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Gnadenlos (Sara Cooper)

Gnadenlos (Sara Cooper)

Titel: Gnadenlos (Sara Cooper) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Richartz
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Rakesch, der ihr ihr Horoskop erstellt.“
    „Oh mein Gott,“ stieß Sara aus.
    „Ist schon in Ordnung, sie hat ja auch ihre guten Seiten. Und solange Sie mich nicht Ulysses nennt, krieg ich das hier schon hin.“
    „Bedank dich bei deinen Eltern“, sagte Sara schmunzelnd, als plötzlich Tom hinter ihr stand.
    „Auch ein Bier?“, fragte er.
    „Wer war das?“, wollte Matt sofort wissen.
    „Ach, Tom Jackson. Der Privatdetektiv von Rick. Du weißt schon. Wir haben uns jetzt zusammen auf die Suche nach Mia gemacht.“
    Matt stutzte eine Sekunde. „Ach so“, erwiderte er etwas skeptisch.
    Sara registrierte den argwöhnischen Ton und wollte das Gespräch so schnell wie möglich beenden. „Schatz, ich ruf dich morgen an, in Ordnung?“
    „Hm, ist gut. Schlaf schön.“
    Mit einem Seufzen klappte sie ihr Handy zu.
    Tom hatte sich neben sie gesetzt. „Sorry, ich wollte nicht stören.“
    Sie schüttelte den Kopf. „Sie haben nicht gestört, und ich bin unendlich dankbar für dieses Bier.“
    Er lächelte und reichte es ihr rüber. „Wir können das förmliche Sie gerne weglassen“, sagte er fragend, „also, wenn Sie nichts dagegen haben?“
    Sara lächelte ihn an. „Sehr gerne.“ Sie tranken einen Schluck und blickten schweigend in den blutroten Himmel, der jede Sekunde in ein tiefes Schwarz übergehen würde. Schließlich unterbrach Tom die Stille. „Weißt du, Thailand ist nicht das Paradies, für das es viele halten. Jeden Tag passieren hier viele schlimme Sachen. Hier gibt es so viel Armut, Elend, Gewalt und Prostitution. Aber das scheint die Touristen nicht zu stören.“ Er stocherte mit seinem Schuh im Sand.
    „Also alles wie in San Diego“, entgegnete Sara trocken. „Seit wann lebst Du hier?“ Sie blickte ihn von der Seite an, während sie einen großen Schluck von ihrem Bier nahm.
    Mit geschlossenen Augen lehnte er sich zurück. Schließlich sagte er nur „zu lange, viel zu lange“, und blickte in den Himmel. Mittlerweile war es dunkel geworden und die ersten Sterne waren zu sehen.
    „Und woher kennst du Rick?“
    Tom stand auf, als wollte er weiteren Fragen aus dem Weg gehen. „Das erzähle ich dir, nachdem ich eine lange Dusche genommen habe und wenn ich ausgeschlafen bin. Aber nur soviel, was dich angeht, hat er sich getäuscht.“
    Sara stutzte. „Wie meinst du das?“ Sie sah ihn erwartungsvoll an.
    „Naja, er hat dich als eher zugeknöpft und wenig kommunikativ beschrieben.“ Er lächelte. „Gute Nacht, Detective Cooper. Morgen wird ein langer Tag.“
    Sara nickte ihm nur zu, während er zur Hütte schlenderte. „Zugeknöpft“, murmelte sie kopfschüttelnd vor sich hin, während sie Tom nachblickte. Sieben Hütten standen nebeneinander im Sand, alle auf Holzpfeilern. Dahinter war nichts als Wald. Tom ging die wenigen Stufen hoch, stellte die leere Flasche Bier vor der Tür ab und verschwand.
    Sara blieb noch eine Weile sitzen, genoss die Ruhe und dachte über Ricks Worte nach. Im Grunde wusste sie, dass er Recht hatte.
    Sie war kein sonderlich kommunikativer Mensch, eher reserviert. Selten zeigte sie Interesse an anderen Menschen und sie vertraute fast niemandem. Daher wunderte sie sich auch ein wenig über ihr Verhalten Tom gegenüber. Sie hatte ihn gerne um sich, redete gerne mit ihm und wollte mehr über ihn wissen. Aber das war in so einer Ausnahmesituation wahrscheinlich normal. Mit wem sollte sie hier auch sonst sprechen? Der Mond stand hoch über dem Meer. Das Bier wirkte beruhigend auf sie, doch langsam wurde ihr kalt und immer mehr Mücken nahmen den Kampf mit ihr auf. Sie entschloss sich, auch schlafen zu gehen. Ihre Hütte war spärlich ausgestattet, in dem mondhellen Raum stand ein Bett und an der Decke war ein Moskitonetz angebracht. Ein Hocker und eine Steckdose vollendeten das Bild. Sara lud ihr Handy auf. Die Duschen befanden sich draußen neben den Hütten. Während sie sich die Zähne putzte, überlegte sie, ob sie jemals so gehaust hat. Die Einfachheit gefiel ihr. Sie ließ sich geschafft in ihr Bett fallen. Das Moskitonetz hing wie eine Glocke über ihr und hüllte sie sicher ein. Sie schloss die Augen und lauschte den unendlich vielen Geräuschen draußen im Wald. Jedes Tier schien einen anderen Laut von sich zu geben. Da war ein Summen, Zirpen, Klopfen, Trampeln. Während Sarah noch darüber nachdachte, von welchem Tier welcher Ton kam, schlief sie ein.
    Sara riss die Augen auf. Ein Lichtstrahl schien in ihr Gesicht, blendete sie. Ihr Herz hämmerte.

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