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Glaub an das Glueck, Annabelle

Glaub an das Glueck, Annabelle

Titel: Glaub an das Glueck, Annabelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennie Lucas
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wilden Blick aus silbergrauen Augen zu, der alles andere als kalt war.
    Vielleicht würde er doch nicht bis morgen Nacht warten müssen.
    „Hier entlang, Miss Wolfe“, murmelte er mit Unschuldsmiene.
    Wieder rückte sie ihre Kameratasche auf der Schulter zurecht. „Sie sind der Tour-Guide, also gehen Sie auch vor.“
    Keine Frage, dass sie jeder noch so flüchtigen Berührung ausweichen wollte. Selbst der kühle Businessanzug wirkte irgendwie abweisend, doch das war alles nur Tarnung. Nie zuvor hatte Stefano eine Frau gesehen, die dringender geküsst werden musste als Annabelle Wolfe.
    Er wollte … nein, er musste sie haben!
    Doch leicht würde es nicht sein, da gab er Afonso Moreira innerlich recht. Diese Frau würde sich nicht widerstandslos ergeben, dafür war sie viel zu sehr auf der Hut. Ging er zu offensiv vor, schlug er sie unter Garantie in die Flucht. Darum der Trick mit dem angeblichen Desinteresse von seiner Seite.
    Sie entsprechen einfach nicht meinem bevorzugten Beuteschema …
    Das war nicht einmal eine Lüge gewesen. Der von ihm favorisierte Frauentyp war in drei Worten zu beschreiben: attraktiv, unkompliziert und willig. Eine hübsche Touristin, die ihm auf dem Markplatz des Nachbarorts über den Weg lief. Eine französische Charity-Lady oder New Yorker Debütantin, die er höchstens einmal im Jahr oder noch besser nie wiedersah.
    Annabelle Wolfe hingegen war ein Solitär. Er musste sie einfach haben!
    „Dies ist der große Salon“, erklärte er im Ton eines Reiseführers und genoss das helle Klack-Klack ihrer High Heels in seinem Rücken, als sie eine offene Doppelflügeltür passierten. „Gleich dahinter schließt sich die Bibliothek an, und durch den Gang auf der anderen Seite gelangt man in den Küchentrakt.“
    „Ich bin beeindruckt“, murmelte sie nicht ohne eine Spur Sarkasmus in der Stimme. „Werde ich einen Lageplan brauchen?“
    Stefano wandte sich ihr zu und betrachtete sie aufmerksam. „Ich glaube nicht“, erwiderte er völlig ernst. „Sie reisen doch viel und haben sicher schon beeindruckendere Anwesen gesehen.“
    „Das stimmt allerdings“, gab sie zu.
    „Haben Sie auch ein Zuhause?“
    „London.“ Es hörte sich an, als widerstrebe es ihr zutiefst, ihm auch nur einen winzigen Einblick in ihr Privatleben zu geben, was Stefano natürlich reizte.
    „Und wie oft sind Sie zu Hause?“
    „Für mich ist die ganze Welt mein Zuhause.“
    Er seufzte theatralisch. „Wie traurig sich das anhört …“
    Ihre grauen Augen glitzerten. „In den letzten Monaten bin ich durch ganz Europa gereist und habe die größten Gestüte besucht“, informierte sie ihn nüchtern. „Auf Ihr Anwesen war ich besonders neugierig, weil man es mir als das größte und eindrucksvollste beschrieben hat. Bisher habe ich davon nur leider noch nicht viel gesehen.“
    Der Pfeil traf ins Schwarze, und das war auch ihre Absicht gewesen. Sie hasste es, ausgefragt zu werden, und hatte sich angewöhnt, den Spieß einfach umzudrehen, wenn ihre Privatsphäre auch nur im Leisesten bedroht schien.
    Ihre Blicke trafen sich, und sie fuhr unbeirrt fort. „Im Vergleich zu Ihren Konkurrenten verlangen Sie für Ihre Tiere das Doppelte, wie ich gehört habe. Oft verweigern Sie interessierten Kunden einen Kauf auch ganz. Offenbar gefällt es Ihnen, potenzielle Käufer durch brennende Reifen springen zu lassen.“
    „Meine Pferde sind im Grunde genommen unbezahlbar. Wer sie besitzen will, muss sich dafür qualifizieren. Und das ist keine Frage des Geldes.“
    Annabelle lachte leise. „Trotzdem verlangen Sie ein Vermögen. Vielleicht sind sie es ja tatsächlich wert …“
    „Oder?“, fragte er scharf.
    „Oder Sie sind ein brillanter Spieler, der den Trick raushat, reichen Dummköpfen das Geld aus der Tasche zu ziehen.“
    Wortlos starrte Stefano sie an, während Annabelles schwaches Lächeln zu sagen schien: Ich bin besser bewaffnet, als du ahnst, also unterschätze mich nicht.
    Zu dem bitteren Geschmack im Mund, für den ihre dreiste Unterstellung gesorgt hatte, gesellte sich wildes Begehren, das er kaum noch unter Kontrolle hatte. Maldito! Verdammt!
    Dieses Prachtweib legte es förmlich darauf an, von ihm bezwungen zu werden! Er wollte ihre samtene Haut unter seinen Fingern spüren – fühlen, wie sie sich unter ihm wand und vor brennendem Verlangen heiser seinen Namen schrie.
    „Ich werde alles in meiner Macht Stehende tun, um Ihnen zu zeigen, warum man mich für den Besten hält, Miss Wolfe“, sagte er

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