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Glitzerbarbie

Glitzerbarbie

Titel: Glitzerbarbie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steffi Wolff
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von einem Klo
wegzugehen. Die ANITA wird als Nächstes in St. Lucia festmachen, kriege ich erklärt. Ach, da sind wir schon? Wahrscheinlich habe ich die schönsten Inseln verpasst. Ich verpasse ja immer alles Schöne.
     
    Die restlichen Tage sind jedenfalls ganz nett. Auf Tobago machen wir einen herrlichen Ausflug mit einem Glasbodenboot.
    Da wage ich es, mal wieder ins Wasser zu gehen, und schnorchle ein wenig. Man kann ja sagen, was man will, aber die Unterwasserwelt der Karibik hat schon was. Ich bin begeistert und schnorchle allen davon.
    Herrlich, diese roten Korallen, herrlich, diese Schwärme von Fischen in allen Farben, ich kann quasi zwischen ihnen durchschwimmen, sie haben überhaupt keine Angst. Ich fühle mich jung und glücklich wie Brooke Shields in »Die blaue Lagune«, die es irgendwann gar nicht mehr schlimm findet, auf einer einsamen Insel zu leben, weil sie jeden Tag schwimmen gehen kann. Und herrlich, wie viel Farben Wasser haben kann. Eben noch dunkelblau, dann türkis, dann hellblau, das kommt wohl von der Sonneneinstrahlung. Herrlich, das sind ja Regenbogenfische oder wie die heißen. Herrlich auch der Hai, der da gerade auf mich zusteuert. Herrlich, diese gelben, kalten, glitzernden Augen.
    Ein Hai! Ein Hai! Um Gottes willen! Was soll ich denn jetzt nur machen? Auf Vox war mal ein Beitrag über Haie. Wenn sie sich direkt vor einem befinden, soll man ihnen einen Finger ins Auge bohren. Was für ein Schwachsinn! Der Hai wird gleich mit weit aufgerissenem Maul auf mich zuschwimmen, und ich werde überhaupt keine Zeit mehr haben, ihm meine Finger ins Auge zu bohren, weil sich diese nämlich in weniger als fünf Sekunden gemeinsam mit meinem restlichen Körper in seinem Magen befinden werden. Absurderweise fällt mir da gerade die
Geschichte von den australischen Riesenkrokodilen ein. Wenn die einen angreifen, soll man sie eben mal rasch auf den Rücken drehen, dann funktioniert die Sauerstoffzufuhr fürs Gehirn nicht mehr und sie werden ohnmächtig. Da denkt bestimmt jeder dran, der von einem Riesenkrokodil verfolgt wird. Ein Hai, ein Hai! O Gott!
    Bedächtig kommt er auf mich zugeschwommen. Soll ich ihn angreifen? Bekommt er vielleicht Angst, wenn ich hektisch auf ihn zuschwimme? Menschen passen aber gar nicht ins Beuteschema von Haien. Höchstens Surfer. Weil die Haie denken, die Surfbretter seien Robben. Denkt der Hai, ich sei eine Robbe? Vielleicht hat er auch gar keinen Hunger. Ich bleibe jetzt ganz einfach in dieser Position und mache gar nichts. Dann hält er mich vielleicht für eine Koralle. Oder für eine Krake, für die man mich wegen meiner aufgerissenen Augen momentan auch halten könnte. Dummerweise kommt in dem Moment, als der Hai direkt neben mir ist, Wasser in meinen Schnorchel, und ich muss fürchterlich husten, was der Hai zum Anlass nimmt, um mich herumzuschwimmen. Ich werde panisch. Wo ist Roy Scheider aus dem »Weißen Hai«, der mit solchen Situationen prima umgehen kann?
    Der Hai scheint meine Panik zu bemerken und schiebt mich mit der Schnauze vor sich her. So, dass ich mit dem Kopf bequem aus dem Wasser rage und Luft holen kann. Ich lasse es bewegungslos vor Angst geschehen. Der Hai schwimmt mit mir bis zum Glasbodenboot, wo alle fassungslos an Bord stehen und fotografieren und klatschen. Der Hai schwimmt dann weg. Kurze Zeit später erzählt mir der Glasbodenbootskipper, dass das seit langem der erste Delphin gewesen sei, den er hier gesehen habe.

4
    Übermorgen fliegen wir nach Hawaii! Jubidu! Das wird ein Spaß. Habe alles mit der Verwandtschaft klargemacht, meine eine Cousine will uns die leckersten Gerichte kochen, und wohnen können wir mit allen in den Baumhäusern mit E-Mail-Anschluss. Das Clubschiff ANITA fährt tutend auf und davon, und wir haben noch zwei Nächte in einem herrlichen Hotel mit eigenem Bungalow und eigenem Pool vor uns. Wundervoll! Marius und ich sitzen vor unserem kleinen Häuschen und lesen.
    »Caro«, sagt Marius begeistert. »Die bieten hier Tagestouren zu unbewohnten Inseln an. Wie bei Robinson Crusoe!« Unbewohnte Inseln haben was Magisches an sich. Man hofft insgeheim, zwischen zwei Palmen zufällig einen Schatz zu finden, der nach der Eroberung eines Windjammers von Piraten hier versteckt wurde. Oder wünscht sich, Christian Fletcher käme im weißen Anzug von Bord, nachdem die Bounty angelegt hat, um eine Kokosnuss zu spalten, die wir uns dann brüderlich teilen. Ach nein, das war ja auf Hawaii so. Da fahren wir ja erst noch hin. Oder

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