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Götterfluch 2 - Die dunkle Priesterin

Götterfluch 2 - Die dunkle Priesterin

Titel: Götterfluch 2 - Die dunkle Priesterin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Jacq
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siegen. – So lautete also der letzte Teil der Schrift.
    »Ladike ist der frühere Name von Königin Tanit«, erinnerte sich die Gottesdienerin. »Dann gärt der Verrat also im Herzen unseres Landes!«
    »Wir müssen den Pharao so schnell wie möglich warnen«, sagte Kel.
    »Ich fürchte, dafür ist es schon zu spät.«
    »Lasst Richter Gem zu Euch kommen, Majestät, und überredet ihn, sofort nach Sais aufzubrechen. Er soll Amasis diesen Brief zeigen und das Schlimmste verhindern helfen«, bat Nitis.

75
    D er Himmel über Sais war verhangen.
    Amasis hatte Kopfschmerzen und keine Lust aufzustehen. Außerdem ermunterte ihn das trübsinnige Wetter auch nicht gerade dazu, sich seinen Pflichten zu widmen.
    Kaum hatte er sein Frühstück verspeist, als ihn auch schon der Leiter des Geheimdienstes, Henat, sprechen wollte.
    »Die Lage ist äußerst ernst, Majestät!«
    »Was gibt es denn schon wieder?«
    »Einen Bericht von einem Kundschafter, der in Palästina für uns arbeitet. Das Übersetzeramt hat unglücklicherweise viel zu lange gebraucht, ihn zu übersetzen und an mich weiterzuleiten.«
    »Gibt es einen Aufstand bei den Beduinen?«
    »Die persischen Truppen sind gegen Euch aufmarschiert.«
    »Willst du dich über mich lustig machen!«
    »Versorgt von den Nomaden am Isthmus von Sues rückt der Feind sehr schnell vor.«
    »Dieser Bericht ist doch wohl hoffentlich nur eine Erfindung?«
    »In einem zweiten wird von einem Angriff zu Wasser gesprochen. Die Phönizier und der Tyrann Polykarpes von Samos sollen mit den Persern gemeinsame Sache machen.«
    »So ein Unsinn! Meine griechischen Verbündeten würden mich nie verraten.«
    Amasis ließ sich einen Becher Rotwein einschenken und kleidete sich in aller Eile ausnahmsweise selbst an, weil er einen Kriegsrat einberufen wollte. Ägyptens Kriegsmacht würde jeden Eindringling vernichten.
    »Gebt es auf«, riet ihm da Königin Tanit mit eisiger Stimme. »Ihr habt verloren.«
    Der Pharao glaubte, sich verhört zu haben.
    »Was wollt Ihr damit sagen?«
    »Dass Eure Truppen nicht kämpfen werden.«
    »Ihr seid wohl ganz von Sinnen.«
    »Seit vielen Jahren schon warte ich auf diesen Augenblick«, sagte Tanit erregt. »Du hast nichts bemerkt und nichts verstanden. Ich, die verhöhnte Griechin, die man getäuscht und nicht geachtet hat, mir ist es gelungen, deine Verbündeten nach und nach von ihrem mittelmäßigen Pharao zu trennen und zu einem neuen Bündnis mit dem Kaiser von Persien zu überreden. Krösus und seine Gattin Mitetis sind begeistert von dem Vorhaben, ihren Vater zu rächen, den du ermordet hast, und gewähren mir ihre Unterstützung. In seiner Rolle als Botschafter hat er die griechischen Fürsten aufgefordert, dich aufzugeben. Und Krösus hat auch den Überfall auf Ägypten vorbereitet, indem er die Stammesführer der Beduinen und die Palästinenser gekauft hat. Die Perser sind auf keinerlei Widerstand gestoßen, Truppen und Flotte rücken zügig vor und werden bald das Delta erreicht haben.«
    Amasis atmete mühsam.
    »Meine Kriegsflotte ist der der Perser zehnfach überlegen und wird sie zerstören! Und meine Fußsoldaten und meine Reiterei werden die persischen Truppen vernichten. Phanes von Halikarnassos führt uns zu einem strahlenden Sieg!«
    Tanit lächelte grausam.
    »Du armer Narr! Du hast die Verteidigung deines Landes an die griechischen Söldner verkauft, ohne es überhaupt zu merken. Phanes und seine Offiziere gehorchen mir bedingungslos. Dein oberster Feldherr hat Krösus sämtliche Verteidigungsmaßnahmen der Ägypter verraten; außerdem wird kein einziger Söldner gegen seinen neuen Herrn kämpfen – den Kaiser von Persien.«
    »Udja wird meine Admiräle befehligen!«
    »Der Siegelbewahrer weiß sehr gut, was ihm wichtig ist. Da er an seinem Leben und an seinen Vorrechten hängt, hat er beschlossen, die gesamte ägyptische Flotte an die Perser auszuliefern. So wird kein einziges Schiff versenkt, und Kambyses wird sich den Würdenträgern gegenüber großzügig zeigen, die sich ihm freiwillig unterwerfen. Dieser Palast gehört dir bereits nicht mehr.«
    Ein schrecklicher Schmerz zerriss Amasis schier die Brust.
    »Udja – auch Udja soll mich verraten haben!«
    »Er hat sich eben angepasst«, sagte die Königin spöttisch, »und wird auch ein treuer Diener seines neuen Herrn sein. Und Henat, den Leiter deines Geheimdienstes, habe ich blind und taub gemacht. Ohne die Unterstützung seiner Übersetzer hatte er nur noch irgendwelche belanglosen

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