Globuli statt Pillen
Körper als auch die Seele können betroffen sein, oft sind die Grenzen jedoch fließend.
Verstörende Belastungen
Gerade bei Kindern kann bereits ein Insektenstich, ein Sturz von der Schaukel oder ein großer Schreck einen Schock auslösen, zum Beispiel wenn das Kuscheltier verloren geht, die Eltern im Supermarkt unauffindbar sind oder nachts ein Albtraum die kleine Seele heimsucht. Aconitum ist das erste Mittel, wenn etwas Unvorhergesehenes, Angsterregendes geschieht, das den Betroffenen aus der Bahn wirft und in seiner Handlungsfähigkeit einschränkt.
HAND-IN-HAND-STRATEGIE
Homöopathie kann die klassischen Erste-Hilfe-Maßnahmen wie Schocklagerung, Infusionen zur Aufrechterhaltung des körpereigenen Flüssigkeitsvolumens, den Kreislauf stabilisierende Medikamente und Wundversorgung nicht ersetzen. Aber sie kann – frühzeitig angewandt – helfen, folgenschwere Kettenreaktionen zu verhindern.
Posttraumatische Belastungsstörung
Hinzu gekommen in der Welt schockierender Ereignisse ist die Posttraumatische Belastungsstörung (PTSD). Sie beschreibt Zustände, wie sie bei Hahnemann schon vor 200 Jahren unter der Rubrik »Gemütssymptome« auftauchten. PTSD ist der Klassiker für den Einsatz von Aconitum als Erste-Hilfe-Arznei: Angst, große Furcht vor der Zukunft und dem Tod, die Tendenz, nachts aufzuschrecken, lebhafte Fantasien und all die Vorahnungen und Befürchtungen, die mit dieser Belastungsstörung verbunden sind, passen perfekt in das Mittelbild (mehr dazu ab hier > ) von Aconitum. PTSD umfasst am deutlichsten, worum es in der homöopathischen Schockbehandlung geht: Etwas ist geschehen, womit unsere menschlichen Regulationsmechanismen nicht fertigwerden, etwas, das ein Mensch als Angriff auf Leib und Leben empfindet und dem er sich hilflos ausgeliefert fühlt.
Spüren, was Sie aus der Bahn wirft
Ein Ereignis kann, muss aber nicht extrem sein, um einen Schockzustand auszulösen. An diesem Punkt spalten sich die Auffassungen von Homöopathie und Schulmedizin. Für die Homöopathie ist entscheidend, dass Sie persönlich ein Ereignis als extrem empfinden: ein Autounfall, dessen Zeuge Sie geworden sind, oder ein Film mit erschütternden Bildern. Aconitum ist die Arznei der ersten Sekunden, Minuten und Stunden. Es wird idealerweise eingesetzt, wenn das Gewebe sich noch nicht krankhaft verändert hat, und kann verhüten, dass es dies tut, weil es sofort alle eigenregulatorischen Fähigkeiten des Körpers auf den Plan ruft.
Aconitum ist besonders bewährt bei:
Verletzung; Unfall; Blutverlust; allergischem Schock; Vergiftung; plötzlicher, heftiger Erkrankung; Trauma; Schreck und Schock
Typische Symptome:
Große Angst und Panik mit innerer Unruhe
Große Besorgnis über Symptome, die andere als unbedeutend erachten
Dunkle Vorahnungen und Befürchtungen, die Zukunft betreffend
Angst vor dem Tod
Das gerötete Gesicht wird beim Aufstehen plötzlich blass.
Tachykardie (Puls von über 100 Schlägen pro Minute)
Voller, harter und straffer Puls
Schmerzen in der Brust, die in die linke Schulter ausstrahlen
Atembeklemmung und Kurzatmigkeit
Plötzlicher und heftiger Krankheitsbeginn
Unerträgliche Schmerzen, die in den Wahnsinn treiben
Äußerst empfindliche Sinne (Ohren, Nase)
Heiße Hände und kalte Füße
Nächtliche Angstträume mit Aufschrecken
Einschlafstörungen
Kälteschauer bei Fieber
Modalitäten:
Verschlechterung der Symptome im warmen Zimmer; abends und ganz besonders nachts; beim Liegen auf der betroffenen Seite; durch Musik; Tabakrauch und kalten (Ost-)Wind
Verbesserung im Freien
WAS BESSERT? WAS VERSCHLECHTERT?
Ein wichtiges Kriterium für die Wahl des passenden homöopathischen Mittels (Simillimum)ist die Frage, was eine bestimmte Beschwerde verbessert oder verschlechtert – in der Homöopathie spricht man von Modalitäten.
Anwendung:
Aconitum wird hier als Einmalgabe in der Potenz C30 eingenommen (siehe > ). Es nimmt als homöopathische Schockbremse eine Sonderstellung ein. Die C30 ist vor allem dann erforderlich, wenn Sie ganz plötzlich einen großen Schreck oder Schock erlitten haben – besonders auf der seelischen Ebene.
SCHOCK AUS SCHULMEDIZINISCHER SICHT
Unter einem Schock versteht man einen akuten Sauerstoffmangel in allen lebenswichtigen Organen. Auslöser eines Schocks können ein massiver Blutverlust oder Traumata nach einem Unfall, Herzschwäche, Blutvergiftung oder eine Allergie (anaphylaktischer Schock) sein. Bei einem Schock verengt der Körper die feinsten Blutgefäße,
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