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Godspeed Bd. 1 - Die Reise beginnt

Godspeed Bd. 1 - Die Reise beginnt

Titel: Godspeed Bd. 1 - Die Reise beginnt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beth Revis
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Tränen kullern über Amys Gesicht. »Das habe ich ganz vergessen! Meine Eltern, unten im Kryo-Deck! Ich war den ganzen Tag nicht bei ihnen! Wenn ihnen etwas passiert ist? Wie konnte ich sie nur vergessen?«
    Ich nehme ihr Gesicht in beide Hände und hebe es leicht an, damit sie mir in die Augen sieht.
    »Beruhige dich«, sage ich so gelassen, wie ich nur kann. »Harley war den ganzen Tag auf dem Kryo-Deck. Mach dir darüber jetzt nicht auch noch Sorgen. Ich übernehme die nächste Wache und bleibe die Nacht über dort.«
    Amys Blick huscht zwischen meinen Augen hin und her.
    »Ich bin so nutzlos«, seufzt sie. »Ich kann nichts anderes tun, als mich hier zu verstecken und zu weinen wie ein kleines Mädchen! Sieh mich doch an! Es ist hoffnungslos! Ich werde meine Eltern nicht retten können, ich habe keine Ahnung, wer die Eingefrorenen umbringt und dieses Schiff – das ist das Schlimmste, weil ich hier für den Rest meines Lebens festsitze, umgeben von Leuten, die unter Drogen stehen, bis sie in den vierten Stock gehen, um zu sterben!«
    »Wir werden es herausfinden«, verspreche ich und senke den Kopf, damit ich ihr in die Augen sehen kann. »Gib nicht auf. Du bist nicht nutzlos.«
    Ich werfe einen Blick zur Wand auf die Liste, die Amy dort mit schwarzer Farbe aufgestellt hat.
    »Du bist diejenige, die die Lösung finden wird. Arbeite weiter daran. Finde heraus, was diese Leute verbindet.« Ich hole die schwarze Farbe und den Pinsel vom Schreibtisch, drücke ihr beides in die Hand und deute auf die Namen an der Wand. »Du kannst das. Und denk daran, du bist aufgewacht und hast überlebt. Vielleicht solltest du gar nicht auftauen; vielleicht war das ein Unfall oder so was. Du bist diejenige, die nicht in diese Liste passt. Versuch herauszufinden, was die anderen Leute verbindet, nachdem du dich selbst von der Liste gestrichen hast.«
    Amy betrachtet ihre Liste noch eine Weile, dann nickt sie langsam.
    Ich stehe über ihr und nach kurzem Zögern beuge ich mich über sie und küsse sie auf den Kopf. Sie schaut zu mir auf und mein Herz macht einen Sprung. Das gibt mir so viel Hoffnung für die Zukunft, dass es für uns beide reicht.
    »Ich gehe nach unten und wache über deine Eltern. Du musst dich ausruhen«, sage ich. Als ich ihre Wange berühre, kuschelt sie sich an meine Hand. »Du schaffst das schon«, füge ich noch hinzu und hoffe, dass sie mir glaubt.
    Ich hoffe, dass ich mir glaube.

67
    Amy
    Ich habe mir zuerst meine Verdächtigenliste vorgenommen, aber das hat nichts ergeben. Es ist der Älteste oder vielleicht sind es der Älteste und Doc zusammen.
    Aber wieso ? Wenn ich den Grund kennen würde, wüsste ich auch, was ich tun muss.
    Ich habe die Wand angestarrt, bis mir die Worte vor den Augen verschwommen sind. Ich habe alle Informationen hinzugefügt, die ich in ihren Akten finden konnte, sogar die, die eigentlich bedeutungslos sind. Aber es sind sicher keine zufälligen Opfer. Der Älteste und Doc überlassen nichts dem Zufall.
    Mit dem nassen Pinsel in der Hand schlafe ich ein.
    AMY MARTIN
    Nummer 42
    Mädchen
    siebzehn
    rote Haare
    weiß
    durchschnittliches Aussehen
    kein Teil irgendeiner Mission
    unbedeutend
    Florida, Colorado
    überlebt
    WILLIAM ROBERTSON
    Nummer 100
    Mann
    57 Jahre
    hispanisch
    98 Kilo
    Führungsspezialist
    US-Marine
    Mission: Offensive Taktik
    Sponsor: FRX
    FRX-Herkunftsland: USA
    Tot
    EMMA BLEDSOE
    Nummer 63
    Frau
    34 Jahre
    schwarz
    71 Kilo
    Taktik-Spezialistin
    FRX-Herkunftsland: Südafrika
    überlebt
    THEO KENNEDY
    Nummer 26
    Mann
    66 Jahre
    weiß
    131 Kilo
    Waffenspezialist für Biowaffen
    Wohnort beim Start: Colorado
    FRX-Herkunftsland: England
    Tot

68
    Junior
    Das Kryo-Deck ist still, so still, dass ich mir wie ein Eindringling vorkomme.
    »Harley?«, rufe ich. Wo steckt er? Er soll doch Wache halten und auf die Eingefrorenen aufpassen.
    Es bleibt still.
    Erst gehe ich durch die Gänge mit den Kryo-Kammern, dann werde ich schneller, und auf Höhe der Siebziger renne ich schon in vollem Tempo an den Türchen vorbei und schreie Harleys Namen. Meine Panik wird von einem grässlichen Gefühl in der Magengegend begleitet. Mit jedem hämmernden Schritt stelle ich mir dieselbe Frage:
    Was soll ich machen, wenn der Mörder jetzt zu lebendigen Opfern übergegangen ist?
    Ich sprinte um die Ecke und rechne fest damit, Harleys Körper in einer Blutlache liegend vorzufinden.
    Nichts.
    Ich mache mir bestimmt vollkommen unnötig Sorgen. Er wird an der Außenluke sein. Mir schlägt das

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