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Glaub nicht es sei vorbei

Glaub nicht es sei vorbei

Titel: Glaub nicht es sei vorbei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carlene Thompson
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prasselte, übertönt. Der Wagen steuerte auf etwas Großes, hoch Aufragendes zu. Rebekka blinzelte und wurde sich leider zu spät bewusst, dass sie in die Realität zurückgekehrt war. Sie riss das Lenkrad nach rechts, aber da prallte der Wagen bereits gegen einen riesigen Baumstamm. Das Kreischen des Metalls, als die Motorhaube sich zusammenschob, drang aus weitere Ferne zu ihr vor. Rebekka hatte sich den Gurt angelegt und wurde daher auf dem Sitz gehalten, ihr Kopf jedoch wurde gewaltsam nach vorn gerissen. Was sie als Letztes wahrnahm, war das Blut, das ihr übers Gesicht lief, dann wurde es um sie herum dunkel.

2.Kapitel
    Freitag, 21.55 Uhr

    »Sie wacht auf.«
    Rebekka spürte, dass ihre Lider flatterten. Sie öffneten sich. Sie war sicher, dass sie offen waren. Aber sie konnte nichts sehen. Ihre Hände flogen zu ihren Augen, betasteten vorsichtig die offenen Lider, und Panik erfüllte sie.
    »Ich bin blind.«, flüsterte sie. Ihre Stimme wurde lauter. »Ich bin blind!«
    »Beruhigen Sie sich«, sagte eine ausdruckslose Frauenstimme. 
    »Aber ich bin blind.«
    »Bitte beruhigen Sie sich.«
    Jemand nahm ihr die Hände von den Augen, und Rebekka spürte, wie sie hochgehoben und bäuchlings auf die dünn gepolsterte Oberfläche einer Trage gelegt wurde. »Wie schlimm ist es denn?«, fragte Rebekka in die Richtung einer der körperlosen Stimmen über ihr.
    »Wir werden uns um Sie kümmern.«
    »Welche Verletzungen habe ich denn noch?«
    »Beruhigen Sie sich erst mal und genießen Sie die Fahrt. Wir sind in ein paar Minuten im Krankenhaus.«
    »Ich will wissen, wie schlimm es ist! Wo ist mein Hund? Ist er tot?«
    Niemand antwortete ihr, und die Angst um sich und Sean ließ sie verstummen. Sie hatte schon einmal einen Unfall erlebt. Da war sie erst neun gewesen. Er hatte ihren Vater das Leben gekostet.
    Rebekka verlor das Bewusstsein.
    »Öffnen Sie die Augen.«
    Wozu denn das?, fragte sich Rebekka. Um ewige Dunkelheit zu sehen?
    »Öffnen Sie die Augen.«
    Automatisch gehorchte sie der gebieterischen Stimme. Ihre Lider schnappten auf. Ein grelles Licht machte sie blinzeln, und langsam fokussierte sie die blaugrauen Augen eines Mannes. Er grinste. »Ist es so besser?«
    »Ich kann ja sehen«, keuchte Rebekka. »Ich dachte, ich sei blind.«
    »Sie haben einen völlig unschuldigen Baum angefahren, mit einem der Äste Ihre Windschutzscheibe zertrümmert, sich selbst k.o. geschlagen und sich zwei hübsche Schnitte auf der Stirn eingehandelt. Das Blut ist unter Ihre Kontaktlinsen gelaufen. Wir haben sie herausgenommen, mit Salzlösung gereinigt, und jetzt scheinen diese schönen grünen Augen wieder völlig in Ordnung zu sein.«
    Rebekka brauchte eine Minute, um die Information in sich aufzunehmen, und atmete dann erleichtert auf, »Gott sei Dank.«
    »Sie haben wohl einen ziemlichen Schrecken gekriegt, hab ich Recht?«
    »Kann man wohl sagen. Was fehlt mir sonst noch?«
    »Bis jetzt haben wir nur Schürfungen und Prellungen festgestellt. Ihre Stirn werden wir nähen müssen. Die Schnitte sind nah am Haaransatz, und vier oder fünf Stiche für jeden dürften genügen.«
    »Mein Hund. Wo ist mein Hund?«
    Der Arzt runzelte die Stirn. »Von einem Hund weiß ich nichts. Vielleicht können Ihnen die Sanitäter, die Sie hergefahren haben, weiterhelfen. Ich kann ja jemanden zu ihnen schicken, um zu hören, ob sie am Unfallort einen Hund gesehen haben.«
    »Ach, bitte«, sagte Rebekka flehend. »Er hat auf dem Beifahrersitz gesessen. Vor den meisten Menschen fürchtet er sich — er muss als Welpe ziemlich schlecht behandelt worden sein. Er war ein Streuner, und ich habe ihn bei mir aufgenommen. Er bedeutet mir sehr viel ... «
    Der Arzt legte ihr eine Hand auf die Schulter, und erst da wurde ihr bewusst, dass sie sich aufgerichtet hatte. »Sie müssen liegen bleiben.« Er wandte sich an einen schlanken jungen Mann in Pflegeruniform mit Hängeschultern und riesigen braunen Augen hinter dicken Brillengläsern. »Alvin, gehst du mal los und fragst nach, ob die Sanitäter etwas von dem Hund wissen?«
    Der junge Mann starrte Rebekka einen Moment lang an, und ihr wurde bewusst; wie hysterisch ihr Gerede von dem armen geprügelten Hund in den Ohren Unbeteiligter klingen musste. »Alvin?«, wiederholte der Arzt.
    »Geht klar, Doc«, sagte der junge Mann und verließ fast fluchtartig das Zimmer.
    Der Arzt wandte sich wieder Rebekka zu. »Alvin ist einer von unseren besten Pflegern, aber heute scheint er nicht recht bei der Sache zu

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