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Goebel, Joey

Goebel, Joey

Titel: Goebel, Joey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heartland
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um dir zu helfen, anderen Menschen zu helfen. Mein Portemonnaie wird der ganzen Menschheit gehören. Ich werde Blue Genes Gebäude wieder öffnen. Wenn du dieses eine Kind leben lässt, werde ich tausend Gebäude für die Menschen eröffnen. Eintausend Villen werde ich kaufen. Keine für mich, alle für sie, deine Sanftmütigen.
    Wenn das nicht genügt, nimm mich! Nimm mein Leben statt Arthurs Leben! Schicke noch in dieser Sekunde die Krankheitskeime in meinen Körper! Wirf eine Wasserstoffbombe nur auf meinen Kopf, und lass mich die volle Wucht spüren! Lösch mich aus!
    Ich habe deine Botschaft falsch ausgelegt, und wenn ich nicht dazu ausersehen bin, deinem planetaren Fürsten den Weg zu ebnen, damit er uns erretten kann, dann erlaube mir, dir meine unbedeutende Seele statt der meines Sohnes anzubieten. Verwirf meine Bestimmung. Mache mich zum Bürgermeister des verschlafensten Nestes in der finstersten Ecke deines Universums. Mach mich zu gar nichts. Lass ihn einfach nur leben.
    [696] Lieber Herr, vergib mir. Alle meine Verfehlungen. In diesem Jahr habe ich mich von meinen alten Sünden einfangen lassen. Ich wurde fehlgeleitet. Dieser schreckliche Traum. Meine Mutter hatte ihn immer und immer wieder, eine Nacht nach der anderen. Mir fehlt immer noch der Durchblick. Weder weiß ich, was er bedeutet, noch habe ich Hoffnung, erleuchtet zu werden. Doch ich erkenne jetzt, dass unsere kleine Familie nichts weiter ist als eine einzelne Träne in der Wanne namens Kosmos. Selbst wir können von dem Behemoth der Geschichte gepackt und verschlungen werden. Man hat uns vorgegaukelt, ich sei ein echter Krieger, aber ist das nicht die Torheit jeder Epoche? Ein Traum ist nichts weiter als Wunscherfüllung, und wir hielten ihn für deinen göttlichen Wunsch. Doch wenn ich dieses niedergestreckte Kind betrachte, fühlen sich meine Augenhöhlen an wie Judaslöcher und sonst gar nichts.
    Arthur ist zu jung für dieses Schicksal. Ist dies die Lektion, die du uns immer wieder lehren willst, dass wir für alles zu jung sind? Sollte das der Fall sein, dann lass mich altern, Herr.«
    John brach ab, als er hörte, wie jemand das Zimmer betrat, aber sofort wieder ging. Er schaute kurz zur Decke hinauf und flüsterte: »Ich gelobe, Herr im Himmel, wenn er überlebt, werde ich bis ans Ende meiner Tage nichts anderes tun, als für deine Kinder zu sorgen.« Dann stand er auf und sah sich im Flur um.
    »Blue Gene.« Blue Gene drehte sich um, die dunklen Augen wirkten müde, und der buschige, braune Schnauzbart hing traurig herab.
    »Hey, John.«
    [697] »Brauchst du etwas?«
    »Nein. Ich wollte nur nachsehen, ob du etwas brauchst.«
    »Nein. Möchtest du dich zu mir setzen?«
    »Warum nicht.«
    Blue Gene nahm in einer Ecke Platz und sah überallhin, außer auf Arthur und die Schläuche.
    »Wie geht’s dir?«, fragte John.
    »Kann nicht klagen. Und dir?«
    »Erschöpft. Als hätte ich an einem Marathonlauf teilgenommen. Allerdings fühle ich mich meistens so.«
    »Ich auch.«
    »Weißt du, ich frage mich, ob du das nicht von mir geerbt hast.«
    »Kann man Müdigkeit erben?«
    »Ich glaube, man kann alles erben. Ich habe mir Sorgen gemacht, dass du als Alkoholiker endest, weil das angeblich erblich ist. Bist du’s?«
    »Was? Ein Alkoholiker?«
    »Ja.«
    »Nein. Nicht dass ich wüsste.«
    »Was ist mit Sozialphobie? Hast du die?«
    »Ich glaub’s nicht. Hattest du das an Halloween? Eine Sozialphobie?«
    »Ja. Nicht nur, aber unter anderem.«
    »Wie lange hast du das schon?«
    »Schwer zu sagen. Das erste Mal fiel mir mein schwaches Nervenkostüm in der Kirche auf, als ich klein war. Weißt du noch, wie wir beim Vaterunser immer unsere jeweiligen Nebenleute an den Händen halten mussten?«
    »Klar.«
    [698] »Meine Mom hielt meine Hand auf einer Seite, und irgendein mir unbekannter Typ hielt die andere Hand, und diese Hand, die der Fremde hielt, fing an zu zittern. Das war mir so peinlich. Von da an bekam ich in der Kirche jedes Mal Nervenflattern, und in der Schule wurde es auch immer schlimmer.«
    »Hm. Nö, das Problem hab ich dann wohl nich.«
    »Das ist gut. Ich habe so viele gesundheitliche Probleme. Vermutlich sagt man das dazu. Ich hatte immer Angst, dass sie über meine Gene an dich und Arthur weitergegeben werden.« Blue Gene schaute verblüfft, die gerunzelte Stirn schob den Schirm seiner Mütze hoch. »Ich weiß. Das zu glauben fällt dir wahrscheinlich schwer… dass ich mir um dich Sorgen gemacht habe. Doch es stimmt. Du bist

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