ich konnte es zumindest, ziemlich gut sogar. Meine Brüder und ich haben uns immer Rennen geliefert. Ich galt als ziemlich unerschrocken.“ Jetzt war ihre Stimme kaum mehr als ein Flüstern.
    „Das kann wieder so werden.“ Als sie Stefanos warme Hände auf ihren Schultern spürte, schrak sie zusammen, blieb aber stehen. Es kostete sie ungeheure Kraft, nicht wieder wegzulaufen.
    „Kann ich das wirklich?“, fragte sie rau. „Kann ich je wieder das furchtlose Mädchen von früher sein?“
    „Ja.“
    Das hörte sich so überzeugt an, dass sie wohlig schauderte. „Okay, was soll ich tun?“
    Stefano lachte. „So gefällst du mir! Zuerst suchst du dir das richtige Pferd aus, würde ich sagen. Nicht gerade Picaro. Trotz seiner harmlosen Miene hat er ein teuflisches Temperament. Fall bloß nicht auf ihn herein!“
    Rasch senkte Annabelle den

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