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Glut der Herzen - Roman

Glut der Herzen - Roman

Titel: Glut der Herzen - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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Ihrer Vermutung nicht weit daneben. Ich arbeite mit Schatten-Energie.«
    »Davon hörte ich noch nie.«
    »Ein seltenes Talent, das sehr nützlich sein kann. Mit entsprechendem Energieaufwand kann ich mich für das menschliche Auge unsichtbar machen.«
    »Mir ist klar, dass ein Talent dieser Art in Ihrer Branche sehr hilfreich sein kann.« Sie machte aus ihrer Missbilligung kein Hehl.
    »Ja, es hat mir seit den Anfängen meiner Laufbahn sehr geholfen«, pflichtete er ihr nicht im Mindesten gekränkt bei. »Die Tatsache, dass Sie meine kleine Maskerade durchschauen, ist sehr ermutigend. Ich bin noch nie jemandem begegnet, der das vermochte. Ich glaube, wir könnten gut zusammenarbeiten.«
    »Das bezweifle ich, Sir. Ich kann mir nicht vorstellen, was wir, von unserem Bekannten einmal abgesehen, gemeinsam haben sollten.«

    »Mr Pierce.« Er neigte den Kopf. »Ja. Aber ehe wir unsere Beziehung zu ihm diskutieren, möchte ich mich davon überzeugen, dass ich mit meinen Schlussfolgerungen bezüglich Ihres Talentes richtig liege.«
    Sie erstarrte. »Ich wüsste nicht, was mein Talent Sie anginge, Sir.«
    »Es tut mir leid, Madam, aber die genaue Natur und die Stärke Ihrer Fähigkeiten ist für mich von beträchtlichem Interesse.«
    »Warum?« Ihr Argwohn erwachte.
    »Weil, wenn ich mich nicht irre, die Möglichkeit besteht, dass Sie meinen Geisteszustand und mein Leben retten können.« Er hielt inne. »Sollte Ihnen Ersteres nicht gelingen, nützt mir Letzteres nichts mehr.«
    Mit angehaltenem Atem beobachtete sie die brodelnde Energie seiner Spuren. Kraft und Beherrschung brannten in den Strömen seines Traumlichts. Trübe, für mentale Instabilität typische Schattierungen waren nicht auszumachen.
    »Für mich sehen Sie gesund aus, Sir«, sagte sie spitz. Sie hielt inne, ehe sie fortfuhr: »Allerdings sehe ich, dass Sie unter unangenehmen Träumen leiden.«
    Sofort spürte sie, dass sie ins Schwarze getroffen hatte. »Das erkennen Sie an den Mustern meiner Traumlichter?«
    »Im Traumlicht zeigen sich alle Arten von Leiden. In Ihren Spuren kann ich keine Anzeichen einer geistigen oder körperlichen Krankheit erkennen. Aber starke Träume können auch deutliche Spuren hinterlassen.«
    »Können Sie meine Träume sehen ?« Er schien nicht erfreut.

    Sie verstand. Träume gehörten zu den intimsten menschlichen Erfahrungen.
    »Niemand kann die Szenen fremder Träume sehen«, sagte sie. »Ich nehme nur die psychische Energie Ihrer Emotionen und Empfindungen während des Traumes wahr. Mein Talent übersetzt diese Energie in Eindrücke und Gefühle.«
    Er sah sie lange an. »Empfinden Sie Ihr Talent als beunruhigend?«
    »Sie haben ja keine Ahnung.« Sie ging in ihren normalen Wahrnehmungszustand über. »Was wollen Sie von mir, Sir?«
    »Mein Interesse gilt nicht nur Ihren paranormalen Fähigkeiten. Mich reizt vor allem Ihre Leidenschaft, die Sie für die Rettung anderer Menschen einsetzen.«
    »Ich verstehe wohl nicht...«
    »Mir ist klar, dass Sie sich auf die Rettung junger Frauen aus Bordellen konzentrieren. Ebenso weiß ich, dass ich weder jung noch weiblich bin.«
    »Das ist auch mir nicht entgangen«, sagte sie nun in schärferem Ton. »Wollen Sie mir damit sagen, dass Sie gerettet werden müssen, Sir? Ich habe nämlich große Zweifel, dass ich einem Mann in Ihrer, hm, Position, irgendwie von Nutzen sein kann.«
    Sie hätte schwören mögen, dass er lächelte, obwohl sie dessen nicht sicher sein konnte, da ihn noch immer Schatten umhüllten.
    »Ich bin schon zu weit ins Böse eingetaucht, ist es das, was Sie damit sagen wollen?«, fragte er. »Ich gestehe, dass in mir auch nicht ein Hauch Unschuld ist, den Sie retten
könnten. Aber deswegen bat ich nicht um dieses Treffen.«
    »Warum dann?«
    »Ich wurde vor zwei Monaten sechsunddreißig«, sagte er.
    »Ist das von besonderer Bedeutung?«
    »Es ist das Alter, in dem der Familienfluch zuschlägt - wenn er denn tatsächlich zuschlägt. Mein Vater, mein Großvater und einige Generationen davor wurden verschont. Ich hatte zu hoffen gewagt, dass auch ich davonkäme. Es sieht aber aus, als wäre ich nicht so glücklich.«
    »Ich wüsste wirklich nicht, wie ich Ihnen helfen könnte, Sir«, sagte sie. »Als moderner Mensch glaube ich nicht an Flüche und schwarze Magie.«
    »Um Magie handelt es sich nicht, wie ich Ihnen versichern kann, sondern um verdammt komplizierte Paraphysik. Aber ich hoffe sehr, dass Sie damit umgehen können, Adelaide Pyne.«
    Es vergingen ein, zwei

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