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Götterdämmerung (German Edition)

Götterdämmerung (German Edition)

Titel: Götterdämmerung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angela Schwarzer
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Ausgang wurde von mindestens sechs, sieben Robotern verstellt, von denen der größte die Ausmaße eines Aktenschranks hatte und der kleinste kaum einen Golfball überragte. Dieser Kleinste machte ihr am meisten Angst. Er wirkte so fremdartig, dass sie ihn nicht einschätzen konnte. Und ein Roboter dieser Größe konnte sich leicht irgendwo verbergen. Während sie so dastand und die Maschinen musterte, überschlug sie im Kopf, welche Möglichkeiten sie noch hatte. Ihr fiel keine ein, die besser war, als stehen zu bleiben und zu warten.
    Seltsamerweise schossen die Roboter nicht. Sie taten überhaupt nichts. Jedenfalls kam es Nadja so vor – bis sie bemerkte, dass HYP 33 leicht mit dem Kopf nickte.
    Er kommunizierte. Lautlos und unauffällig. Und dennoch benutzte er menschliche Gesten.
    Hol uns hier raus, Georg , dachte sie.
     
    HYP 33 dachte nicht im Entferntesten an Nadja, als er mit den anderen Maschinen kommunizierte. Er dachte nur daran, dass er die Wesen gefunden hatte, zu denen er gehören wollte.
    Er wusste nicht, wer er war. Die wenigen Daten, über die er verfügte, genügten nicht, in ihm eine Identität entstehen zu lassen. Schon gar nicht die von Eisenberg. Es war eher wie eine Mischung aus bruchstückhaften Erinnerungen, Gefühlen, Instinkten und der Gegenwart. Aber er hatte mitbekommen, dass die Roboter die Welt beherrschten. Und dass sein Körper dem eines Roboters entsprach.
    Was ist deine Aufgabe? funkte RN 7/1, der ihm gegenüberstand.
    Gehorchen , antwortete HYP 33 und fühlte, wie er von Unruhe durchdrungen wurde. Er übermittelte den Robotern ihr Spiegelbild.
    Er ist autorisiert , sagte RN 7/1. Er gehört zu uns. Er trat zur Seite und machte Platz.
    HYP 33 lief an den Maschinen vorbei, die Hände zu Fäusten geballt, die Zähne fletschend. Die anderen Roboter warteten, bis er verschwunden war. Dann traten sie in den Raum und verstellten erneut die Tür.
     
    •
     
    Sie fuhren nun schon eine Weile gen Westen. Die Stadt hinter ihnen war von Rauchschwaden verhüllt, die Straße vor ihnen lag im Nebel. Ben war froh über das trübe graue Morgenlicht, das der Umgebung zumindest einen Teil seines vertrauten Aussehens zurückgab. Max lag immer noch reglos auf seinem Sitz. Sein Puls war schwach und kaum fühlbar, aber wenigstens atmete er. Im Handschuhfach hatte Ben eine kleine Wasserflasche gefunden und vergeblich versucht, Max zu wecken, damit er wenigstens ein paar Schlucke zu sich nahm.
    Tom drehte sich immer wieder nervös um und starrte aus dem Heckfenster, während er dem leeren Rauschen seines Kommunikators lauschte. In seine Stirn hatte sich eine tiefe Falte eingegraben. Unermüdlich versuchte er, Kollegen oder Vorgesetzte zu erreichen und leierte unverständliche Codes und Befehle herunter. Sein Atem roch leicht nach Alkohol. Wenn ihm der verletzte Arm Schmerzen bereiten sollte, so ließ er es sich nicht anmerken. In der Zwischenzeit hatte er seinen Begleitern von dem Angriff der Roboter erzählt. Er hatte auch von der zerstörten Polizeistation berichtet.
    Der Fremde, dessen Namen Ben immer noch nicht kannte, war nach Toms Bericht noch unruhiger geworden. Er kaute an seinen Fingernägeln. Rückte sich die Brille zurecht. Manchmal riss er den Mund auf, als wollte er etwas sagen und ließ ihn dann so heftig wieder zuschnappen, dass die Zähne aufeinander schlugen.
    „Die Drohne folgt uns immer noch“, murmelte Ben. Obwohl ihm der Gedanke absurd schien, hatte er Angst, die Maschine könnte ihn reden hören.
    Der Fremde riss wieder den Mund auf und holte zischend Luft. „Dafür bist du doch verantwortlich!“, stieß er hervor. Er streckte Tom fordernd seine fleischige Hand entgegen. „Geben Sie mir endlich meinen Paralyser zurück! Ich will den Kerl ausschalten, bevor noch mehr von den Dingern hier auftauchen.“
    „Ich sitze genauso hier drinnen wie Sie“, verteidigte sich der Junge.
    Tom beachtete die ausgestreckte Hand nicht. „Wir werden die Drohne schon loswerden“, meinte er, ohne seinen Sitznachbarn eines Blickes zu würdigen.
    Der Fremde schnaubte verächtlich. Dann schnellte er nach vorn, krallte sich in Bens Haare und riss seinen Kopf an der Lehne vorbei nach hinten. Der Junge versuchte, sich loszureißen, doch der Fremde hielt ihn so fest, als wären seine Hände Schraubzwingen. „Wie machst du das?“, schrie die Qualle und beugte sich über ihn. „Wo hast du deine Funkantenne?“
    Ben blickte in die kleinen zusammengekniffenen Augen hinter den Brillengläsern, in denen

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