Glutheißer Höllentrip
besorgt.
„Natürlich, alle sind putzmunter“, log Pete. „Aber nicht mehr lange, Miller. Und wenn hier die ersten Köpfe rollen, dann wird man Sie dafür verantwortlich machen.“
„Könnten Sie nicht wenigstens die Frauen freilassen, Mister?“
„Hier wird nicht verhandelt, wir sind nicht auf dem Basar. Also, in einer Stunde ist das Geld abholbereit bei Ihnen. Kapiert?“
„Das ist kaum zu schaffen, wir …“
„Sie werden das schon hinkriegen, Miller. Ich habe unbegrenztes Vertrauen in Ihre Fähigkeiten“, höhnte Pete. Dann brach er das Telefonat ab und schaute auf die Uhr. „So, das reicht. Die Zeit hat nicht ausgereicht, um das Handy orten zu können. Wir lassen die Busgesellschaft noch in ihrem eigenen Saft schmoren, Männer. Die werden blechen, darauf verwette ich meinen Kopf.“
„Eine Million Mäuse, ich werde irre“, trompetete Henry. „Mann, dann werde ich die Puppen tanzen lassen. Ich kaufe mir eine neue Identität, gehe vielleicht zum Gesichtschirurgen. Ich kenne da einen, der nicht viele Fragen stellt, wenn man Bares auf den Tisch des Hauses legt. Dann besorge ich mir noch einen falschen Pass und verschwinde irgendwohin, wo es Palmen, Meer und jede Menge hübsche Señoritas gibt.“
Pete nickte grinsend. Dann wandte er sich an Jay. „Und was ist mit dir? Weißt du schon, was du mit deinem Anteil anfangen willst?“
Der Schwarze zog Unheil verkündend die Augenbrauen zusammen. „Keine Ahnung, Pete. Ich denke schon die ganze Zeit darüber nach, ob hier etwas gewaltig faul ist.“
„Wie meinst du das?“, fragte Pete unbekümmert. „Es läuft doch gut. Ich bin sicher, dass die Busgesellschaft zahlen wird.“
„Das schon, Pete. Aber irgendetwas stimmt nicht mit dieser Kathy. Und mit David.“ Jay deutete mit der Mündung seiner Waffe auf den Undercover-Cop.
„Als David aus der Höhle kam, hatte er den Arm um Kathy gelegt. Es sah so aus, als ob die beiden ineinander verknallt wären. Aber er hat das angeblich nur gemacht, weil sie sich den Fuß verstaucht hat. Doch eben gerade hat sie überhaupt nicht mehr gehinkt.“
Kathy war geschockt, denn Jay hatte recht. Auf dem Weg zum Bus hatte sie so getan, als ob sie nicht richtig laufen könnte. Aber als Pete sie eben den Mittelgang hinuntergezerrt hatte, war sie in der Aufregung völlig normal gelaufen.
„Das ist doch totaler Blödsinn“, rief David.
Pete kniff die Augen zusammen und richtete seine Pistole auf den Undercover-Cop. „Das wird sich zeigen, mein Freund. Was hast du denn da eigentlich in deiner Jeans? Leer doch bitte mal deine Taschen aus.“
Und um seiner Forderung Nachdruck zu verleihen, richtete er seine Waffe langsam auf David.
9. KAPITEL
Davids Hände öffneten und schlossen sich. Ob er gerade daran gedacht hatte, sich auf Pete zu stürzen? Kathy hoffte, dass er sich beherrschen konnte. Sowohl der Anführer als auch Jay zielten mit ihren Pistolen auf den Undercover-Cop. Selbst wenn David einen von ihnen entwaffnen konnte – der andere würde ihn garantiert erschießen. Und in dem engen Bus war es praktisch unmöglich, das Ziel zu verfehlen.
Kathy sprang auf, ohne nachzudenken. „David, mach keinen Blödsinn!“
Sie merkte selbst, wie panisch sich ihre Stimme anhörte. Ja, David bedeutete ihr sehr viel. Zuvor hatte Kathy es geschafft, ihre Gefühle unter Kontrolle zu behalten. Doch damit war es jetzt vorbei – in diesem Moment, als Davids Leben unmittelbar bedroht war.
Pete warf ihr einen genervten Seitenblick zu und schnauzte: „Halt deinen Schnabel und setz dich wieder hin, Kathy.“ Dann wandte er sich sofort wieder David zu und befahl ihm: „So, und jetzt leerst du deine Taschen aus, David. Oder brauchst du eine Extraeinladung?“
David hob die Schultern. Sein Gesichtsausdruck wirkte wie versteinert. Dann zog er das Smartphone aus der Jeanstasche.
Pete riss seine Augen auf. „Wo hast du das Telefon her?“
„Es gehört irgendeinem Passagier, ich habe es vorhin eingesammelt.“
Der Anführer warf einen Blick in die Tüte mit den erbeuteten Handys und nickte. Dann sprang er auf David zu und rammte ihm seine linke Faust in die Magengrube. Der junge Polizist wurde durch den unerwarteten Angriff überrascht und ging zu Boden.
„Ich kann es nicht ausstehen, wenn man mich verschaukeln will, David!“, sagte Pete kalt. „Hältst du mich für total dämlich? Ich habe die verdammten Handys natürlich gezählt, nachdem du sie eingesammelt hast. Da fehlt kein einziges.“
„Ich habe es mir schon
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