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Götterfluch 2 - Die dunkle Priesterin

Götterfluch 2 - Die dunkle Priesterin

Titel: Götterfluch 2 - Die dunkle Priesterin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Jacq
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verteidigen.
    Durch diesen bedauerlichen Fehler war die junge Frau nun aber vorübergehend in Ungnade gefallen. Doch über eine Heirat mit Menk wäre sie wieder angesehen und könnte erneut nach hohen Ämtern streben.
    Doch dazu musste er sie erst einmal finden!
    Wo konnte sie sich nur verstecken?
    Menk machte sich auf den Weg zum Ptah-Tempel, wo er mehrere Ritualisten befragte. Schon seit Tagen hatte dort niemand mehr Nitis gesehen. Man bat ihn zu überprüfen, ob der kürzlich gelieferte Weihrauch gut und die Vorräte an heiligen Ölen ausreichend waren. Er kam diesem Wunsch nach, war aber mit seinen Gedanken nicht bei der Sache.
    »Hier habe ich noch ein Schreiben für Euch«, sagte der Tempelbote und reichte ihm ein Schreiben aus Sais.
    Ungeduldig brach Menk das Siegel, mit dem der Papyrus verschlossen war. Der Inhalt des Schreibens erfüllte ihn mit Bestürzung.
    Dem neuen Hohepriester zufolge war Nitis nicht in den Tempel von Sais zurückgekehrt. Angeblich hatte sie kein Mensch in der Hauptstadt gesehen.
    Menk war darüber so erschrocken, dass er einen Schwächeanfall vortäuschte, die Überprüfung abbrach und ins Amt des Wesirs eilte. Richter Gem, immer noch damit beauftragt, den Schreiber Kel dingfest zu machen und die ganze Angelegenheit gründlich zu untersuchen, hatte sich hier vorübergehend eingerichtet.
    Der hohe Richter ließ den Würdenträger nicht warten.
    »Was habt Ihr denn für einen Kummer, Menk?«
    »Die Priesterin Nitis ist verschwunden.«
    »Wie kommt Ihr denn darauf?«
    »Sie ist weder in Memphis noch in Sais, und es ist schon lange her, dass sie zuletzt jemand gesehen hat.«
    »Das ist allerdings merkwürdig«, brummelte der Richter. »Vielleicht ist sie verreist?«
    »Nein, Nitis hatte einen ganz bestimmten Auftrag«, sagte Menk. »Sie sollte mir bei der Vorbereitung der bevorstehenden Feste zu Ehren von Ptah und Hathor helfen. Sie weiß nämlich sehr viel über die alten Rituale. Deshalb gibt es keinen Grund, weshalb sie sich von hier hätte entfernen sollen, vor allem dann nicht, wenn sie das Vertrauen des Königs zurückgewinnen wollte.«
    »Ihr glaubt also, sie sei geflüchtet?«
    »Nein, auf keinen Fall. Ich befürchte, sie wurde entführt.«
    Der Richter machte ein bestürztes Gesicht.
    »Wer könnte das getan haben?«
    »Ich weiß es nicht, aber ich fürchte …«
    »Habt Ihr jemand im Verdacht?«
    »Ja, vielleicht war es der Schreiber Kel. Es könnte doch sein, dass er sich an Nitis rächen wollte?«
    »Wofür?«
    »Dass sie ihm nicht geholfen hat.«
    »Möglich … Gibt es dafür Beweise?«
    »Nein, das ist nur eine Vermutung. Aber ich halte die Lage für sehr ernst.«
    »Jetzt übertreibt aber mal nicht, Menk. Die Einbildung spielt uns manchmal böse Streiche.«
    »Auf jeden Fall ist Nitis verschwunden! Bitte lasst diese Tatsachen nicht außer Acht.«
    »Das ist eigentlich nicht meine Art.«
    »Was wollt Ihr unternehmen?«
    »Ich werde Leute damit beauftragen, in den Tempeln, bei den Schiffskapitänen und bei den Männern, die die Landwege überwachen, nach ihr zu fragen.«
    »Das dauert doch viel zu lange!«
    »Demjenigen, der mir einen Hinweis über den Verbleib der Priesterin liefern kann, verspreche ich eine hohe Belohnung. Und Amtsboten werden die hohen Richter aller anderen Provinzen unterrichten. So lange können wir nur hoffen und warten.«
    »Hoffen ja, aber warten?«
    »In Anbetracht der besonderen Umstände werde ich alle Mittel einsetzen, die mir zur Verfügung stehen.«
    »Ich danke Euch, Richter Gem.«
    »Handelt nur ja nicht unbesonnen, Menk. Sollte Nitis wirklich entführt worden und der Schreiber Kel für dieses Verbrechen verantwortlich sein, handelt es sich hier um eine gefährliche Sache. Wenn Ihr auf eigene Faust ermittelt, kann das verheerende Folgen haben. Überlasst die Sache meinen Fachleuten.«
    »Ich verspreche es.«
    Niedergeschlagen verließ Menk das Arbeitszimmer des Richters.
    Richter Gem blieb ratlos zurück.
    Zu dem Fall Kel, den er einfach nicht lösen konnte, kam jetzt auch noch das geheimnisvolle Verschwinden einer Neith-Priesterin hinzu – ein unglaubliches Ereignis, das den Zorn der Götter auf sie ziehen musste. Auch wenn er gelegentlich Schwierigkeiten hatte, eine gerechte Rechtsprechung durchzusetzen, war Gems Laufbahn als oberster Richter bislang ziemlich friedlich verlaufen. Doch jetzt, kurz vor seinem verdienten Ruhestand, bedrohte ein schrecklicher Mörder und Aufrührer, der entschlossen war, den Thron von Pharao Amasis zu

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