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Gleichklang der Herzen

Gleichklang der Herzen

Titel: Gleichklang der Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Cartland
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Eintausendpfundnote gegeben hatte, die aus meinem Sicherheitsfach stammte. Ich bildete mir ein, es sei einer ihrer Verehrer gewesen. So oder so gibt es keine Entschuldigung für mein Verhalten ihr gegenüber.“
    „Armes, liebes Kind, wie muss sie gelitten haben“, sagte Lady Harriette. „Wenn sie sich doch nur mir anvertraut hätte! Ich sah, dass sie geweint hatte, verwechselte aber die Ursache. Ich dachte nämlich, es sei der Kummer über die verlorene Erbschaft.“
    „Ich hörte etwas von dem Gerücht durch einen Freund, den ich auf der Rückfahrt von Newmarket traf. Stimmt es tatsächlich?“
    „Mr. Hawthorn meint, das aufgefundene Testament sei absolut rechtsgültig“, erklärte Hugh Carlyon. „Wroxham ist inzwischen hier vorbeigekommen und wollte dich sprechen. Da du nicht hier warst, sagte er, er käme morgen wieder. Wie Ravella vorausgesehen hatte, wollte er dir zweifellos die Banknote zurückgeben, die sie ihm ausgehändigt hatte. Wie viel besser stünde es um diese Welt, wenn wir alle Ravellas Vertrauen in die Menschheit hätten.“
    „Ja, das ist wahr“, erwiderte Lady Harriette mit Wärme. „Vielleicht erinnerst du dich daran, Sebastian, dass ich mich ähnlich ausdrückte, als ich bei irgendeiner Gelegenheit so traurig über deine zynische Haltung war. Hättest du mir doch schon früher gesagt, dass du Ravella liebst! Dann wäre uns allen viel Unglück erspart geblieben.“
    „Damals wagte ich es noch kaum, meinem Instinkt zu trauen, Harriette.“
    „Du bist sehr unglücklich gewesen. Gott sei gedankt, dass es damit zu Ende ist.“
    Dann ging sie zu ihm und legte ihre Hand auf seinen Arm.
    „Unglücklich! Ja, vielleicht hast du recht, Harriette. Der Wunsch nach Rache hat noch nie einen Menschen glücklich gemacht. Ich habe lange gebraucht, um das einzusehen.“
    „An wem wolltest du dich denn rächen, Sebastian?“
    „An eurem Geschlecht! Es ist eine lange Geschichte, meine Liebe, aber ich möchte dich jetzt nicht damit belasten.“ Dann überwältigte ihn aber doch die Erinnerung, und er sprach weiter.
    „Ich will dir nur so viel sagen, dass ich brutal und gründlich enttäuscht wurde, als ich noch sehr jung war und vielleicht hoffnungslos idealistisch. Es ging damals um eine sehr schöne Frau. Ich liebte sie – oder bildete es mir wenigstens ein – mit der Reinheit und Ausschließlichkeit des Herzens, dessen nur ganz junge Menschen fähig sind. Sie war für mich nicht nur die Verkörperung alles Schönen, sondern auch all dessen, was heilig zwischen Mann und Frau ist.“
    „Und sie hat dich verschmäht?“
    „Ja, sie hat mich verschmäht.“
    „Hast du sie später wiedergesehen?“
    „Ich habe sie oft getroffen. Sie wurde meine Geliebte, heimlich natürlich, denn sie war eine Dame von Rang. Nie hat sie erfahren, dass es für mich jedes Mal wie eine Entweihung war, wenn ich sie berührte. Ein erbitterter Streit war zwischen Fleisch und Geist erwacht. Ich quälte mich selbst, indem ich sie eroberte, und zwar so lange, bis ich glaubte, gegen die Liebe nie mehr anfällig zu sein.“
    Hugh Carlyon war neben Lady Harriette getreten und hörte aufmerksam zu.
    „Aber entweihte Liebe wandelt sich leicht in Hass“, fuhr der Herzog fort. „Ich lernte es, Frauen als den natürlichen Feind des Mannes zu betrachten, immer bereit, durch List und Kniffe die edleren Instinkte des Mannes in den Staub zu ziehen. Immer wenn ich eine Frau erobert hatte und sie dann weinend und mit gebrochenem Herzen zurückließ, hatte ich mich an ihrem ganzen Geschlecht gerächt. Jedenfalls glaubte ich das.“
    „Aber dann ist Ravella in dein Leben getreten“, sagte Lady Harriette.
    „Erst als ich sie kennenlernte, begann ich zu ahnen, dass eine Frau selbst als Frau ganz rein und unberührt sein kann. Zuerst richtete sich mein ständig waches Misstrauen auch gegen sie, aber dann erlebte ich nach und nach ihre Zartheit und ihre vollkommene Unschuld. Ich erkannte voller Bitterkeit, was ich verloren hatte, und zwar in einem heftigen Ausbruch, der mir jetzt nachträglich wie ein Anfall von Irrsinn vorkommt.“
    „Es ist ja nicht zu spät“, sagte Lady Harriette. „Ich bin so glücklich für Ravella und auch für dich, Sebastian. Sie hat Hugh und mich wieder zusammengeführt. Nun wünschen wir beide nichts mehr, als dass auch sie glücklich wird.“
    „Ich werde mein ganzes Leben für diesen Versuch wagen“, sagte der Herzog, und es klang wie ein Gelübde.
    Eine Stunde später suchte der Herzog seine

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