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Glücksgriff

Glücksgriff

Titel: Glücksgriff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Mansell
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zu beeindrucken, atmete sichtbar erleichtert auf, als sie Miranda und die seltsame Wölbung sah, die unter ihren eindeutig kleineren Brüsten zu sehen war.
    »Mission vollbracht«, murmelte Miranda, als sie sich kurz darauf in der Garderobe trafen. Sie holte die Handschuhe schwungvoll hervor und schwenkte sie vor Bev wie eine Trophäe.
    »Dies nennt man um Haaresbreite. Er ist in Eile.« Bev packte die Handschuhe und hielt sie sich misstrauisch unter die Nase. »Gott, wenn er wüsste, wo die waren.«
    Miranda sah beleidigt aus. »Ich habe heute Morgen geduscht.«
    »Nicht du, du Idiotin. Der Obdachlose. Er hat wahrscheinlich seit Wochen keine Seife mehr gesehen.«
    Miranda folgte ihr aus der Garderobe.
    »Super, danke.« Der Mann nahm die Handschuhe und runzelte dann die Stirn. »Sie sind warm.«
    Er sah Bev an. Bev erwiderte verdutzt seinen Blick.
    »Draußen ist es kalt«, warf Miranda hilfsbereit ein. »Sobald Sie angerufen haben, hat Bev sie auf die Heizung gelegt, um sie aufzuwärmen.«
    Bev nickte heftig.
    »Das war nett von Ihnen.« Er grinste sie an.
    »Bev macht sich viele Gedanken«, sagte Miranda. »Außerdem ist sie Single«, fuhr sie fort und zuckte kaum zusammen, als unter der Theke ein Stiletto-Absatz ihren Fuß traf. »Sie würde eine wunderbare Ehefrau abgeben.«
    Als der Kunde fort war, rief Fenn Miranda zu sich.
    »Die Handschuhe wurden also abgeholt?«
    »Mmmh. Ein Glück, dass er kam, bevor ich mit ihnen weggelaufen bin.«
    »Großes Glück.«
    Fenns Gesicht blieb unbewegt, als er seine Aufmerksamkeit wieder dem Haar zuwandte, das er gerade schnitt. Dachte Miranda etwa, er sei blind
und
dumm?
     
    »Was ist das für ein Geruch?« Miranda zog die Nase kraus, als sie in Florence’ Wohnzimmer stürzte. »Man riecht es im ganzen Flur … Himmel, hier ist es sogar noch stärker. Ah, du hattest Besuch.«
    »Ich hatte Besuch«, gab Florence feierlich zu, als Miranda die Teekanne, zwei Tassen und Untertassen auf dem Tisch erblickte. »Elizabeth.«
    »Du Arme. Was war es diesmal«, Miranda streifte ihren Mantel ab, »noch mehr Gutscheine?«
    Elizabeth Turnbull, ihre nächste Nachbarin, war geschieden, Mitte vierzig und widmete die eine Hälfte ihres Lebens wohltätigen Zwecken und die andere dem Parfum, mit dem sie sich ausgiebig besprühte. Sie war eine recht nette Frau, wenn auch ein bisschen herrisch. Überwältigend in jeder Hinsicht.
    »Schlimmer.« Während sie sprach, schob Florence ein paar steife weiße Einladungen über den Tisch. »Eintrittskarten zu einer Cocktailparty. Zwanzig Mäuse pro Kopf, aber sie haben ein paar Promis aufgetan«, sie hob ihre asymmetrischen Augenbrauen, »also ist es offenbar ein Schnäppchen. Man bekommt ein Glas Champagner umsonst und die Möglichkeit, mit den Reichen und Schönen zu verkehren. Und natürlich ist es alles im Namen einer wahnsinnig guten Sache.«
    »Ich bin sicher, es macht auch wahnsinnigen Spaß.« Miranda machte Elizabeths durchdringende Stimme nach. Sie betrachtete die goldgeränderten Einladungen, von denen jede für zwei Gäste galt. »Tatsächlich könnte es ein Spaß werden. Du könntest es vertragen, mal auszugehen.«
    »Oh, ich gehe nicht.«
    »Warum, um Himmels willen, nicht?«
    »Die Party findet in einer Wohnung im dritten Stock statt. Keine Aufzüge in dem Gebäude.« Florence fügte trocken hinzu: »Und auch kein Treppenlift. Die einzige Möglichkeit für mich, da reinzukommen, wäre, wenn mich ein Hubschrauber durch das Dach absetzen würde.«
    »Du hast also achtzig Pfund für die Karten gezahlt und wirst nicht mal dort auftauchen?« Miranda schüttelte verwundert den Kopf. »Ehrlich, und dann nennst du mich ein Weichei.«
    Florence zuckte die Achseln. Sie musste an ihr Image als sarkastisches altes Schlachtross denken.
    »Es war der einzige Weg, Elizabeth loszuwerden, bevor der Gestank ihres furchtbaren Parfums anfing, den Teppich aufzulösen. Ich werde eine Karte Verity und Bruce geben. Die Party findet an ihrem Hochzeitstag statt – diese Art von Promitreffen ist genau das Richtige für die beiden.«

4
    Es half auch nicht, dass Bruce den Kopf schüttelte und ihr sagte, sie sähe schrecklich aus. Jedes Mal, wenn er das sagte, sehnte sich Chloe danach, damit herauszuplatzen, dass er vielleicht auch schrecklich aussähe, wenn er schwanger wäre und seine Frau wollte, dass er abtreibe.
    Doch sie konnte es nicht. Sie traute sich nicht.
    Solange niemand anderer von ihrer Situation wusste, hatte Chloe das abergläubische Gefühl, dass

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