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Götterfluch 2 - Die dunkle Priesterin

Götterfluch 2 - Die dunkle Priesterin

Titel: Götterfluch 2 - Die dunkle Priesterin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Jacq
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Macht gegen die bösen Geister wenden. Heute konnte ich sie lediglich daran hindern, uns zu verschlingen. Ihr Zorn ist ungebrochen, damit kündigt sie uns Leid und Zerstörung an. Unsere führenden Männer haben Maat verraten, die Rache der Götter steht uns bevor. Res Auge wird unsere Welt verbrennen, und die Löwin wird Menschenblut trinken.«
    »Können wir dieses Unglück nicht noch irgendwie verhindern, Majestät?«
    »Nein, wir haben den verschlüsselten Papyrus zu spät entziffert.«
    »Vielleicht kommt Richter Gem ja noch rechtzeitig und kann Amasis dazu bringen, der Verschwörung ein Ende zu machen?«
    Die Gottesdienerin blieb stumm.
    Ganz zufrieden gewöhnte sich Bebon an sein neues Leben in Theben. Seit Richter Gems Abreise war der Tempel von Karnak nicht mehr abgeriegelt. Der Schauspieler konnte kommen und gehen, wie er wollte, stattete Aurora regelmäßige Besuche ab und half ihr gern beim Tragen ihrer Honigtöpfe.
    Es hatte nicht lange gedauert, bis er die besten Gasthäuser der Stadt entdeckt und sich mit fröhlichen Gesellen angefreundet hatte, die wie er Frauen und guten Wein liebten. Durchs Land zu reisen und in die Rolle der Götter zu schlüpfen, fehlte ihm allerdings. Aber es war ja nur eine Frage der Zeit, bis der aufgeklärte Pharao Amasis sich von seiner Königin trennen, die Verschwörer hinrichten lassen und den Persern eine schwere Niederlage zufügen würde.
    Vom jetzigen Standpunkt aus gesehen, hatte der verrückte Kel doch recht gehabt, dass er gegen das Schicksal ankämpfen wollte. Jetzt war er für immer mit Nitis vereint, der Priesterin und möglichen Nachfolgerin der Gottesdienerin, hatte das Amt des Archivschreibers übernommen und stürzte sich in die alten Schriften, die im Haus des Lebens von Karnak aufbewahrt wurden. Die beiden waren so glücklich in ihrer Liebe, dass sie den Tempelbereich nur selten verließen. Es hatte wenig Sinn, ihnen eine Rückkehr nach Sais vorzuschlagen. Selbst Nordwind, der in die Reihen der Ausnahmeesel aufgestiegen war, wurde allmählich bequem.
    Weil er zu einem Festmahl beim Haushofmeister eingeladen war, ging Bebon zum Haarschneider, ließ sich die Hände pflegen und mit Duftwassern verwöhnen, ehe er sich eine Perücke nach dem neuesten Geschmack und ein schönes sandfarbenes Gewand anzog. Da er die große Begabung von Chechonqs Koch kannte, hatte er sich mit einem leichten Mittagessen begnügt. Unter den Gästen gab es bestimmt auch einige bezaubernde Thebanerinnen, die gern ein paar Geschichten aus seinem abenteuerlichen Leben hören würden.
    Umso größer war dann die Enttäuschung.
    Zu Tisch saßen nur die Gottesdienerin, Chechonq, Nitis und Kel – und die Stimmung war alles andere als vergnüglich.
    »Ich lade die Gottheiten heute Abend zum Essen ein«, betete die Gottesdienerin. »Mögen sie sich um uns versammeln und sich an den angebotenen Gerichten erfreuen.«
    Dann nahm sie von jeder Platte etwas und stellte die Speisen für die Unsichtbaren zusammen.
    Da spürte Bebon plötzlich, dass noch jemand anwesend war. Obwohl er eigentlich nicht daran geglaubt hatte, musste er jetzt doch zugeben, dass der Wunsch der alten Dame in Erfüllung gegangen zu sein schien.
    »Lasst uns diesen Augenblick des Friedens genießen, in dem Jenseits und Diesseits vereint sind«, bat sie. »Jetzt dürfen wir essen und trinken.«
    Die Gottesdienerin ließ einen Kelch mit Wein herumgehen und brach das Brot. So bewahrte Osiris das Blut des Weinstocks und das nach dem Tod des Korns auferstandene Getreide, das Leben.
    Chechonq nahm nicht von der hervorragenden Fischsuppe.
    »Ich habe schreckliche Neuigkeiten«, sagte er mit tränenerstickter Stimme. »Kambyses, der Kaiser von Persien, hat die spärlichen Truppen zermalmt, die Psammetich, der Sohn von Pharao Amasis, zusammengezogen hatte. Sie sind beide tot.«
    »Und Sais wurde erobert und besetzt?«, fragte Nitis.
    »Sais und alle anderen Städte im Nil-Delta. Sogar Memphis ist soeben gefallen. Phanes von Halikarnassos hat sich mit dem Feind zusammengetan, und auch Siegelbewahrer Udja hat sich ihm ergeben. Um jeden Gedanken an Widerstand im Keim zu ersticken, hat Kambyses den Apis-Stier töten lassen. Ab sofort gilt in Ägypten das Recht des Stärkeren.«
    Nitis und Kel liefen die Tränen über die Wangen. Nur Bebon, der Schauspieler, blieb stark und gab den ungerührten Mann.
    »Und die Perser setzen ihren Eroberungsfeldzug fort«, berichtete Chechonq weiter. »Ihr nächstes Ziel heißt Theben.«
    »Wir werden

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