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Gnadenlos: Auf der Flucht (German Edition)

Gnadenlos: Auf der Flucht (German Edition)

Titel: Gnadenlos: Auf der Flucht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cherry Adair
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Polizei rufen.«
    Der Mann, der ihm am Nächsten stand, lachte. Abgesehen von dessen Körpergeruch, der einem die Tränen in die Augen treiben konnte, stank er zusätzlich nach Zigaretten. »Wir brauchen deine Erlaubnis nicht, pendejo «, sagte der leitende Guerilla langsam, die englischen Worte bedachtsam gesprochen. »Wir nehmen uns sowieso, was wir wollen.« Er wies mit dem Kinn auf die beiden Männer, die den Raum durchsuchten. Einer steckte Zaks Brieftasche ein, die auf dem Nachttisch lag, ein anderer nahm seine Armbanduhr in Besitz. Die Rolex besaß zwar einen sentimentalen Wert, aber Zak war nicht bereit, dafür zu sterben.
    Die Frau schrie empört auf, als einer der Wächter nach ihrer Brust griff. Zak beschloss, diesen Hurensohn zuerst umzubringen. Er war erstaunt, dass sie noch nicht absolut hysterisch geworden war, wusste aber, dass es nur noch eine Frage der Zeit war. »Ganz ruhig. Lassen Sie die Dame gehen.« Er machte die universell gültige Geste für Geld, indem er die Finger aneinanderrieb. »Unten im Safe habe ich noch mehr …«
    Der Mann stieß sie mit einer obszönen Bewegung, über die Zak lieber nicht nachdenken wollte, in dessen Richtung. »No hay bolos suficientes aquí, marica.«
    Zak sprang gerade noch rechtzeitig auf, um sie mit einem Arm aufzufangen. Ihr ganzer Körper zitterte vor Entsetzen. Und er konnte nichts dagegen tun. Sein Tonfall blieb dennoch unpersönlich. »Reiß dich zusammen. Deine Angst gibt ihnen nur noch mehr Nahrung.«
    »Ich kann nicht …« Sie sackte in seinem Arm zusammen.
    »Himmel. Du wirst doch nicht ohnmächtig, oder? Nicht ohnmächtig werden, in Gottes Namen!«
    »¡Ya basta con la puta charla!« , fauchte der Befehlshaber, dem das Geplauder gar nicht gefiel. Er hob die Uzi und richtete den Lauf auf sie beide.
    Zak ließ sie los, doch sie blieb an seine Seite gelehnt. »Reiß dich am Riemen, und zwar schnell.« Wie Frauen es meistens taten, verschärfte sie die Situation, ohne es zu wollen.
    Der Guerilla bedeutete ihnen mit seiner Waffe, auseinanderzugehen. Ihre Fingernägel bohrten sich in Zaks Taille, als sie sich an ihn klammerte wie ein Affenbaby. Der Mann gab den beiden Typen ein Zeichen. Blaues Halstuch und Goldzahn sahen aus wie gleichermaßen potthässliche eineiige Zwillinge. Sie machten sie von ihm los.
    Sie verfluchte ihn und kämpfte mit allen Mitteln. Während ihr blondes Haar durch die Luft peitschte, stieß sie einen zusammenhanglosen Mischmasch aus spanischen und englischen Wörtern aus. Die Männer schoben sie in eine Ecke und hielten sie dort in Schach.
    Acadia Gray presste ihren nackten Rücken gegen die kalte Betonwand, als sie unbeabsichtigt Blickkontakt zu einem der Männer herstellte, der sie in die Ecke gedrängt hatte. Er grinste anzüglich, leckte sich die Lippen und rieb sich vielsagend den Schritt. Ihr stieg die Galle die Kehle hinauf, als er sie mit gierigem Gesichtsausdruck anschaute.
    Bestürzt sah sie sich um und versuchte verzweifelt, nicht zu hyperventilieren, während sie überlegte, wem sie ihren verflixten Lottogewinn anbieten sollte. Denn, das war so sicher wie das Amen in der Kirche, deswegen waren sie hier in ihrem Zimmer. Irgendwie hatten sie von ihrem Geldsegen gehört oder gelesen, und jetzt waren sie gekommen, um sich diesen abzuholen. Woher sie allerdings wussten, dass Acadia sich genau hier befand, so weit von Kansas entfernt, war ein Rätsel, das zu lösen ihr momentan die Zeit fehlte.
    Ihr Mitgefangener versuchte – vergeblich! –, um ihre Befreiung zu verhandeln. Auf Englisch , um Himmels willen! Er hätte wenigstens versuchen können, die Sprache des Landes zu lernen, das er besuchte. Es war offensichtlich, dass die Männer nicht viel von dem verstanden, was er sagte. Aber starrköpfig wie er war, ließ er sie nicht einmal versuchen, mit den Soldaten in der Sprache zu sprechen, die sie wochenlang gelernt hatte.
    Sein Ego würde sie noch beide umbringen, oder Schlimmeres. Acadia gab langsam die Hoffnung auf, dass er ihre Rettung sein und sie lebendig hier rausholen würde. Er machte überhaupt nichts Sinnvolles, sondern stand nur nackt da und streckte die Hände in die Luft.
    Es war nicht einfach, nachzudenken, während sie beinahe verrückt vor Angst war. Ihr Herz raste wie wahnsinnig, sie spannte die Muskeln an und versuchte, ihren zitternden Körper unter Kontrolle zu bekommen.
    Es funktionierte nicht.
    Untypischerweise hatte sie in den letzten vierundzwanzig Stunden eine Reihe grundfalscher Entscheidungen

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