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Glut der Herzen - Roman

Glut der Herzen - Roman

Titel: Glut der Herzen - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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versteht. Besonders einfach ist es,
wenn sich zeigt, dass alle Rechnungen und Unkosten einer bestimmten Wohltätigkeitseinrichtung von einer bestimmten Bank beglichen werden.«
    »Gütiger Himmel. Meine Bank gab meinen Namen preis? Ist denn nichts mehr heilig?«
    »Meiner Erfahrung nach trifft genau das zu, wenn es um Geld geht. In Ihrer Bank ist jemand beschäftigt, der mir zufällig einen Gefallen schuldet. Als er erfuhr, dass ich die Identität der Gönnerin eines bestimmten Mädchenheims in Erfahrung bringen wollte, war er so liebenswürdig, seine Schuld zu tilgen, indem er mir Ihren Namen verriet.«
    »Ich verstehe.« Ihre Worte starrten vor Frostigkeit. »Wickeln Sie alle Ihre Geschäfte so ab?«
    »Wenn möglich, ja. Ich habe alles Geld, das ich brauche, Mrs Pyne. Inzwischen finde ich, dass ein mir geschuldeter Gefallen ein viel wertvolleres Tauschobjekt ist als schnöder Mammon.«
    »Sie bedrohen also unschuldige Menschen wie diesen Bankangestellten und schüchtern sie ein?«
    »Ich dachte, ich hätte mich klar ausgedrückt. Von Drohung war nicht die Rede. Der Mann schuldete mir einen Gefallen.«
    »Nun, ich kann mir denken, dass Drohung und Erpressung nicht weit sind, wenn man einem Verbrecherboss einen Gefallen schuldet.«
    »Kamen Sie schon so selbstgerecht zur Welt, Mrs Pyne, oder haben Sie sich diese Eigenschaft während Ihrer Jahre in Amerika zugelegt?«
    Sie erstarrte. »Sie wissen, dass ich in Amerika lebte?«
    »Der Bankangestellte erwähnte es. Aber ich hätte es ohnehin
erraten. Ich höre bei Ihnen den Anflug eines Akzents heraus. Sie müssen lange im Westen gelebt haben.«
    »Ich verstehe nicht, was dies mit unserem Gespräch zu tun hat.«
    »Ich auch nicht, deshalb wollen wir zu wichtigeren Themen übergehen.«
    »Und die wären?«, fragte sie wachsam.
    »Wie Sie mich retten werden.«
    »Wie sollte ich Sie retten? Immer vorausgesetzt, ich wäre dazu bereit.«
    »Mit etwas Glück wird Ihre Fähigkeit, mit dem Traumlicht zu arbeiten, meine Rettung sein.«
    »Ich gebe zu, dass ich eine Traumlicht-Deuterin bin«, sagte sie. »Doch es besteht ein riesiger Unterschied zwischen dem Erkennen der Reste von Traumenergie und der Fähigkeit, die Ströme dieses Ultralichts zu lenken.«
    »Ich bin überzeugt, dass Sie beides können«, erwiderte er.
    »Wieso glauben Sie das?«
    »Meine Theorie wurde gestern Morgen bestätigt, als ich von dem Mann hörte, den man bewusstlos in der Gasse hinter dem Bordell an der Avery Street fand.«
    »Er ist nicht tot«, stieß sie hervor. »Ich hätte es wissen müssen...« Sie verstummte jäh, als sie merkte, dass sie schon zu viel gesagt hatte.
    »Er lebt, doch seine Nerven sollen von den Albträumen, die er durchlebte, als er in tiefem Schlaf lag, völlig zerrüttet sein. Seine Gefährten versuchten stundenlang, ihn zu wecken.«
    Adelaide umklammerte den Griff ihres Schirmes fester.
»Er versuchte, mich zu packen, als ich in die Gasse hinunterlief und fliehen wollte. Er behauptete, er hätte mich an dem Abend schon einmal gesehen und etwas merkwürdig an mir gefunden, wie er es formulierte. Ich erkannte ihn als den Handlanger, den die Mädchen im Bordell am meisten fürchteten. Wie ich hörte, konnte er sehr brutal vorgehen. Ich verstehe nicht, wie Sie die Verbindung zu mir fanden.«
    »Die Gerüchte, die ich hörte, ließen mich vermuten, dass nur ein Mensch mit psychischem Talent ihn außer Gefecht gesetzt haben konnte. Wie ich hörte, wies er keine Spuren von Gewaltanwendung auf. Da er immer noch von lebhaften Albträumen faselt, bin ich überzeugt, dass die Person, die ihn in diesen Zustand versetzte, sehr wahrscheinlich mit Traumlicht arbeitet.«
    »Ich verstehe.«
    »Dieser spezielle Handlanger hat Menschen getötet, Mrs Pyne«, sagte er ruhig. »Sie hatten verdammtes Glück, dass Sie die Begegnung überlebten.«
    Sie sagte nichts darauf.
    Er vergeudete seine Zeit, wenn er ihr die Waghalsigkeit ihres Vorgehens vor Augen führen wollte. Bleib beim Thema, ermahnte er sich. Wenn die Lady dumme Risiken eingehen möchte, ist das ihre Sache. Aber aus irgendeinem Grund war es leichter, Adelaide Pyne in Gedanken ihrem Schicksal zu überlassen, als es wirklich zu tun.
    »Warum haben Sie Mr Pierce kontaktiert, wenn Sie meine Identität schon kannten?«, fragte sie.
    »Ich legte Wert auf eine förmliche Vorstellung. Er war einverstanden, dieses Treffen zu arrangieren.«

    »Weil Sie Verbündete sind?«
    Er wusste, dass ihr die Antwort nicht gefallen würde. »Auch Mr Pierce

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