Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Glaub an das Glueck, Annabelle

Glaub an das Glueck, Annabelle

Titel: Glaub an das Glueck, Annabelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennie Lucas
Vom Netzwerk:
ihr nicht gleich die Kleider vom Leib zu reißen und sie zu lieben … auf dem weichen Gras, den Steinen, im Wasser. Überall!
    Annabelles Kuss war so rein, so unverfälscht gewesen. Nicht wirklich erfahren und raffiniert sondern ganz natürlich, mit einer Hingabe und Ausschließlichkeit, die ihn überwältigte. Viele Liebhaber konnten es nicht gewesen sein, die sich der Gunst dieses hinreißenden Geschöpfs bisher hatten erfreuen dürfen, davon war er überzeugt.
    Für so einen Kuss wäre ein Mann bereit zu sterben …
    Eigentlich hätte Stefano sich privilegiert und beschenkt fühlen und dankbar sein müssen. Doch er wollte mehr. Er fühlte sich wie ein Verdurstender in der Wüste. Hatte er sich anfangs nur zu ihr hingezogen und durch ihre abweisende Haltung herausgefordert gefühlt, war er inzwischen besessen von Annabelle Wolfe.
    Als er an ihren Gesichtsausdruck dachte, wie sie mit ihrem verletzten Knöchel im Bett gelegen und zu ihm aufgeschaut hatte, wurde ihm ganz elend.
    Wenn du ein Herz hast, dann gehst du jetzt und lässt mich in Ruhe …
    Der Schmerz in der Tiefe ihrer wundervollen grauen Augen hatte ihm den Atem geraubt.
    „Ist es wirklich das, was du willst?“, hatte er sie gefragt.
    „Ja.“ Wie sie dabei stolz den Kopf gehoben und die glitzernden Tränen nicht vor ihm versteckt hatte, würde er nie vergessen.
    „Dann gebe ich dir mein Wort.“ Kein Versprechen war ihm je so schwergefallen.
    Und er war gegangen, obwohl er nichts mehr ersehnt hatte, als sie in die Arme zu nehmen und die heißen Tränen von ihren Wangen küssen zu dürfen.
    Seit zwei Tagen erhaschte er nur noch flüchtige Eindrücke von Annabelle, wenn sie auf seinem Anwesen herumhumpelte, um Fotos zu machen. Er sah sie mit den Stalljungen lachen oder mit der ältlichen Haushälterin schwatzen.
    Annabelle Wolfe, eine Eisprinzessin? Stefano lachte hart. Unsinn! Sie zeigte sich jedermann gegenüber charmant und warmherzig. Nur ihm gegenüber nicht.
    Begegneten sie einander zufällig in der Eingangshalle oder den Stallungen, schien sie durch ihn hindurchzusehen, was Stefano beträchtlich frustrierte. Für die einzige Frau auf Erden, die er begehrte, quasi unsichtbar zu sein, war nicht gerade erhebend!
    Mit grimmiger Miene nahm er ein frisches T-Shirt und eine Jeans aus dem Schrank und setzte sich Minuten später auf die Bettkante, um besser in die schwarzen Arbeitsstiefel zu kommen. Dann schaute er sich missmutig in seinem spartanisch eingerichteten Schlafzimmer um. Er sollte Annabelle gehen lassen und sie schnellstmöglich vergessen. Wenn nur sein Körper ebenso leicht zu überzeugen gewesen wäre wie sein Verstand!
    Gereizt sprang Stefano vom Bett auf, knallte die Tür hinter sich zu und polterte nach unten, um zu frühstücken. Als er das Speisezimmer betrat, stellte Señora Gutierrez gerade einen Korb mit frisch gebackenen Brötchen auf den Tisch, behindert von den hungrigen, lärmenden Stalljungen, die nicht schnell genug an ihr Essen kommen konnten. Wie gewöhnlich packten sie ihre Teller randvoll, aus Angst, die besten Sachen würden weg sein, bevor sie nachladen konnten.
    Als sie ihn sahen, wünschten sie ihm ein strahlendes ‚Buenos Días‘ , das Stefano mit einem unartikulierten Knurren beantwortete. Er schenkte sich einen großen Becher Kaffee, trank ihn schwarz und schnell, wobei er sich die Zunge verbrannte und unterdrückt fluchte.
    „Guten Morgen“, hörte er Annabelles süße Stimme von der Tür her.
    Stefano stellte den Becher ab und schaute hoch. Ihr Anblick raubte ihm den Atem.
    Wie gewöhnlich trug sie einen Hosenanzug aus Leinen, diesmal in einem hellen Grauton, der einen wundervollen Kontrast zu ihrer inzwischen sanft gebräunten Haut bildete. Das glänzende Haar hatte sie zu einem raffinierten Knoten aufgesteckt. Schmale silberne Kreolen baumelten von den zierlichen Ohren. Die Lippen waren ungeschminkt, genau wie die großen grauen Augen mit den dichten blonden Wimpern.
    Vor so viel natürlicher Schönheit wäre er am liebsten auf die Knie gegangen, obwohl er sich bisher weder für einen Romantiker noch einen Schwärmer oder gar Poeten gehalten hatte.
    Als sich ihre Blicke begegneten, schwand das Lächeln. Die grauen Augen wirkten plötzlich wachsam. Was dachte sie wohl in diesem Moment?
    Die jungen Burschen hatten sich zur Begrüßung höflich erhoben. Gleich darauf nahmen sie wieder Platz und beantworteten voller Überschwang Annabelles Fragen, die sie in einem leicht akzentuierten Spanisch stellte.
    „Haben

Weitere Kostenlose Bücher